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merry christmas — ed sheeran, elton john

so kiss me under the mistletoe pour out the wine, let's toast andpray for december snowi know there's been this yearbut it's time to let it go next year you never knowbut for now merry christmas we'll dance in the kitchen while embers glowwe've bo...

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so kiss me under the mistletoe
pour out the wine, let's toast and
pray for december snow
i know there's been this year
but it's time to let it go
next year you never know
but for now merry christmas
we'll dance in the kitchen while embers glow
we've both known love
but this love we got is the best of all
i wish you could see it through my eyes
then you would know my god
you look beautiful

so kiss me under the mistletoe pour out the wine, let's toast andpray for december snowi know there's been this yearbut it's time to let it go next year you never knowbut for now merry christmas we'll dance in the kitchen while embers glowwe've bo...

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date: december 2013
location: barcelona, spain

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point of view: gerard

„Mhm ne, Luki", ich blieb vor dem Gartentor stehen und lockerte den Griff um Lukaszs Hand, den wir uns nur auf den Straßen erlaubt hatten, weil es stockfinster war.
Lukasz sah fragend zu mir.
„Ich kann das doch nicht. Ich glaub, ich nehm mir ein Hotel und wir sehen uns dann morgen!"
„Du willst dir an Heiligabend ein Hotel nehmen?", lachte er und verstärkte den Griff stattdessen um meine Hand. Er trat an mich heran, stellte sich unter den Lichtkegel der Straßenlaterne und zog eine Augenbraue hoch, mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.
„Was ist?"
„Du hast Schiss!"
„Ich hab keinen Schiss!"
„Doch, du hast Schiss meine Eltern kennenzulernen!"
„Ich hab Respekt", korrigierte ich ihn, woraufhin er seine Augen verdrehte.
„Whatever, aber meine Mutter freut sich extrem auf dich. Sie hat fast drei Jahrzehnte darauf gewartet, dass ihr jüngster Sohn endlich wen an Weihnachten nach Hause bringt und ich lasse nicht zu, dass deine verkorkste Familiengeschichte dir ein weiteres Weihnachtsfest ruiniert!"
„Hast du gerade gesagt, dass ich eine verkorkste Familie habe?"
„Hast du die nicht!"
Ich kniff meine Augen zusammen und sah Lukasz möglichst böse an, aber dann fing er leise an zu kichern, Nebelschwaden bildeten sich dadurch zwischen uns und entlockten mir ein Schmunzeln. Meine Augen konnte ich nicht von ihm lösen, was er dann bemerkte.
„Alles gut?"
Sein Daumen strich über meinen Handrücken und ich nickte.
„Was guckst du mich dann so komisch an?", flüsterte er und ich murmelte: „Ich glaube, ich liebe dich!"
Und damit wurde sein Lächeln noch breiter.
„Das ist gut, denn ich glaube, ich liebe dich auch!"
Er zog mich hinter sich her und mit etwas mehr Selbstsicherheit durch unser erstes ich liebe dich stand ich kurz darauf vor seiner Tür und wartete, bis das laute Poltern zu einer Person wurde, die die Tür aufzog.
„Da seid ihr ja endlich, alle warten schon!"
Eine ältere Frau, die ich aus Fotos als Lukaszs Mutter identifizierte, trat mit Kochschürze aus, während im Hintergrund laut randaliert wurde.
„Ich bin Halina!", stellte sie sich mir vor. Ich durchging den ätzenden Kennenlern Prozess, endete in ihren Armen und mit einem lieben streicheln über den Rücken. Lukasz umarmte seine Mutter auch, wollte gerade sich an ihr vorbei ins Haus quetschen, als stattdessen eine Armada kleiner Kinder auf uns zu gesprintet kamen, die alle lautstark nach Onkel Lukasz riefen. Lukasz fing einen braunhaarigen Grundschuljungen auf, wirbelte ihn durch die Luft und klatschte die restlichen vier ab, ehe er mich auch ihnen vorstellte. Es waren die Nichten und Neffen von den Lukasz manchmal erzählte.
Im Wohnzimmer lernte ich Lukaszs drei ältere Brüder Marek, Tomasz und Adam kennen, sowohl wie auch deren Ehefrauen. Zum Abschluss betrat dann Lukaszs Vater die Szene. Zugegeben hatte ich großen Respekt Lukaszs Vater kennenzulernen, aber dessen liebes Gesicht verjagte rasch all die Angstgefühle.
Ich passte gleich ins Bild. Alle sprachen mehr oder minder gut englisch, alle waren begeistert mich kennenzulernen und Lukasz mit alten Geschichten bloßzustellen. Es fühlte sich gleich, wie Familie an und ich mochte das.

„Ihr müsst euch jetzt küüüüsseeen!", kicherte in einem Monat Anna. Ich sah gespannt von Lukasz zu ihr und beobachtete dann, wie sie hochzeigte, wo ein Mistelzweig hang. Ich lachte.
„Die weihnachtliche Magie darf man wohl nicht verarschen, huh?", schlussfolgerte ich. Ich trat vor und hauchte Lukasz einen Kuss auf die Lippen, was die Kinder sofort in lautes Gelächter mit ihhh ausbrechen ließ. Für einen Monat dachte ich, dass es darum ging, dass wir zwei Männer waren, aber Lukasz legte mir bloß beruhigend eine Hand auf die Brust und flüsterte, dass sie das bei seinen Brüdern und ihren Ehefrauen auch schrien. Und dann fühlte ich mich ungewohnt normal. Kinder schrien, wenn Lukasz und ich uns küssten, wie sie schrien, wenn ein anderes Pärchen sich küsste. An so ein Normal könnte ich mich gewöhnen.

Heiligabend war dieses Jahr kein Fest dessen Ende ich herbeisehnte. Stattdessen wollte ich lieber, dass es niemals endete. Wir aßen gemeinsam, Adam sprach einen albernen Toast auf den nicht vorhandenen Dezember Schnee aus, womit wir anstoßen. Wir stießen viel an. Ständig. Und um elf Uhr abends stand ich angeschwipst neben Lukasz in der Küche und sortierte die Teller in die Spülmaschine. Wobei, eigentlich übernahm Lukasz diesen Job, während ich zur Weihnachtsmusik tanzte.
„Ich dachte, du hasst Weihnachtsmusik!", befand er irgendwann und warf einen Blick über seine Schulter. Ich rutschte über den Steinboden gerade zu ihm und stupste ihn mit meiner Hüfte an.
„Tue ich auch!"
„Mhm, ist klar", lachte er. Ich bewegte mich albern zur Musik und brachte ihn somit zum Lachen. Dann schnappte ich mir seine Hände und zog ihn in einer schnellen Bewegung an mich heran. Tatsächlich tanzte er sogar mit mir, machte sich alle Namen mit albernen Moves, die uns zum Lachen brachten. Im Wohnzimmer glühte der Kamin, den hörte man sogar bis in die Küche flackern. Ich zog Lukasz schwungvoll an mich heran und legte rasch meine Lippen auf seine Stirn.
„Danke", flüsterte ich.
„Wofür?"
„Für das beste Weihnachtsfest, dass ich seit langem hatte!"
Lukasz zog seinen Kopf zurück und sah mich mit einem schmalen Lächeln an.
„Das kann jetzt so sein, weißt du", flüsterte er: „Du und ich bei meiner Familie an Weihnachten. Nicht nur an Weihnachten. Ständig. Das, das kann so aussehen, under Leben, natürlich nur, wenn du magst!"
„Ich mag das", stimmte ich zu und küsste Lukasz dann.
„Lukasz, hol den Dessert wieder. Ich hab Hunger!"
Mareks Stimme riss uns auseinander.
Wir holten den Dessert und setzten uns wieder ins Wohnzimmer, wo sich die ganze Familie zusammengefunden hatte. Lukasz hatte mir gesagt, dass es in seiner Familie üblich war zwischen den Erwachsenen keine Geschenke zu verteilen und mir hatte diese „Tradition" gepasst, da ich so immerhin nicht für einen Haufen bis dato Fremde Quatsch hatte einkaufen müssen.
Die Kinder freuten sich über ihre Geschenke, vor allem Ben und Jacob, die Kinder von Marek, freuten sich über ihre Hotwheels Autos. Ich kannte mich mit Autos kaum aus, aber das war kein Problem, da die beiden mich bis über Mitternacht aufklärten.

„Es ist arschkalt!", befand Lukasz und zog sich die Enden seines Mantels enger um seinen Körper. Es war schon lange nach Mitternacht, eigentlich war es schon der frühe Morgen und wir hatten gerade sein Elternhaus verlassen und gingen nun die Straße hinauf zu Lukaszs kleiner Wohnung.
Ich legte meinen Arm um Lukasz und zog ihn näher an mich, um ihn aufzuwärmen, während mein Blick über die Häuser schweifte. Hier war Lukasz also aufgewachsen. Hier hatte er seine Kindheit verbracht. Es fühlte sich irgendwie komisch an diese Straßen jetzt entlang zu laufen, aber es war ein gutes Komisch. Ich hatte das Gefühl Lukasz jetzt noch näher zu sein, wo ich wusste, wo er aufgewachsen war.

"Auf dem Bolzplatz hab ich immer Fußball gespielt!", meinte Lukasz. Er zeigte auf die andere Straßenseite, wo ich die groben Umrisse eines Fußballplatzes erkennen konnte. Ich lächelte schmal, als ich mir einen jungen Lukasz vorstellte, der mit anderen Jungs einem Ball hinterherlief.
„Jeder wusste es!", flüsterte Lukasz. Unser Schritttempo wurde zunehmend langsamer, bis wir schließlich zum Stehen kamen. Er seufzte ein wenig nostalgisch.
„Du hast es erzählt?", hackte ich nach. Lukasz zuckte mit den Achseln und sah zu mir.
„Ich musste es nicht erzählen!"
Er lächelte schmal und fuhr fort: „Ich habe mich niemals wirklich vor meinen Eltern zu outen gebraucht, vor meinen Freunden auch nicht. Meine Brüder sagen immer: Man wusste es einfach. Es war irgendwie immer klar gewesen. Ich hab mich nie für Mädels interessiert, hab niemals viel von Mädchen geredet, dafür war ich aber immer mega aufgeregt, wenn die älteren Jungs bei den Spielen sich die Trikots ausgezogen haben. Man wusste es einfach. Und ich bin in einer Familie aufgewachsen in der es niemals ein Problem war und deswegen habe ich auch nicht vorgehabt so zu tun, als wäre ich es nicht. Hier kennt sich sowieso jeder und mein Vater war ohnehin der Trainer. Es war immer alles gut. Hier. Hier war das kein Problem. Schwul und Fußall!"
Er seufzte wieder.
„Und dann gehe ich ins Internat und auf einmal meint der Trainer zu mir, dass ich den Jungs lieber nicht so auffällig hinterhergaffen soll, denn das könnte noch zum Problem werden. Und dann flirte ich mit dem Jungen aus dem Team und im nächsten Spiel sitze ich auf der Bank.
Und plötzlich bin ich Mitte 20 und kaum jemand weiß, dass ich auf Männer stehe!"
Ich drückte ihn an mich und küsste ihn auf den Haarschopf.
„Ein trauriges Leben ist es dann auf einmal geworden!", wisperte er und ohne hinunterschauen zu müssen, wusste ich, dass er eine Träne verdrückte und ich schloss meine Augen, um meine eigenen Tränen hinunterzuschlucken.
„Das nächste Jahr wird besser!", murmelte ich und um ehrlich zu sein, glaubte ich sogar daran. Denn ins nächste Jahr würde ich das erste Mal nicht als Single gehen...


author's note
ˏˋ°•*⁀➷

das Weihnachtsfest Ende Mai gepostet haha
ich hoffe es gefällt euch
lasst mir gerne Feedback da

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