f i f t e e n

501 40 13
                                    

water under the bridge — adele

why have we been throughwhat we have been through?[

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

why have we been through
what we have been through?
[...]
our love ain't water under the bridge

]our love ain't water under the bridge

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.



••••

chat: tacos in color

••••

Max hat die Gruppe verlassen

[sergio]
ist es nicht albern die Gruppe zu verlassen? Können wir uns bitte wie erwachsene Männer benehmen?

[neymar]
so wie du also oder wie?

[sergio]
wie soll ich das verstehen?

[neymar]
ein erwachsener Mann würde das nicht fragen müssen!


——

date: oktober 2020
location: nürnburgrring, deutschland

——

point of view: lewis

Mit einem Seufzten verfolgte ich den Nachrichtenchat zwischen Neymar und Sergio, der seit Monaten der erste Inhalt unserer wohl verstorbenen Gruppe war.
Ich hatte nicht wirklich viel mitbekommen, was nun zum Ende geführt hatte, denn die einzige Person, die ich von uns in regelmäßigen Abständen sah, war Daniel und der wimmelte mich mittlerweile auch immer mit Sätzen ab, wie ich hab meine eigenen Sachen zu klären oder wir können später mal reden, aber später war im Grunde nie.
Ich verfluchte mich selbst, dass ich meinen Kopf damals in den Sand gesteckt und mich aus nahezu allen sozialen Kontakten fast komplett rausgezoomt hatte, aber mir war kein besserer Weg eingefallen, um alles irgendwie einigermaßen zu Überstehen.
Die Realität, dass man seinem Leben nicht so simpel entfliehen konnte, war erst dadurch eingetreten, dass...
„Lewis!"
Ich hob meinen Kopf als jemand meinen Namen rief und dachte diesen Gedankengang dadurch nicht zu Ende. Ich überblickte die Menschenmenge auf dem Paddock und bemerkte ein Winken, das sich absetzte. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es sich bei diesem Winken um Lukasz handelte.
Lukasz hatte mich am Morgen Wissen lassen, dass er mit einem zweiten Spieler am Nürburgring war und ob ich Zeit und Lust hätte mich zu treffen. Zugegeben die Nachricht war urplötzlich gekommen und ich hatte nicht mit ihr gerechnet, was aber nicht bedeutete, dass ich ihn nicht sehen wollte.
Ich winkte Lukasz zu mir und bemerkte eine deutlich zierlichere Gestalt, die ihm hinterherlief. Ich zog meine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen: Jude Bellingham.
„Gutes Qualifying!"
Auf Lukaszs Kompliment folgte kein frecher Kommentar von einer zweiten Partei und das machte mir nur wieder schmerzlichst bewusst, wie einsam wir jetzt wieder waren. Trotzdem lächelte ich Lukasz tapfer entgegen und wandte mich dann Jude zu.
„Ein Landsmann!", grüßte ich ihn und streckte die Hand aus. Jude lächelte verlegen, schüttelte sie mit einem leichten Händedruck und stellte sich dann etwas näher an Lukasz. Ich beobachtete die beiden und befand recht schnell, dass die nicht bloß Mitspieler sein konnten.
„Wollen wir was trinken gehen?", schlug ich vor und hasste es, wie nervös ich war diese Frage zu stellen. Lukasz war einst eine Person gewesen bei der ich mich allein hatte eingeladen und jetzt fragte ich, ob wir Kaffee trinken wollen, als sei er ein Fremder wie knapp 7 Milliarden andere auf dem Planeten.
„Gerne", antwortete Lukasz höflich. Er legte eine Hand auf Judes Schulter und schob ihn voran durchs Paddockgelände immer hinter mir her bis zur Cafeteria im Mercedes Motorhome. Wir suchten uns einen Platz in einer ruhigen Ecke und um ehrlich zu sein kam es mir recht gelegen, als Jude sich kurzzeitig auf Toilette verabschiedete und Lukasz und mich somit alleine ließ.
Ich sah dem Jungen noch kurz hinterher, bevor ich mich Lukasz zuwandte. Ich wollte eigentlich das erste Wort ergreifen, aber Lukasz kam mir zuvor, indem er meinte: „Es hört nicht mit uns auf!"
Ich zog meine Augenbrauen irritiert zusammen.
„Was?"
„Wir sind nicht die letzte Generation von schwulen Sportlern!", flüsterte er. Ich sah erneut in die Richtung in die Jude verschwunden war und mir ging ein Lämpchen auf.
„Er... er ist?"
„Er klammert sich an mich, als sei ich sein Fels in der Brandung, aber du weißt besser als ich selbst, wie untauglich ich als Fels bin. Ich wackle doch selbst", gab Lukasz zu und mit diesen Worten überschritt er diese unsichtbare Linie zwischen Freund und Fremder und ich hatte wieder den Eindruck, als sei er mir ein Stückchen näher.
Vielleicht war doch noch nicht alles verloren, was wir mal hatten.
Ich sah über den Tisch auf Lukaszs Hand, die er sofort wegzog. Ich sah also auch wieder weg, ihm stattdessen ins Gesicht.
„Kann ich irgendwie helfen?", murmelte ich. Lukasz zuckte mit den Achseln und fuhr dann verzweifelt mit seinen Händen durch die Haare. Seine Augen glitzerten mit Tränen der Verzweiflung, die ich auch oft genug geweint hatte.
„Kann ich ihm sagen, dass du es auch bist? Dann kannst du ihm auch etwas zur Seite stehen. Ich möchte einfach, dass er möglichst keine Probleme hat deswegen..."
„Du weißt selbst, dass das nicht geht", unterbrach ich Lukasz.
„Lass mich doch hoffen!", zischte er sofort und eine winzige Träne rollte ihm aus dem Augenwinkel. Er stemmte seine Unterarme auf den Tisch und beugte sich zu mir vor.
„Lew, dieser Junge hat eine ganz große Karriere vor sich im Fußball, okay? Wenn ihm nichts dazwischen kommt wird er ganz große und mal ganz abgesehen vom Fußball ist er einer der liebenswertesten Menschen, die ich kenne. Er hat es nicht verdient durch auch nur ein bisschen Scheiße zu gehen.
Ich möchte, dass es glücklich ist. Ich möchte, dass er wen findet und glücklich wird oder zumindest glücklicher als wir es sind.
Hier geht es nicht mehr um uns, hier geht es jetzt um wen anders. Es ging eigentlich niemals nur um uns!"
Lukasz warf sich zurück und rieb sich durch die Augen.
„Fuck, es ist alles so abgefuckt!", fluchte er. Ich sah ihn bloß schweigend an und stupste ihn dann unter dem Tisch mit meinem Fuß an. Lukasz öffnete seine Augen und lächelte ein wenig betrübt.
„Ich kann auch ein wenig Papa spielen!", versuchte ich ihn aufzumuntern und entlockte ihm dabei ein Lachen.

Wenig später kehrte Jude zu uns zurück und bemerkte die etwas trübere Stimmung, die er mit einem ist was? hinterfragte.
Lukasz beugte sich zu ihm vor und flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr. Ich kannte nicht den genauen Wortlaut, aber so weit, wie sich Judes Augen aufrissen, erzählte Lukasz ihm wohl gerade einen großen Teil unserer Geschichte.
„Ich hab mich schon gewundert, was ihr beide miteinander am Hut habt!", murmelte Jude am Ende und sah mich weiterhin mit großen Augen an. Ich lachte und meinte: „Wir haben auch mehr Gemeinsamkeiten, sonst hätte das mit der Freundschaft nicht geklappt!"
Ich sah zu Lukasz herüber, um mich zu versichern, dass Freundschaft noch immer der passende Begriff war, aber Lukasz lächelte und nickte, also nahm ich an, dass wir noch Freunde waren.
„Kennt ihr noch andere?", wunderte sich Jude.
Sofort sah ich über den Tisch zu Lukasz.
Was sollten wir denn jetzt sagen?
Die Wahrheit oder eine verdrehte Version davon?



author's note
ˏˋ°•*⁀➷

new york got me a bit hyped up
hatte also weniger Zeit zum Schreiben
und deswegen weiß ich nicht wie viele
Kapitel in dem kommenden Tagen kommen
aber die Story wird die ganze Zeit
fortgesetzt

hier also ein kleiner Cliffhanger
und ich sah:
Bis zum nächsten Kapitel...

TACOS IN RED || fussball & formel 1 ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt