71. Verstappen x Piastri [2/2]

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FS zu Teil 70.

Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest 🎄🎄🎄.
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Zandvoort, Donnerstag 24.08.2023

PoV. Oscar
"Osar.." rannte Naomi gekleidet in eine knallorangene Regenjacke auf mich zu, als ich mit Logan, Lando und Alex das Paddock betrat. Sofort schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen, während ich in die Hocke ging. Etwa zwei Meter von mir entfernt erblickte ich Max gemeinsam mit Bradley. Sein Blick verfolgte Naomi ganz genau, bis sie genau vor mir zum Stehen kam und ihre kleine Ärmchen um meinen Oberkörper schlang. "Hallo...kleiner Koala... hattest du einen schönen Urlaub?", erwiderte ich ihre Umarmung, um sie vorsichtig auf meinen Arm zu nehmen. "Sön.... da war  gans viel Wasser und Sand.... wie hier.... wir haben Sandbugen gebaud... das hat Maxy gebastelt.", streckte sie mir aufgeregt ihr Handgelenk entgegen. An dem ein Armband mit drei kleinen Muscheln zu erkennen war. "Das sieht toll aus. Da hat er ja richtig toll gebastelt. Sandburgen habe ich früher auch immer ganz gerne gebaut.", betrachtete ich das Armband, das wirklich wunderschön aussah. Es klang als hätten die beiden gemeinsam eine wunderschöne Zeit gehabt. Einfach nur sie beide. Etwas was ich ihnen nach der ersten stressigen Saisonhälfte absolut gönnte auch wenn irgendwo tief in mir die völlig naive Hoffnung geschlummert hatte, das Max mich vielleicht fragen würde, ob ich mitkommen möchte. Aber diese Hoffnung hatte er in Spa erfolgreich zerstört, als er ganz offensichtlich jede Nähe zu mir auf einmal ohne einen Grund gemieden hatte. Eine Reaktion die ich nach dem gemeinsamen Abend in Ungarn überhaupt nicht nachvollziehen konnte. "Na feuerst du dieses Wochenende uns an. Deine Jacke ist so Orange wie unser Auto.", trat Lando grinsend einen Schritt näher, weshalb Naomi sich sofort enger an mich kuschelte. "Maxy...", hielt sie sich fast ein wenig ängstlich, schutzsuchend an mir fest. Ließ Lando nicht aus den Augen. Schien ihm nicht zu trauen. "Ja, ich bring dich zu Maxy, schau da drüben steht er gleich. Er hat die ganze Zeit geschaut, dass es dir gut geht.", schob ich vorsichtig einen Strähne zurück unter ihre Kapuze, während ich die kurze Distanz zu dem Niederländer überbrückte. Ihm ein etwas unsicheres Lächeln schenkte, da ich nicht so recht wusste, wie ich auf ihn zu gehen sollte.

"Ich verstehe ihn einfach nicht...Erst ist alles wieder gut, als wäre Spa nie gewesen. Wir reden, essen mit Lando gemeinsam Mittag und dann plötzlich geht er mir aus dem Weg einfach so von heut auf morgen....", blickte ich ein wenig verzweifelt über mein Handydisplay zu meiner Schwester, welche ich kaum das ich am Sonntag nach dem Rennen in meinem Hotelzimmer angekommen war,  in Australien aus dem Bett geklingelt hatte. Ich brauchte einfach jemanden mit dem ich über das Wochenende oder viel mehr Max absolut widersprüchliches Verhalten an diesem Wochenende reden konnte und meine Schwester war die einzige mit der ich selbst bisher wirklich offen über meine eigenen Gefühle und auch alles andere was in den letzten Wochen und Monate passiert war. "Wirklich verstehen tue ich sein Verhalten ehrlich gesagt auch nicht. Bis Ungarn war ich mir so sicher, dass es eine Chance für euch beide gibt,  wollte dich in Spa eigentlich ermutigen mit ihn zu reden....", schien auch meine Schwester ein wenig überfordert von Max Verhalten. "Was soll ich denn jetzt machen? Ich hab die beiden so sehr in mein Herz geschlossen.... Diese abweisende Art von Max, so völlig ohne  Grund tut ehrlich gesagt ziemlich weh.", zog ich meine Knie ein wenig enger an meinen Oberkörper und kuschelte mich tiefer in die etwas steife, nach Waschmittel riechende Decke. "Das glaube ich dir Os.... wenn du diese Beziehung, dass ist was du wirklich willst, dann kämpf darum.... aber bitte verlier dich nicht selbst dabei...", zögerte meine Schwester deutlich mit ihrem Ratschlag , fast so als wollte sie ihn nicht mit mir teilen.

Singapur, Sonntag 17.09.2023
PoV. Max
Verzweifelt wog ich Naomi in meinem linken Arm etwas auf und ab. Strich ihr gleichzeitig mit der rechten Hand in sanften kreisförmigen Bewegungen über den Bauch. Stumm kullerten heiße Tränen über ihre geröteten Wangen, während sie sich mit einer Hand fest in mein T-Shirt krallte. Mit der anderen Hand hatte sie den kleinen Koala festumschlungen. Langsamen Schrittes lief ich seit ich vor einer halben Stunde von unserem Teamarzt, der freundlicherweise schon seit Naomi am Donnerstagabend angefangen hatte zu kränkeln immer wieder nach hier geschaut hatte durch mein Hotelzimmer, da Naomi so zumindest ein klein wenig ruhiger wurde. Schon die letzten beiden Nächte waren etwas kurz und gerade die letzte Nacht alles andere als erholsam, nachdem Naomi kurz nach dem Schlafen gehen auch noch übel wurde. Zwei mal hatte sie sich Übergeben müssen. Nachdem ich sie und ihr Kuschelauto, dass dabei leider auch etwas schmutzig geworden war, gewaschen hatte, hatte wir beide nur schwer wieder zur Ruhe gefunden. Naomi hatte einige bittere Tränen vergossen, immer wieder nach ihrem Kuschelauto gefragt, bis sie irgendwann  völlig erschöpft mit dem Koala in ihren Armen auf meinem Arm eingeschlafen war. Ich selbst hatte danach noch einige Zeit über ihren Schlaf gemacht. Hatte Angst, dass sie sich im Schlaf erneut übergeben musste und daran verschluckte oder gar etwas davon einatmete. Doch gegen sieben Uhr morgens hatte auch mich die Erschöpfung zumindest noch ein wenig Schlaf finden lassen. Schlaf den ich vor dem heutigen Rennen definitiv auch notwendig gehabt hatte. "Es wird bald besser, mein kleiner Wirbelwind. Versuch etwas zu schlafen. Wenn du morgen aufwachst, dann tut dein Bauch schon gar nicht mehr so weh.", sprach ich ruhig mit ihr, ehe ich begann leise vor mich hin zu summen, in der Hoffnung, sie so etwas beruhigen zu können. Fühlte mich selbst unfassbar erschöpft und müde. Hatte nach dem Rennen auf dem Weg ins Motorhome nur einen kleinen Müsliriegel gegessen,  ehe Naomi sobald ich mein Fahrerzimmer  betreten hatte sofort meine volle Aufmerksamkeit gefordert hatte. Immer wieder hatte sie etwas zu weinen begonnen. Ließ sich wie auch jetzt nur schwer beruhigen. Brachte mich damit absolut an meine Grenzen. Naomi so leiden zu sehen und gefühlt nichts tun zu können, dass es ihr besser geht, war einfach schrecklich.

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