Kapitel 13. Seine Höhle

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Liam:

,,Ich könnte es dir besser auf einer Karte zeigen als es dir zu erklären. Immerhin nutzten es dir sonst nichts denn du kennst die Gegend nicht." erklärte mir Blaze.
Mist, eine Karte hatte ich in meinem Rucksack.
,,In meinem Rucksack hätte ich eine." es war frustrierend, nichts lief so wie ich es geplant hatte.
,,Das ist kein Problem, in einen paar Minuten werde ich ihn dir holen." dabei klang er so sicher.
,,Wie meinst du das genau?" was hatte es mit den paar Minuten auf sich.
,,Sie sind immer noch dort draußen. Es ist gefährlich." ermahnte ich ihn.
,,Deine Sorge ist unbegründet, denn sobald es richtig dunkel ist ziehen sie sich zurück. Dann gehen sie nicht mehr auf die Jagt. Für sie wäre das zu gefährlich. Ansonsten wäre es ihnen nie gelungen sich mit einem Wandler anzulegen." ich verstand sofort was er mir sagen wollte.
,,Gut, dann werde ich gehen immerhin ist das meine Angelegenheit." es war mein Job. Blaze hatte schon genug getan, immerhin hatte er mir das Leben gerettet.

,,Findest du den weg zurück in der Nacht?" dabei zog er fragend eine Augenbraue nach oben, das leichte lächeln entging mir dabei nicht.
Ok er hatte mich. Tief seufzte ich durch.

,,Ich gebe mich geschlagen. Würdest du ihn mir bitte bringen." kurz spielte ich mit dem Gedanken ihn zu begleiten doch ich wäre bestimmt nur im weg.
,,Gerne." dabei schmunzelte er.

Mir war es schon zuvor aufgefallen aber nun nahm ich es richtig wahr. Blaze war ein Omega und es sah hier nicht so aus als würde noch jemand hier in der Höhle schlafen.
War er etwa allein hier draußen?

,,Darf ich dich was fragen?" fragte ich schon bevor ich mir auf die Zunge beißen konnte.
Es interessierte mich einfach.
Als er nickte fuhr ich fort.,,Wenn du das von dem Wandler wusstest wieso hast du uns nicht Bescheid gegeben?" Ich verstand es nicht ganz.
Als Blaze tief seufzte wusste ich das da mehr dahinter war.

,,Ich weiß was du jetzt denkst. Aber ich hatte mir vorgenommen so viele Informationen zu sammeln wie ich konnte, derweil hielt ich alle Wandler denen ich begegnet bin von ihnen fern. Dann erst wollte ich zu euch kommen." dann flüsterte er leise. ,,Ich bin nicht gern in der Stadt." beinahe hätte ich wegen des knistern des Feuers nicht gehört. Sein bedrückter Blick entging mir dabei jedoch nicht.

,,Verstehe." er hatte seine Gründe, er hatte das beste getan indem er die anderen warnte.
Blaze blickte zum Eingang der Höhle bevor er aufstand.
,,Ich werde nun kurz gehen und deinen Rucksack holen. Bleib bitte hier." machte er sich etwa sorgen um mich?
,,Danke, ich werde hier auf dich warten." er lief Richtung Ausgang bevor er sich noch einmal zu mir umdrehte.
,,Leg bitte noch etwas nach." dabei zeigte er in eine Ecke dort war ein kleiner Stapel mit Feuerholz.
Ich nickte verstehend.

Mit großen Augen starrte ich ihn an als er aus seiner Hose schlüpfte und einen Augenschlag später als Panther aus der Höhle schlich.
Nun allein in der Höhle zu sitzen und darauf zu warten das er wieder kam, machte mich wahnsinnig. Mein schlechtes Gewissen machte mich fertig.
Es war nicht seine Arbeit, er brachte sich wieder in Gefahr nur um mir zu helfen. Nicht einmal das bekam ich auf die Reihe. Man es frustrierte mich.

Doch eins musste ich zugeben, ich war froh ihn getroffen zu haben. Es fühlte sich nicht wie ein Zufall an. Beinahe wie bestimmt.
Bei dem Wort allein bekam ich schon Herzrasen.
War es das wirklich?

Wenn das ganze vorbei war wollte ich mehr Zeit mit ihm verbringen und ihn noch besser kennen lernen.
Als das Holz beinahe verschlungen wurde stand ich auf und holte mir neues und legte es auf.
Rauch stieg auf, dort oben musste die Höhle ein wenig offen sein den hier drinnen war es trotz dem Lagerfeuer nicht rauchig oder stickig. Er wurde hinaus gezogen. Anders wäre das nicht möglich gewesen.

Jetzt wo ich schon einmal stand blickte ich mich weiter um. Die Matte mit dem Schlafsack hatte ich schon gesehen. Genauso wie die wenigen Küchenutensilien. Der kleine Stapel Kleidung und ein kleiner Rucksack. Der aussah als hätte er schon bessere Tage gesehen.
Ich setzte mich wieder ans Feuer, das weiche Fell war angenehm.
Beinahe wirkte hier alles so als würde Blaze hier leben. Das konnte doch nicht sein, oder?
Ein Omega allein hier draußen in der Wildnis. Er schien mir nicht so als würde er gerne Kontakt zu anderen haben, deshalb war er auch nicht gleich zu WPD gegangen.

War etwas vorgefallen? Nie war ich jemanden begegnet der draußen alleine Lebte. Am Wochenende, oder im Urlaub war das normal.
Aber wen ich wirklich recht hatte, dann lebte Blaze hier ganz allein.
Mein Schultern sackten zusammen, mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken. Ganz allein hier draußen zu sein, so einsam.
Das musste echt hart sein.

Dieser Omega war für mich ein einziges Fragezeichen. Nun wollte ich noch schneller das Ganze beenden, damit er wieder in Sicherheit hier leben konnte.
Auch wenn mich das traurig stimmte.
Und diese Narben die sein linker Arm zierte, nicht einmal die Schusswunde hatte er bemerkt. Wenn ich nicht das Blut bemerkt hätte.
Es warf so viele neue Fragen auf.
Ich wollte ihn fragen, bei ihm sein und ihn vor allem Beschützen.
Meine eignen Gedanken verwirrten mich noch mehr.
Tief seufzte ich durch und starrte in die hellen Flammen und wartete bis Blaze wieder kam.
Hoffte das er bald wieder hier sein würde.

Ein Polarhase für BlazeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt