Der Abend kehrte ein und langsam wurde das Dinner vorbereitet.
Ich saß im Saal auf der Couch mit einem Buch auf meinem Schoß. Den Anschein erregend ich würde lesen, doch das tat ich nicht.Meine Augen wanderten zwar immer wieder über die gleichen Wörter, doch in meinem Kopf herrschte ein Chaos das mehr Aufmerksamkeit bekam.
Elio in seinen alten Verhaltensmustern. Der Brief an meine Mutter. Der aufkommende Ball.
Der aufkommende Ball.
Ich klatschte mir die Hand ins Gesicht. Scheinbar so laut, eines der Hausmädchen sah mich eigenartig an.
Ich räusperte mich und brach den unangenehm Augenkontakt, hin zurück zu einem weiteren, qualvollen Aspekt auf meiner Chaosliste.
Ein Abend der sich in Jahre zieht. Arroganz verpackt in einer Menschenmenge aus 200, vielleicht 300 Leuten. Ekelhafte Champagner und Nichtsgönnner mit weißen Porzellanzähnen.
Ein gespieltes Auftreten für falsche Gesellschaften, die ganze Nacht.Ich dachte an meine armen Füße in unbequemen Schuhen. Meinen „Mann" der sich den hübschen Hofdamen dort hingab, wie die Männliche Audienz ihren Zigarren.
Die gesamte Kompanie erwartet ein aufrechtes, starkes Italien, vorallem nach traumhaften Flitterwochen.
Herzlichen Glückwunsch. Hier ist die männliche Hure und sein Dorftrottel als Frau.
Ich klappte das Buch zusammen und warf es neben mich.
Angespannt zupfte ich an meinem Haar bis Elio keine zwei Meter von mir auftauchte und sich an der Alkoholtheke bediente.
Scotch auf Eis.Wow sein Vormittag musste ja hart gewesen sein.
Genervt wanderten meine Blicke über ihn, während seine, mich keines Wegs beachteten.
Sein weißes Hemd, bis zum Bauch geöffnet. Sein Haar dunkel, sehr verwuschelt und wild.
Ein leichter Bart ist zu erkennen, doch nur so mager, dass es fast wie ein Schatten wirkte.Seine adrigen, blassen Hände umschlossen Glas und Flasche, während er sich den Alkohol einschenkte.
Die zerknitterte Hose und seine müde Haltung ließen ihn sehr verstreut wirken.
Jedoch entnahm dies kein Bisschen seiner dominanten Ausstrahlung und seines attraktiven Aussehens.Ich hasse das an ihm. Ständig sieht er gut aus und ja manchmal, da frag ich mich ob er so auch über mich denkt.
Aber nicht mal anschauen konnte er mich.Über die letzten Tage hatte sich in mir ein gewisser Hass gegenüber ihm angestaut.
Keines Wegs vergleichbar mit den früheren Streitereien und das darauffolgenden Verzeihen, nein.Es war ein Hass gegenüber ihm als Person. Fast schon eine Abstoßung, ein Gefühl von, ich will dir einen Stuhl ins Gesicht werfen und jeden Morgen hoffen, dass du die Treppen runter fällst.
Das mag sich anhören wie meine stetigen Leiden in seiner Gegenwart, sexuell und seelischen, doch etwas anderes kam hinzu.
Ein Hass, den ich vielleicht sogar schon mit dem meines Vaters vergleichen konnte.
Man musste nicht gut sehen, um die häufenden Ähnlichkeiten bei ihnen zu erkennen.Mit dem Gedanken in meinem Kopf und meinen Fingern, welche das Sofaleder quetschten,
verharrte ich in meiner Position und starrte an die Wand.„Das Dinner ist serviert", ertönte die Stimme eines Butlers und riss mich und vermutlich auch Elio, aus der festen Haltung.
Während Elio bereits dem Esssaal zutrat, blieb ich verharrt sitzen und blockte vollkommen ab, was nicht unbemerkt blieb und die Aufmerksamkeit eines jenen weckte, der mich einfach in Ruhe lassen sollte.
Schritte zu meiner Rechten und das aufkommen eines Glases auf dem kahlen Boden.
„Isabella"
Nimm meinen Namen nicht in deinen Mund.
„Ich hab keinen Hunger", gab ich kurz zurück.
„Du sollst essen damit du nicht stirbst und nicht weil du keinen Hunger hast ", antwortete er und ich spürte die Tiefe seiner Stimme in meinen Fingerspitzen.
Ein spöttisches Seufzen entkommt mir und ich greife nach seinem Glas, welches er zuvor, rechts von mir abgestellt hatte.
Mehrere Schlücke wanderten meinen Hals hinunter und entfachten ein kleines Feuer, dass wie durch kleine Holzspäne in mir brannte.
Die Kühle der Eiswürfel und die Hitze des Scotches. Auch wenn es ein abscheulich schmeckendes Getränk war, sah es so lecker aus und gut, wenn er es trank. So würde mich der Geschmack und der Geruch stets immer an ihn erinnern.
Elio tauchte im Bild meiner Augen auf und kniete vor mir zu Boden.
Seine Hand griff nach meiner, doch bereits als er mir das Glas entnehmen wollte, entzog ich es mit der anderen und nahm erneut einen Schluck.„Hast du einen solch starken Durst?", fragte er mich mit triefendem Sarkasmus, während uns nur wenige Zentimeter trennten.
„Ich trinke damit ich nicht verdurste", antwortete ich und leerte das Glas.
Jetzt aber packte er es fest und stellte es weg, bevor seine Arme mich links und rechts gefangen nahmen und er mir stur in die Augen sah.
„Du stirbst eher an deinem zu hohen Stolz und sexueller Frustration. Wenn du also schon unter beidem leidest, dann bitte ohne magersüchtig zu werden".
Bastard.
Meine flache Hand traf fest seine Wange und ein lautes Geräusch halte an die Wände, welches als Echo wieder zurückkam.
Sein Kiefer angespannt und leichte Röte, welche aufstieg.
Seine Haltung jedoch viel zu ruhig und müde, um eine sonst typische Wut auszudrücken.Nach kurzem Zögern richtete sein Gesicht sich wieder zu mir und band meine Augen, an die seine. Elio näherte sich meinem Gesicht, während seine Arme mich enger umschlossen und das Leder aufknirtschen ließen.
„Bist du sauer weil ich die Wahrheit gesagt habe oder weil du willst, dass ich dich auf diesem Sofa zu meiner Nutte mache",
sein Wörter erhitzten die Wut meiner roten Wangen, wie glühende Kohle.„Vorlautes, dummes, kleines Mädchen".
Flüsternd fegte er ganz leicht über meine Wange, hinter mein Ohr und ergriff fest meinen Nacken.
Ich spüre seine langen Finger, seine kalte Haut, seinen warmen Atem.
Er schaute zu mir herunter, obwohl wir auf gleicher Höhe waren.
So stellte er sich wieder in seine Machtposition. Egal wie müde und erschöpft er war/aussah.Seine Augen legten mich in Ketten und verpackten mich, wie ein ganz persönliches Geschenk.
Meine Augen rammten eine Axt in seinen Schädel und warfen statt Handfläche, einen Tisch in sein Gesicht.
„Sieh sich einer diese Wut an", haschte er leise und stemmte sich gegen mich.
„Aber Ich weiß Nachts, mein Kätzchen, da träumst du trotzdem von mir.
Stellst dir vor, dass ich wie eine Schlange zwischen deine Schenkel gleite und die prüde Jungfrau nur so aus dir rausficke".„Du widerst mich an", spuckte ich zurück und versuchte aufzustehen.
Seine Hände ergriffen jedoch beide meiner Beine und drücken mich zurück auf meinen Platz, wo meine hasserfüllten Augen, wieder auf seine trafen.
Ich war sauer. Sehr sauer. Zum einen, weil ich ihn hasste und zum anderen, weil er die Wahrheit gesagt hatte und es wusste.
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The King | Timothée Chalamet WIRD BEARBEITET
FanficElio war der attraktivste, arroganteste und mächtigste König und Bella die wunderschöne Tochter Spaniens. Durch eine gebrochene Freundschaft entstand zwischen den beiden ein verheerender Hass. Doch was passiert, wenn beide plötzlich verheiratet wer...