Kapitel 21 - Gift für das Ende

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𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙 21 - 𝐺𝑖𝑓𝑡 𝑓𝑢̈𝑟 𝑑𝑎𝑠 𝐸𝑛𝑑𝑒

[Malik Carson]

König Ferado der Wassermenschen und König Akur der Elfen standen vor Malik. Die Atmosphäre war schwer, zum Zerreißen gespannt. In der Ferne glitzerte das Schloss der Vampire, während sich die Soldaten wie ein Meer aufspannten. Vor ihm das Heer der Angreifer, hinter ihm seine Leute. Tausende Vampire gegen tausende Wassermenschen und Elfen. Malik wusste, dass sie zahlenmäßig unterlegen waren.

Der Leibwächter hatte sich seine Rüstung angelegt. Zumindest die Brustpanzerung und Schoner für seine Gelenke. Im Kampf setzte er auf Geschwindigkeit. Die schwarze Vollbedeckung, wie die übrigen Soldaten sie trugen, würde ihn nur behindern. An seiner Hüfte ruhte ein Schwert aus feinster Handarbeit.

»Wir verlangen den Kopf von Queen Valora. Übergibt uns die Königin und sie wird die Einzige sein, dessen Blut heute fließt.« König Ferado ritt vor. Anstelle eines Pferdes saß er auf einem Wasserdrachen. Die Schuppen des Ungetüms schimmerten blau und sein Körper war mit Zacken bedeckt, an welchen die Überreste von Algen hingen. Der Drache knurrte zornig, offenbarte ein Gebiss an messerscharfen Zähnen.

Maliks Schattenpferd setzte zwei Schritte nach vorne. Er war ein Krieger. Sein Leben lang war er zum Kämpfer ausgebildet worden. Er fürchtete den Krieg nicht, aber er fürchtete seine Folgen.

Adam stand wenige Meter hinter ihm. Auch er trug seine Schlachtkleidung. Alle verfügbaren Kräfte standen bereit um das Königreich zu verteidigen. Aber Valora fehlte. Sie befand sich im Schloss auf ihrem Zimmer. Seit ihrem Streit war kaum ein halber Tag vergangen. Bisher hatten sie nicht wieder gesprochen. Er machte sich Sorgen. Große Sorgen. Welche Schaden hatte er mit seinen Worten angerichtet? Selbst die Verbindung, die durch ihren Vertrag bestand war schwammig. Malik wusste nicht, ob er auf die Macht ihres Pakts zurückgreifen konnte. Aber er musste es versuchen. Es ging um mehr als Valora und ihre Liebe. Es ging um das Reich, das er fortan als sein Zuhause bezeichnen würde. Auch wenn er kein reinrassiger Vampir was, das änderte nichts an seiner Loyalität. Seine Loyalität galt Valora und Valora stand für das Königreich. Selbst wenn es sein Leben kostete, er würde kämpfen.

»Das werden wir nicht tun. Setzt einen Schritt weiter und wir werden keine Gnade walten lassen.« Maliks Stimme hallte über das Schlachtfeld wie Donner. Seine Augen glühten durch die Morgendämmerung.

»Wer bist du, auf Geheiß der Königin zu sprechen? Es liegt an ihr, das Schlachtfeld zu betreten und an vorderster Front zu kämpfen. Das ist Teil der Herrscherwürde.« König Ferados Worte waren die Gift. Jede Silbe spuckte er ihm entgegen.

Malik verzog keine Miene. Entschlossenheit brodelte in seinem Herzen und erfüllt ihn bis die Fingerspitzen. Sein Griff um die Zügel verfestigte sich. »Die Antwort bleibt dieselbe. Geht und es wird keinen Krieg geben. Bleibt und findet euren Untergang.«

König Akur trat hervor. »Wir können Eurem Wort nicht vertrauen. Queen Valoras Taten gehören bestraft. Wir waren gütig und haben den Tod ihrer Familie berücksichtigt, aber dieses Leid rechtfertigt nicht die Zerstörung des Reichs der Engel. Eure Königin ist eine böse Königin und als solche verdient sie die Todesstrafe.«

Im nächsten Augenblick parierte Akur Maliks Schwertschlag. Die Klingen trafen aufeinander, Funken glühten und ihre Blicke kreuzten sich. Ein Gegenangriff zwang Malik wieder zurückzuweichen. Dann offenbarte er das Mal an seinem Hals. »Mein Name lautet Malik Carson! Ich bin Queen Valoras Leibwächter. Als solcher werde ich keine Gewalt gegen meine Königin zulassen.«

Der König der Wassermenschen brüllte und richtete seine Harpune auf das Halbblut. »Du bist der Wachhund der Königin. Du trägst dieselbe Schuld wie deine Herrin!«

Das Gift der Schlangengöttin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt