57. Crawford x Bearman [1/4]

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Hej,
passend zum Frühling, welcher nun endlich anzukommen scheint ist auch hier mal wieder ein OS fertig geworden.

Bevor es losgeht sollte ich vielleicht eine Triggerwarnung aussprechen. Der komplette OS handelt über die Themen Panik und Homophobie.

Auch wenn er eigentlich nicht zu dem freundlichen Wetter passt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

Liz
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12.07.2022, Milton Keynes

"Liam?... Hast du vielleicht noch kurz Zeit?", blickte ich etwas unsicher, fragend zu dem Älteren, welcher mich freundlicherweise aus der Headquarter mit zu unserem Wohnkomplex mitgenommen hatte, dass ich bei dem Starkregen nicht völlig durchnässt war bis ich hier ankam. "Klar.", blieb er mit einem freundlich offenen Lächeln neben mir vor meiner Wohnungstür stehen, welche ich gerade dabei war zu öffnen, als ich den spontanen Entschluss gefasst hatte, das Gespräch mit dem Älteren zu suchen, welcher über meine Zeit hier eine Art großer Bruder geworden war. Tippte auf seinem Handy eine kurze Nachricht, während ich  es mit vor Nervosität leicht zitternden Fingern im zweiten Anlauf schaffte, meine Wohnungstür zu öffnen. "Willst du etwas trinken?", stellte ich meine Sporttasche im Flur meiner Wohnung ab und blickte zu dem Neuseeländer, der dankend ablehnte und mir in mein Wohnzimmer folgte. "Ich...", geriet ich nun doch wieder ins Stocken, als ich mich am einen Ende der Couch in den weichen Stoff sinken ließ, wo Ollie vor etwa einer Woche noch geschlafen hatte, als er nach dem Silverstone-Wochenende bei mir übernachtet hatte, bevor, wir am nächsten Tag gemeinsam mit Dennis zu Prema nach Italien geflogen waren. Bekam plötzlich doch Angst mich Liam anzuvertrauen. Laut echoten die Worte Jüris Worte aus Liams Stream vor zweieinhalb Wochen in meinem Kopf. Was wenn Liam auch diese Ansicht hatte, welche Jüris Reaktion hatte verlauten lassen, wenn er das den anderen erzählen würde, dann konnte ich meine Karriere,  meine Förderung durch Red Bull, meine Traum von der Formel 1 vergessen. "Fühl dich nicht gezwungen mir etwas zu erzählen, wenn du dich jetzt doch noch nicht bereit fühlst. Es ist kein Problem, wir können auch wann anders sprechen, wenn du dich wirklich bereit fühlst mir erzählen zu wollen, was dich beschäftigt, oder du sprichst mit jemand anderem darüber, wenn dir das lieber ist.", schien der Neuseeländer mein Zögern zu merken und rutschte etwas näher zu mir um mir seine Hand auf die Schulter legen zu können und schenkte mir einen ehrlichen offen, auch etwas besorgten Blick. "Ich..es gibt da einen... Es gibt da eine Person bei der ich mich total wohlfühle... in mir kribbelt alles wenn wir etwas zusammen machen. Ich fühl mich unfassbar sicher und geborgen, obwohl wir uns erst ein paar Monate kennen. Die Zeit die wir zusammen verbringen verfliegt nur so und ich habe das Gefühl wir würden uns schon  Jahre lang kennen. ", entschied ich mich doch dazu Liam den Grund für das Gespräch zu erzählen auch, wenn ich dabei für mich behielt, das die Person bei welcher ich mich so wohl fühlte ein Junge war. Ich wollte einfach endlich sicher sein, was meine Gefühle betraf und dafür war es doch eigentlich egal, welches Geschlecht die Person hatte für die ich das fühlte. Seit Wochen haderte ich damit, was all das wirklich zu bedeuten hatte, ob das wirklich hieß, dass ich verliebt war oder ob diese Gefühle einfach nur an unsere wirklich engen Freundschaft lagen. "Das klingt als wärst du verliebt, Jak. Glaubst du der Person geht es genau so wie dir?", bestätigte Liam mir  ohne groß überlegen zu müssen mit einem Lächeln, das was ich bereits vermutet hatte und hinterließ damit gleichzeitig eine wahnsinnige Unsicherheit und auch Angst in mir, wie ich mit dieser Erkenntnis umgehen sollte "Nein.... ich weiß es nicht... ich hab Angst die Freundschaft zu verlieren  die wir aufgebaut haben, wenn ich der Person davon erzähle... ich will ih... sie nicht verlieren....", spürte ich die Angst in mir aufsteigen, die unweigerlich mit diesem wunderschönen Kribbeln verbunden war. Ich würde alles verlieren, wenn ich den Gefühlen nachgeben würde. Die Freundschaft, jegliche Chance irgendwann in die Formel eins zu kommen. Alles was mir wichtig war und wofür ich seit Jahren kämpfte. Hätte ich mich nicht einfach in ein Mädchen verlieben können. "Jak, hey.. dieses Risiko besteht leider immer, aber  wenn ihr nach einer so kurzen Zeit eine so enge Freundschaft habt, stehen die Chancen doch gut, dass es der Person gleich geht, wie dir und sie sich auch einfach nicht traut einen ersten Schritt auf dich zuzugehen.", rutschte Liam noch etwas enger zu mir und zog mich mit einem ermutigenden Lächeln auf den Lippen in eine kurze Umarmung. "Ich weiß nicht, ob ich die Freundschaft riskieren kann.", murmelte ich leise, spürte, wie die Angst das Kribbeln, welches immer aufkam, wenn ich über ihn sprach fast vollständig verdrängte. Liam hatte auch  von der Person gesprochen, nicht sofort geschlussfolgert dass ich ein Mädchen meinte. "Diese Entscheidung musst du für dich selbst treffen, dass kann dir niemand abnehmen, aber ich bin jederzeit da, wenn du jemanden zum Reden brauchst.",  versprach mir der Neuseeländer mit einem ehrlich offenen Blick, was ich wirklich zu schätzen wusste, da er gerade vermutlich mit der Ersatzfahrerrolle bei Alpha Tauri und nun auch bei Red Bull und seiner eigenen Saison in der Formel 2 genügend um die Ohren hatte. "Danke...", konnte ich nicht anders als mich bei ihm bedanken, auch wenn ich keine Lösung dafür gefunden, ob ich es wagen sollte zu meinen Gefühlen zu stehen, aber es hatte gut getan tat das einmal laut auszusprechen. Auch wenn es nicht alles war, was mir aktuell Kopfzerbrechen bereitete.

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