„So das war der Rest.", freut sich Alex, als er eine Tasche in mein Auto packt und klopft sich die Hände ab.
„Das ist ja schnell vorbei.", kichere ich und drücke ihn einen Kuss auf die Stirn.
„Nein es ist noch nicht vorbei, jetzt beginnt erst die Arbeit!", meint er grinsend und wackelt mit den Augenbrauen.
Wir haben uns beide für dieses Ereignis ein verlängertes Wochenende genommen. Nicht weil Alex so viel Zeug besitzt. Wie auch, das kleine Personalzimmer, das er bewohnt bietet kaum Platz.
Wir haben uns darauf geeinigt, meine alte Wohnung in unsere neue Wohnung umzuwandeln. Das heißt, Shoppen und gehört nicht zu den Dingen, die ich mit angenehm verbinde. Zu meinem Leidwesen hat Alex meine Mutter dazu eingeladen. Unterstützung bekomme ich von meinem Vater, der dem Ganzen glaube, ich, auch nicht freudig entgegensieht.
Als wir am ersten Tag die Einrichtung aussuchen bin ich überrascht, wie schnell sich Alex und ich einig sind und wie wenig sich meine Mutter einmischt. Am Schluss, als es nur noch um die Dekorationen geht, lass ich die beiden dann allein. Stattdessen bringe ich unsere neuen Möbel in unsere Wohnung.
Während ich nach dem Aufbau des Schlafzimmers müde ins Bett falle, wuselt Alex aufgedreht durch die Wohnung und sortiert die Einkäufe nach Räumen, bevor er sich zu mir kuschelt.
Der Umbau geht am nächsten Tag in die zweite Runde. Meine Mutter und Alex streichen einzelne Wände farbig, mein Vater baut die Möbel auf und ich bin damit beschäftigt den Müll in den Sprinter zu laden. So erstrahlt die Wohnung schnell im neuen Glanz.
Erst als es darum geht, unsere Sachen wieder einzuräumen verlassen uns meine Eltern.
„Den Rest müsst ihr allein machen.", beendet mein Vater seine Arbeit und packt zusammen.
Alex strahlt übers ganze Gesicht. „Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll. Aber morgen Abend kommt ihr zum Essen, ja?", verabschiedet er meine Eltern an der Tür.
„Natürlich, wir freuen uns schon drauf.", antwortet meine Mutter für beide.
Nachdem auch ich mich verabschiedet habe, fällt mir Alex in die Arme und küsst mich stürmisch.
„Das ist jetzt unsere Wohnung und schau nur wie schön sie geworden ist!"
Das ist sie wirklich, aber nichts ist schöner als Alex in diesem Moment. Glücklich lachend in meinen Armen!
Als sich unser erster Jahrestag nähert, kommt mir ein hübscher Gedanke. Im Zeitalter des Internet ist es nicht ganz so einfach, an Katerloge von Dessous-Herstellern zu kommen, aber zusammen mit ein paar Sextoy-Anbietern habe ich es auf immerhin sieben Stück gebracht. Schön verpackt in Geschenkpapier warten sie auf ihren Einsatz.
Alex hat sich ebenfalls eine Überraschung ausgedacht, aber musste sie aus organisatorischen Gründen heute Morgen offenbaren. Er hat uns ein paar Konzertkarten für eine Band organisiert, zu der ich unbedingt will, aber selbst keinen Erfolg beim Kartenvorverkauf hatte. Deshalb hole ich Alex direkt von seiner Arbeit ab.
„Hi Püppi, wow du riechst himmlisch! Ein neuer Duft?", frage ich schnuppernd, als Alex in das Auto steigt. Er lächelt breit. „Du magst es?"
„Ich werde heute den ganzen Abend an dir hängen und schnüffeln."
Alex gibt mir einen Kuss und wir fahren los. „Du bist ein Spinner! Freust du dich."
„Und wie, ich hab den ganzen Tag auf dich gewartet!", antworte ich ehrlich und grinse kurz zu ihm rüber. Alex haut mir leicht gegen die Schulter.
„Ich meine das Konzert du verliebter Vogel."
„Ja darauf auch, aber noch mehr auf viel Zeit mit dir!"
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Queer-Seite
RomantizmDrei Jahre nach der Trennung von Alex schafft Daniel es nicht loszulassen. Langsam öffnet er sich seinem Mitbewohner Jonas, erzählt von Alex Wandlung. Jonas hört zu, hält ihm den Spiegel vor und begleitet ihn zurück in das Leben und die Liebe.