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heard you crying — michael schulte

heard you crying — michael schulte

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heard you crying
so quietly

heard you cryingso quietly

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date: märz 2014
location: dortmund, deutschland

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point of view: lukasz

borussia dortmund vs. schalke 04
(0:0)

„Jezus Christ, kann Schalke mal aufhören so gute junge Spieler zu produzieren? Die machen mir Angst!", knurrte Mats und warf einen fast schon spöttischen Blick zu der Gruppe von den Schalke Nachwuchstalenten bestehend aus Julian Draxler, Max Meyer und Leon Goretzka, die uns heute das Revierderby schwergemacht hatten und mit schuldig, zumindest schuldig aus schwarz-gelber Sicht, am 0:0 waren.
„Die haben noch mehr in der U19!", murmelte Marcel und Mats warf ihm einen warnenden Blick zu und meinte: „Hör mir bloß auf!"
Ich lachte und sah zu Robert, der mir nur einen kurzen Blick zuwarf und auch Marcel und Mats schienen sich nicht länger etwas aus meinem relativ lauten Lachen zu machen. Seit Januar hatte man mich eigentlich mit Kommentaren, wie warum auf einmal so glücklich? oder du siehst so fröhlich aus gejagt und natürlich auch mit Fragen, die wissen wollten, was der Grund für den plötzlichen Wechsel der Laune war. Ich irgendwann für mich die Antwort ausgesucht, einfach tatkräftig zu behaupten, dass ich versuchte 2014 glücklicher zu sein und bislang glaubte mir das einfach jeder und gewöhnte sich an die glückliche Seite von mir. Mit der Wahrheit, dass in meinem Leben gerade so einiges viel, viel besser lief, als in den vergangenen sechs Jahren, konnte ich immerhin schlecht um die Ecke kommen, denn das würden meine Freunde, verständlicherweise, genauer haben wollen und genauer ging nun einmal nicht.
Genauer wussten es nur die Jungs und ich und ich hatte mittlerweile gelernt mich damit zu arrangieren. Ich hatte mich insoweit gelernt damit zu arrangieren, als, dass ich jetzt zum Beispiel lernte, dass mein Leben nicht perfekt war und fürs erste auch nicht wirklich gut werden würde, aber es konnte besser werden und besser war nicht gut, aber eben besser.
Daniels Optimismus hatte mich angesteckt, Neymars Lebensfreude auf mich abgefärbt, Lewis Glaube an eine bessere Zukunft hatte Spuren hinterlassen, Sergios Vorsicht hatte mir Sicherheit gegeben, Marcos Sorglosigkeit mich lockerer gemacht und Gerards Liebe hatte mich aufgewärmt.
Ich merkte es jeden Tag. Ich brauchte noch Schlaftabletten zum Durchschlafen vor Spielen, aber vor freien Tagen konnte ich ohne auskommen. Ich hatte seit drei Wochen keine Alpträume mehr gehabt und die letzte Panikattacke lag sogar noch länger zurück.
Ein Erfolg.
Ich wusste, dass es für viele immer noch traurig war und mein Leben war ja auch immer noch von einer traurigen Wahrheit geprägt, aber es war eben besser. Ich versuchte an diesem besser festzuhalten. Es war wie mit meiner Hüfte. Manchmal tat sie noch weh, aber es war besser.

TACOS IN RED || fussball & formel 1 ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt