Kapitel 4

1.6K 47 8
                                    

Ich betrachte mich im Spiegel, und war erstaunt, wie schön das Kleid doch eigentlich war. Es war so auffällig, Elio mochte Aufmerksamkeit schon immer, das war klar.

Wenn ich jetzt runter gehe, müssen wir ja so oder so irgendwie reden und das war mir so unangenehm. Was sollte ich denn bitte sagen?
Hey na, haben uns zwar 10 Jahre nicht gesehen aber jetzt bist du mein Verlobter?
Wirklich ganz toll.

Ich hatte noch 15 Minuten also beschloss ich, mich noch einwenig im Schloss zu erkundigen. Leise öffnete ich meine Tür und lief die Treppen herunter.
Ich bemerkte wie jemand gut gelaunt und mit zerzausten Haaren zum Ausgang lief. Bei genauerer Betrachtung wusste ich, wer sie war. Eine von vielen Frauen, die Elio gerne zu sich einlud, wenn ihr wisst was ich meine.
Ich war so unnormal sauer, nicht mal ein Tag war ich hier und schon hatte er sich so eine angeschleppt, wie nötig muss ein Mensch es bitte haben?
Ich bin immerhin seine Verlobte und erwarte von einem Nachwuchs König, Respekt UND TREUE.
Ich hasse Männer zu unserer Zeit. Frauen haben so gut wie nichts zusagen, alles drehte sich um die Männer und natürlich war alles was sie taten und sagten, richtig. Tu das, mach dies, also bitte, ich bin doch kein Weihnachtself. Das schlimmste war, dass ich von niemandem Antworten bekam aber dafür hatte ich bereits eine Idee. Wenn ich irgendwo fündig werden würde, dann im Arbeitszimmer von Elio. Dort wird immer alles aufbewahrt, was für keine anderen Augen bestimmt ist. Ich musste nur noch den perfekten Zeitpunkt finden, wenn er gerade nicht da oder beschäftigt ist.

Komplett genervt lief ich in den Esssaal und setzte mich an das andere Ende des Tisches.
Die Hausangestellten brachten das Essen und zündeten die Kerzen an. Gut 5 Minuten später kam Elio dann auch.
Er zündete sich eine Zigarette an. (Klischee)

Ernsthaft?

„Macht es dir was aus beim Essen nicht zu rauchen?", zischte ich genervt und aß weiter.
E: warum so angespannt Bella?
B: warum so dumm Elio?
E: Na na na, wir wollen doch nicht gleich am ersten Tag unhöflich werden. Früher warst du doch auch nicht so vorlaut.
B: so bin ich aber nicht mehr und du genauso wenig! Hör auf ständig alles wie früher haben zu wollen. So wird es nie wieder sein.

Er zog ein letztes Mal, richtig lange an seiner Zigarette und schaute mir dabei tief in die Augen, als würde er nachdenken

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Er zog ein letztes Mal, richtig lange an seiner Zigarette und schaute mir dabei tief in die Augen, als würde er nachdenken.
Er stand auf und kam auf mich zu.
Er setzte sich auf den Stuhl neben mir während seine Augen mich von oben bis unten erblickten.
„Du siehst wirklich gut aus in dem Kleid, Vor allem wenn du sauer bist", sagte er mit ruhiger Stimme.
Ich zog aggressiv meine Augenbrauen zusammen.
„Wow das ist natürlich auch das einzige was dich interessiert oder? Du kannst sowas gerne bei deinen Rendezvous sagen aber bei mir zieht sowas nicht. Du denkst auch nur an das eine. Ist dir überhaupt klar in welcher Lage wir sind? Du ekelst mich wirklich an.", spuckte ich ihm regelrecht ins Gesicht.
Ich schob den Tisch von mir Weg, stand auf und ging in mein Zimmer.
Nope kein Festhalten, keine Entschuldigung, nichts, anscheinend störte ihn meine Aussage wenig, immerhin war sie nicht gelogen und er wie immer eiskalt und ein Arschloch.

Elio's pov.:

Ich drückte meine Hände zu Fäusten zusammen und schaute ihr nach.
Sie hatte sich so verändert aber was hatte ich erwartet. Bei unserer letzten Begegnung war sie nicht mal 1 meter groß und wir waren Freunde. Ich versuch mich zu benehmen aber sie war so wütend.
Es geht sie nichts an, was ich mach und mit wem ich was mache. Es ist doch wohl klar, dass ein Mann auch seine Bedürfnisse hat und die lies ich mir halt eben gerne und oft erfüllen.
Sie zerrte wirklich an meinen Nerven und ich muss mich mehr als nur zusammenreißen, nicht ausfällig zu werden. Respekt, das muss man vor mir haben, sie ist meine Verlobte und muss das tun was ich ihr sage. Heute war Fehlschlag Nummer 1 und der Tag war noch nicht einmal richtig zu ende.
Ich werde ihr schon noch zeigen, wie sie sich benehmen muss.

Angepisst zündete ich mir noch eine Zigarette an und verzog mich zurück in mein Zimmer.
Ich zog mich bis auf meine Boxer, komplett aus und legte mich aufs Bett.
Ich musste an sie denken, wie sie in dem roten Kleid aussah. Sie war wirklich schon immer ein wunderschönes Mädchen aber war sie jetzt auch mein Mädchen?
Auf eine große Art und weise, hasst sie mich aber  das wird sie nicht mehr lange. Ich bekomm sie schon noch klein.

Bella's pov.:

Traurig und wütend, saß ich auf meinem Bett und weinte. Ich war so frustriert und alleine.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür, es war einer der jungen Hausangestellten hier, ich schätzte ihn ein Jahr jünger als mich. Er war ziemlich klein und hatte kurzes blondes Haar, Sommersprossen waren über sein ganzes Gesicht verteilt und er schaute mich Mitleidig an. Mit fragendem Blick schaute ich ihn an.
„Ich wollte dich nicht stören aber ich hab dich weinen gehört und wollte fragen ob alles okay ist?", fragte er leicht nervös.
„Mir geht's gut", antwortete ich still.
Er kam zu mir und gab mir ein Taschentuch, welches ich dankend annahm und setzte sich neben mich.
„Ich weiß das Prinz Elio seine Launen hat aber so ist er nunmal, er ist erst 20, er wird aus seinen Phasen schon noch herauswachsen.Du darfst dich davon nicht unterkriegen lassen. Ich bin sicher, dass du das schaffst. Lass dir hier von nichts dein Lächeln kaputt machen und wenn du einen kleinen Rat willst, dann glaub mir, genieße es. Das ist das beste was du machen kannst. Mach das auf was du Lust hast, immerhin wirst du bald Königin sein. Versuch hier etwas zu finden, was dir Spaß macht,  ja?"
Seine Worte taten echt gut und ich hatte mich etwas beruhigt. Ich werde versuchen seinem Rat zu folgen, er hatte Recht. Wenn ich schon hier festsitze, dann sollte ich wenigstens versuchen das Beste daraus zu machen.
„Wenn etwas ist oder du jemanden zum reden brauchst, dann kannst du gerne immer zu mir kommen", sagte er in einem unglaublich süßen Ton.
Ich mochte ihn, er war der einzige hier mit dem ich mich bis jetzt verstanden hab.
Ich bedankte mich bei ihm und er verließ mein Zimmer.

später am Abend

Ich hatte meine Schlafsachen angezogen und meine Haare zu einem unordentlichen Dutt hochgesteckt. Fertig vom Tag und in Gedanken bei meiner Familie, schlief ich nach kurzer Zeit ein.

The King | Timothée Chalamet     WIRD BEARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt