Blaze:
Der mächtige Alpha der sich uns plötzlich genähert hatte, hatte mich erschreckt. Die Macht strömte nur so aus seinem Körper. Ihm wollte ich niemals begegnen. Deswegen hatte ich auch den Rückzug angetreten. Konnte Liam es auch spüren oder war es für ihn ganz anders weil er selbst ein Alpha war?
Als ich weit genug entfernt von ihnen war wurde ich langsamer.
Mein Kopf drehte sich von allein in die Richtung in dem Liam war. Traurig wand ich den Blick ab, wer wusste schon ob er wirklich wieder kommen würde?
Immerhin waren es bisher immer leere Worte die ich gehört hatte. Warum sollte sich jetzt etwas daran ändern? Warum sollte dieser Alpha anders sein als die anderen die mich enttäuscht hatten. Die mich allein gelassen haben als ich sie am meisten gebraucht hätte. Als ich Hilfe gebraucht hatte.
Wenn es wirklich darauf ankam stand man plötzlich immer allein da.
Die Hoffnung das sich die Welt und die Menschen einmal ändern würden hatte ich auf gegeben.
Nie würde sich etwas ändern.
Das war auch der Grund gewesen wieso ich mich von ihnen entfernt hatte. Ihre leeren Worte die sie zu mir sagten rissen nur das tiefe Loch in meinem Herz immer tiefer.
Ich hatte Angst das ich es eines Tages nicht mehr zusammen flicken könnte und es für immer zerbrechen würde.
Auch wen es bedeutete in vollkommener Einsamkeit zu leben, war es immer noch besser als falsche Leute um sich herum zu haben.
Meine Höhle, mein zu Hause war alles was ich brauchte.
Warum spürte ich dann die Traurigkeit, weil Liam gegangen war. Ich fühlte mich als würde ich erfrieren ohne ihn und das lag nicht an dieser eisigen Kälte hier draußen. Der Schneesturm nahm zu und meine Sicht verschwamm vor mir.
Es wurde Zeit zu gehen. Mit langsamen schritten näherte ich mich immer mehr meiner Höhle.
Kurz schüttelte ich den Schnee aus meinem Fell bevor ich den Busch zur Seite schob und hinein ging.
Dort war es nicht besser, den nun hing überall sein Geruch. Das Feuer knistere vor sich hin. Es wärmte die Umgebung, leider kam sie nicht bei mir an.
Ich verwandelte mich zurück und zog mir meine Kleidung über, sehnsüchtig griff ich nach der Decke die Liam benutz hatte und legte sie um meine Schultern, setzte mich vor die Feuerstelle und starrte vor mich her.
Meine Traurigkeit und die Sehnsucht verwandelte sich langsam in Wut um. Zornig fuhr ich mir durch meine Haare, dabei fauchte ich wild. Ich ließ es einfach raus.
Bisher war ich immer klar gekommen, wieso sollte sich das jetzt ändern nur wegen dieser einen Begegnung?
Es würde leichter werden wen ich es einfach vergessen würde. Niemals würde sich etwas verändern.
Aufgebracht riss ich die Decke von meinen Schultern und im nächsten Moment lag sie in den Flammen. Diese frassen sich durch den Stoff, innerhalb von Sekunden war davon nichts mehr übrig.
Sein Geruch nun überdeckt. Nun roch es nach verbranntem Stoff. Liam war verschwunden und es war auch gut so.
Ein einziger Tag mit ihm, hatte keine Bedeutung mehr für mich. Ich würde ihn einfach aus meinem Kopf streichen. Die Gefühle in mir ertränken und dann würde alles wieder so sein wie es zuvor war.
Ihm nach zu trauern brachte niemanden etwas. Mir am wenigsten.
Erschöpft ließ ich mich wieder fallen, breitete mich auf dem weichen Fell aus und starrte einfach nur in das Feuer.
Dabei verbannte ich ihn aus meinem Kopf. Aus meinem Gedächtnis und aus meinem Herzen.
So lag ich eine weile da, biss mich das knurren meinem Magens aufweckte. Der Hunger trieb mich an auf zu stehen. In einer Ecke holte ich das Gitter das ich immer benutze und stellte es über die Flammen während ich das restliche Fleisch holte das ich gestern erlegt hatte. In der kühlen ecke der Höhle dort wo nicht die wärme heran kam war der perfekte Ort um es zu lagern. Im Sommer war das schon ein wenig schwieriger da musste ich immer alles gleich braten. Doch nun da es draußen so kalt war, kam es mir ganz gelegen.
Morgen würde ich mir was neues Jagen müssen wenn ich nicht mit leeren Magen hier sitzen wollte.
Aber für heute würde es reichen.
Im Winter fiel mein Essen immer ein wenig mager aus. Im Sommer fing ich meist sehr viel Fisch und es gab verschiedene Beeren die hier draußen wuchsen. Im Herbst waren es die leckeren Pilze die es noch zusätzlich gab. Doch jetzt gab es das alles nicht. Nun würde ich nur wild jagen.
Nicht weit von hier gab es auch einen kleinen Fluss aus dem ich immer das Wasser her nahm. Im Sommer eine willkommene Abkühlung. Ich hatte hier alles was ich brauchte um zu überleben.
Mir fehlte es hier an nichts.
Das erste Mal das ich mir diese Worte einreden musste.
Ich schüttelte den Kopf über mich selbst, als das Gitter heiß genug war legte ich die Fleischstücke drauf. Es zischte kurz und der Geruch ließ mich hungrig davor warten bis es fertig war.
Einmal umdrehen und es war endlich fertig. Mit einer Zange nahm ich sie herunter und legte es in meinen Metall Behälter. Teller hatte ich hier nicht mehr, der letzt war mir kaputt gegangen also nahm ich mir das nächst beste das ich noch hatte.
Ein wenig wartete ich bevor ich es nahm und abbiss. Wie immer lecker, ein paar Gewürze wären zwar nicht schlecht, aber immer noch gut.
Für einen Moment sah ich Liam neben mir am Feuer sitzen. Bevor ich mich besonnte. Er war nicht mehr hier!
Nun war mir der Appetit doch vergangen. Mehr als die Hälfte würde heute wohl übrig bleiben.
Also verschloss ich den Metallbehälter. Vielleicht heute Abend.
So in Gedanken versunken bemerkte ich es viel zu spät. Schritte von schweren Schuhen erklangen vor meiner Höhle.
Mein Herz raste schneller. Hoffnungsvoll sprang ich auf.
Das würde doch nicht etwa Liam sein. War er den wirklich zurück gekommen wie er es gesagt hatte.
Als ich jedoch zum Eingang ging richtete sich eine große Person auf. Das schwere Gewehr in seiner Hand, der Lauf auf mich gerichtet. Ließ meine Hoffnung zerplatzen und holte mich wieder in die Realität zurück.
In die kalte schreckliche Realität.
War klar,was hatte ich auch von dieser grausamen Welt erwartet!
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Ein Polarhase für Blaze
FantasyEin Polarhase für Blaze. Band 7 aus meinem Alpha&Omega Universum. 🎄Weihnachtsbuch🎄 Liam hat sich seinen größten Traum erfüllt, einmal die ganze Welt erleben und sehen. Dabei reist er von Land zu Land arbeitet gerade da wo er ist, bei der WPD. Bi...