BIRNE
Nalas Leine liegt locker um mein linkes Handgelenk. Meine rechte Hand hält mir mein Handy vors Gesicht, auf dem ich meinem besten Freund beim Augenverdrehen zusehe.
Ich habe ihn angerufen, weil ich mich im Park plötzlich einsam gefühlt habe. Heute kommen mir mehr Paare als sonst entgegen. Ich habe noch nie eines dieser Gesichter gesehen, dabei sind Nala und ich beinahe täglich hier. Mir kommt es so vor, als wollte mich irgendetwas ärgern.
Meine Schwester und ich haben schon Ewigkeiten auf der Wiese liegend im Park verbracht. Einige Bäume sind stellenweise schon kahl, der Himmel ist die meiste Zeit ergraut und gegen Abend kann es ganz schön kühl werden.
Ein unangenehmer Windhauch weht mir um die Ohren, weshalb ich meine graue Mütze zurechtrücke.
Obwohl ich den Herbst und Winter liebe, trauere ich der Sonne etwas hinterher. Ich freue mich darauf, dass die nächsten Wochen noch etwas wärmer werden sollen.
«Du bist furchtbar anstrengend», entgegnet der Brünette. Seine Haare fallen ihm leicht auf die Stirn. Er hat sie eigentlich immer kürzer getragen, aber Becca mag es, wenn sie etwas länger sind. Sie hat gemeint, man könnte sie so besser greifen. Mehr wollte ich dann nicht wissen.
Ich vermisse Kilian. Er ist über seine Ferien in Baden-Württemberg bei seiner Freundin. Als ich ihn kennengelernt habe, habe ich ihn ironischerweise doof gefunden. Kilian wurde mir zu Beginn meiner Ausbildung zur Seite gestellt. Mir wurde gleich von anderen Kollegen übermittelt, dass sein Vater Abteilungsleiter der Buchhaltung ist. Von da an kam mir alles, was er mir erklärt hat, vor, als würde er sich mir überordnen. Und das obwohl er selbst damals erst am Anfang seines zweiten Lehrjahres gewesen ist.
Außerdem überschreitet dieser Idiot die ein Meter achtzig mit Bravour. Obwohl er zwei Jahre jünger als ich ist, denken immer alle, dass er der ältere von uns beiden ist.
Aus meinem Groll hat sich dann doch ziemlich schnell eine Bruderschaft entwickelt und mit Kilian hatte ich meinen ersten und bisher einzigen Freund in Bern gefunden. Die Leute aus der Berufsschule sind ganz okay, aber nichts wo ich mir vorstellen könnte, dass daraus eine langjährige Freundschaft entstehen kann.
Vor etwas mehr als zwei Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass wir irgendwann mal beschließen, in eine WG zu ziehen. Trotzdem ist es Anfang des nächsten Jahres soweit. Das ist aber auch ein bisschen meiner Schwester verschuldet. Sie beginnt bald ein Studium in Luzern und hat beschlossen, dort ganz hinzuziehen.
Anfangs habe ich Kilian etwas ausgelacht, weil er sich in eine Deutsche verliebt hat. Nur jetzt schüttel ich über mich selbst den Kopf, wenn ich sehe, wie ekelhaft süß die beiden sind.
Becca ist zwar grundlegend ein absoluter Engel, aber wenn es darum geht, mich zu kontern oder mich aus dem Konzept zu bringen, wird ihre Klappe ganz groß und sie zu einer richtigen Hexe. Manchmal ist sie ein bisschen wie eine kleine vernünftige Schwester für mich, obwohl auch sie mich um einen halben Kopf überragt.
Der Witz ist, dass ich auch mit ihr Startschwierigkeiten hatte. Es ist mir schwer gefallen, Kilian so oft nach Deutschland gehen zu lassen. Es war aber klar, dass es irgendwann so weit kommt.
«Und du verletzt meine Gefühle», feuere ich zurück.
Ich reiße versehentlich an der Leine meiner braunen Labrador-Mix-Hündin, weil ich nicht bemerkt habe, dass sie zum Schnüffeln stehen geblieben ist.
Nala ist eine von fünf Welpen, die bei meinen Großeltern über den Zaun ins Ziegengehege geworfen wurden. Einer ist leider in der Nacht erfroren, drei haben meine Großeltern kurzerhand als Kinderersatz behalten. Nala durfte ich, beziehungsweise meine Zwillingsschwester und ich, mitnehmen. Jedoch ist es eher mein als Lous Hund. Sie hat nicht nur einmal davon gesprochen, dass unsere Energien besser matchen würden.
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in case I fall for you
Tiểu Thuyết ChungDie große Liebe gibt es. Oder? Wo Mücke die Hoffnung, Liebe zu finden, fast aufgegeben hat, ist Birne fleißig am Suchen. Der eine hält sich lieber fern vom Zwischenmenschlichen, während der andere zwischen Tinder-Dates und hoffnungslosen Schwärmerei...