Kapitel 27

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Der nächste Tag ist angebrochen und ich und Elio (bzw nur ich) haben das Haus auf Vordermann gebracht.
Bzw es den letzten Schliff verpasst.

Wenn es nach Elio gehen würde, dann würden m seine Eltern ankommen, seine Vater bekäme eine Faust, seine Mutter einen leichten Schulterklopfer und dann ab nachhause, ohne Essen.

Ich schmunzelte leicht über das Szenario in meinem Kopf und lehnte mich an der Kücheninsel ab.

Ob er sich heute wohl benehmen würde. Ich hoffe es.
Wenigstens mir zu liebe aber darauf sollte kein Verlass sein.

Ich stellte einen kleinen Wecker auf 2 Stunden und nutzte die jetzige Zeit, um mich fertig zu machen. Mich seelisch auf einen unangenehmen Tag vorzubereiten.

Schlendernd gehe ich zu meinem Zimmer und lege mir neue Unterwäsche heraus. Erstmal duschen.
Ich wollte meine Haare nicht einmal im Spiegel anschauen, falls es überhaupt möglich wäre, ohne einen mentalen Zusammenbruch.

Vogelnest. Aber wenigstens in einem unordentlichen Dutt.

Auf dem Weg zum Badezimmer, wird die Tür von selbst geöffnet und entgegen kommt mir Elio.
Nass, halb nackt und extrem attraktiv.

Mein Mund wird trocken. Seine große Figur engt mich ein, obwohl viel Abstand zwischen uns ist.
Seine nassen Locken tropfen auf den Boden und laufen seinen Oberkörper runter, während er mit einer Hand das Handtuch über seinem Becken hält.

„Bist du wirklich so leicht klein zu kriegen? Ich musste mich nicht mal anstrengen", sagte er voller Selbstüberschätzung und grinste zu mir nieder.

Okay wow. Wie gut meine Faust jetzt in sein Gesicht passen würde.

„Hm dabei bist du doch immer derjenige, der seine Finger nicht bei sich lassen kann. Was wird nur aus dir, wenn deine sexuellen Bedürfnisse nicht mehr gestillt werden."

Ich ziehe mein Shirt aus.

„Wenn du schon erregt bist, weil ich mein Shirt ausziehe. Und jetzt verschwinde."

Ich laufe an ihm und vorbei und werde direkt am Arm gepackt.

„So ist das also Bella?"

Er spricht nah an mein Ohr und streicht mir eine Strähne hinter.

„Wenn du den Tiger sauer machst, spürst du seine Krallen."

Er drückt mir einen leichten Kuss auf meinen Nacken und verlässt das Zimmer.

Ich wie immer sexuell am Boden zerstört und er. Naja er ist eben er.

Die restliche Zeit verbringe ich ohne Elio. Er macht sein Ding und ich meins.

Nach der Dusche bringe ich mein Haar in Ordnung, ziehe mir ein luftiges, cremefarbenes Sommerkleid an und decke meine Augenringe ab.

Nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau wie ich es mag.

Ein letztes Mal schaue ich in den Spiegel und zupfe alle Falten zurecht.

Meine Haare fallen in ordentlichen Locken. Meine Wangen gerötet.
Das Kleid schmiegt eng um meine Taille und geht luftig über meine Oberschenkel.
Das Dekolleté wohlgeformt mit Ärmeln die bis zu den Ellenbogen gehen.
Dazu noch schwarze Stöckelschuhe und eine goldene Kette um meinen Hals.

Oh man. Das kann ja was werden mit seinen Eltern. Und mit Elio.

Ich blase die Luft aus meinen Lunge und gehe zurück in die Küche.
Decke den langen Esstisch und hole den, wir mir scheint, sehr gelungenen Braten aus dem Ofen.

Ich habe den Tisch so gedeckt, dass ich und Elio direkt gegenüber von seinen Eltern sitzen.
Wobei ich seinen Teller liebend gern auf den Balkon gelegt hätte.

Nachdem ich endlich zufrieden mit allem bin, schaue ich gestresst auf die Uhr und stelle fest, dass mir noch 20min bleiben, bis sie eintreffen würden.
Von Elio natürlich keine Spur aber um ehrlich zu sein, wollte ich auch nicht wissen, was er wieder anstellte.

Und dann heißt es immer Mädchen brauchen länger im Bad als Jungs. Tzz

Ich entscheide mich die übrige Zeit zu entspannen und lege mich aufs Sofa. Jetzt bloß nicht einschlafen, doch in meinem halb wach, halb leblos schlaf, schien die Zeit rasend zu vergehen und darüber war ich dankbar.

Ich will das ganze endlich hinter mich bringen.

Als es schließlich an der Tür klopft, flitze ich hinüber und atme noch einmal tief durch.
Ich greife nach der Klinke und öffne sie langsam.

Sollte ich ernst schauen? Sie anlächeln?

Unsicher blicke ich ihnen endlich entgegen und setzte mit ein leichtes lächeln auf.

„He-

Doch so weit kam ich garnicht.

„Oh Bella mein Schatz! Wie lang ist es her"

Sofort werde ich in mütterliche Arme gezogen und fest gedrückt.
Ich bin überrascht aber so verdammt erleichtert.

In diesem Moment wollte ich mich nicht fragen wieso, ich hab es einfach genossen.

Diese Nähe tat nach langer Zeit wieder unendlich gut und auch wenn damals so viel passiert ist, war sie eine wichtige Person für mich gewesen.
Und wie es scheint, ist sie dass immer noch.

Ich erwidere die Umarmung und schließe kurz meine Augen.
Sie hatte sich kaum verändert.
Der Geruch von teurem Parfüm. Die Perlenketten und der rote Lippenstift.

Als sie mich wieder frei gibt wendet Elios Vater sich an mich.

„Du siehst zauberhaft aus Bella", ein zögerliches Lächeln liegt auf seinen Lippen.
Elio ist ihm wirklich aus dem Gesicht geschnitten, doch die Lippen und Augen, sind die seiner Mutter.

„Hey", ich atme erleichtert aus und ziehe ihn in eine Umarmung.

Nach kurzer Zeit werde ich jedoch an der Hüfte gepackt und nach hinten gezogen, direkt in die Arme von Elio. Als müsste er mich beschützen aber vor seinen Eltern? Komm schon Elio.

Elio hält mich fest bei sich und legt seine Hand an meinen Bauch.

„Bekommt man dich auch mal zu Gesicht. Naja wie kennt man dich auch anders", sagte sie und zieht ihre Augenbraue hoch. Doch lange dauerte es nicht, da zog auch sie, ihn in eine Umarmung.

Ich löse mich von ihm um Platz zu machen, doch meine Hand lässt er nicht los.

Schien mir, als würde der Abend doch noch gut gehen.

The King | Timothée Chalamet     WIRD BEARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt