Kapitel 11. Riskante Situation

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Liam:

Es war mir tatsächlich geglückt sie wieder zu finden. Sie waren nicht so weit gekommen wie ich gedacht hätte. Darüber beschweren würde ich mich jedoch nicht. Das gerade noch rechtzeitig, denn nun legten sich große schatten über den Wald als die Nacht anbrach. Wer sich nun nicht hier auskannte würde sich wohl verlaufen.

Tja das passte ja wohl auf mich. Ich kannte mich nicht aus, mal sehen ob ich jetzt zurecht finden würde.

Mein Gefühl sagte mir das ich nun nah genug dran war. Wieder suchte ich mir ein gutes versteck, kurz schickte ich Jam noch meinen Standort durch und das ich die Jäger wieder gefunden hatte. Bevor ich mich auszog und alles in einen Busch versteckte.

Es fröstelte mich noch mehr, da jetzt die Sonne weg war, fühlte es sich um einiges kälter an. Sofort verwandelte ich mich. Nun war ich schon die andere Perspektive gewohnt da ich heute schon sehr lange als Polarhase unterwegs gewesen war.

Mein Fell bot mir einen perfekten Schutz in dieser Gegend. Denn es war genauso weiß wie der Schnee.

Nun hatte es auch wieder angefangen zu schneien, denn dicke Flocken fielen vom Himmel. Ein schöner Anblick.

Kurz verharrte ich so, bis ich stimmen vernahm. Sofort erinnerte ich mich an meine Aufgabe. Mit größeren Sprüngen kam ich voran.

Als ich sie auch schon erblickte. Sie waren immer noch zu fünft und auch immer noch die gleichen.

,,Ich denke das reicht für heute." äußerte sich der Anführer Luca.

,,Du hast recht, in der Dunkelheit sollten wir nicht unbedingt hier draußen sein. Das wäre ein Nachteil für uns." stimmte Daniel zu.

Sie wussten also genau auf was es wirklich an kam. Plötzlich stellten sich mir die Nackenhaare auf, irgendetwas war hier in der Nähe. Unauffällig blickte ich mich um. Mir wurde mulmig weil ich wusste das dort draußen im Schutz der Schatten etwas lauerte.

Etwas das größer war, ein Raubtier.

Mist, das fehlte mir gerade noch.

,,Schade das wir den Panther nicht erwischt haben." Lukas der kleine Bruder von Luca wirkte enttäuscht.

,,Keine Sorge morgen ist auch noch ein Tag." Julian klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

,,Also lasst uns zurück gehen." befahl Luca den anderen.

Das Gefühl ließ mich noch immer nicht los das etwas an diesen Jägern nicht stimmte. Es schien so als wären sie Menschen. Aber irgendwas störte mich daran.

,,Wartet." stieß der rothaarige Gabriel hervor.

,,Was denn?"

Die art und weiße wie er sich dabei umsah gefiel mir nicht. Als er dann auch noch das Gewehr von der Schulter nahm, spannte ich mich an.

Es konnte nicht sein das er mich bemerkt hatte.

Das gab es nicht, für einen Menschen war es nicht möglich mich wahr zu nehmen. Ich war so leise.

Da begriff ich endlich. Der einzige hier in der Gruppe der kein Mensch war, war dieser Gabriel. Deswegen hatte mich zuvor immer etwas gestört. Ich könnte wetten das seine Freunde das nicht wussten das sie einen Wandler unter sich hatten.

Ich konnte nicht genau verstehen was sie nuschelten. Jedoch blickten sie auf einmal sehr zornig drein.

Gabriel drehte sich im Kreis. Mein Herz raste, und blieb dann panisch stehen. Es ging alles so schnell innerhalb eines Augenschlages.

Der lauf des Gewehres zielte auf mich als auch schon ein ohrenbetäubender Schuss viel. Im gleichen Moment packten mich große Reißzähne im Nacken. Etwas riss mich vom Boden hoch und rannte mit mir davon.

Sie hatten mich wirklich bemerkt. Das war das erste was ich dachte. Danach verfiel ich in Panik, weil mir bewusst wurde das dieses Raubtier mich nicht mehr runter ließ.

Ich erkannte das es ein Wandler war, jedoch war ich mir nicht sicher ob dieser das auch erkannte.

Zappelnd wand ich mich, jedoch wurde er dadurch einfach nur noch schneller. Da hörte ich laute rufe hinter uns.

,,Das ist er!"

,,Schnappt ihn euch!" Schüsse erklangen in unserer Richtung. Geschickt wich dieser jedoch aus. Dabei beschleunigte er auch noch das Tempo.

Verdammt was sollte ich jetzt tun?

So konnte ich aus seinen Fängen nicht entkommen. Seine Zähne waren tief in meinem Nackenfell vergraben, ohne mich dabei zu verletzten.

Es war nur sehr unangenehm. Und noch immer war die Panik da das er mich für sein Beute hielt.

Jedoch wusste ich nicht was schlimmer war.

Die Jäger die uns noch immer verfolgten. Oder das Raubtier das mich vielleicht fressen wollte.

Ich versuchte zumindest ruhig zu bleiben und mir etwas aus zu denken. Doch die Angst und die Panik machten mir das denken schwer.

Ich schnappte nach Luft als dieser plötzlich in den eiskalten Fluss sprang und geschickt bergauf schwamm, einige Meter weit. Dann ging er wieder an Land. Sprang durch Büsche hindurch. Ich verstand was die Taktik dabei war.

Die Jäger verfolgten uns nicht mehr. Das war schon einmal gut, wir hatten sie abhängt, oder besser gesagt er.

Nach dem Dickicht wurde es plötzlich lichter und steiler. Hier oben gab es mehr Abhänge.

Die kletterte er geschickt nach oben. Hätte ich es nicht kurz vorher gesehen wäre es mir niemals aufgefallen. Dieser drückte einen kleinen Busch zur Seite und dahinter kam ein kleiner Eingang zum Vorschein.

Groß genug für uns, ein Mensch würde nur in gebückter Haltung hinein passen. Die perfekte Höhle. Sie viel nicht schnell auf. Dort würde niemand einen finden, wenn man es nicht wollte.

Es war sehr dunkle hier drin. Kurz hatte ich die Sorgen vergessen. Doch nun kamen sie mit einem schlag zurück. Immerhin wusste ich nicht ob er mich erkennen würde.

Rechtzeitig.

Dann wurde die Höhle größer, zu wirklich groß. Ein kleines Lagerfeuer brannte in der Mitte. Ich erkannte Tierfelle die dort auf dem Boden verteilt waren. Ein Matte auf dem Boden mit einem Schlafsack. Ein paar Sachen für den normalen Gebrauch. Ein kleiner Stapel Kleidung. Trinkflaschen und ein paar Utensilien zum Kochen. Mehr gab es hier nicht.

Nur das nötigste.

Die Sanftheit mit der er mich absetzte verblüffte mich dann doch. Bevor ich endlich einen Blick auf das Raubtier werfen konnte.

Mir blieb der Atem weg, ein schwarzer Panther. Dieser zog sich etwas zurück. Kurz überlegte ich, ob ich die Chance nutzen sollte um zu flüchten. Immerhin bestand noch immer die Gefahr das er mich als Essen sah. Obwohl.

Da wurden meine Gedanken unterbrochen als ich das prickeln seiner Verwandlung spürte.

Plötzlich kniete dieser nicht weit vor mir auf dem Boden.

Sein Anblick verschlug mir die den Atem.

,,Keine Sorge, ich tue dir nichts." seine Stimme leise, beinahe nur ein Hauch.

Ein Polarhase für BlazeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt