10. Verstappen x Albon

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Spielt während der Tests in Barcelona

"Zu Hause ist jetzt keiner außer
viermal
weiße Wand"

PoV. Max

"Kommst du morgen Abend noch mit mir und ein paar der Jungs Essen?", fing mich Charles nach dem vorletzten Test des Tages ab, als ich gerade auf dem Weg ins Motorhome war, um mich etwas auszuruhen. "Keine Ahnung, ich überleg es mir mal.", gab ich müde zurück und zog die Windjacke, welche ich über meinen Anzug gezogen hatte, fröstelnd etwas enger um meinen Körper. "Okay, schreib mir einfach. Ich würd mich freuen.", schenkte der Monegasse mir noch ein Lächeln, bevor ich in das Red Bull Motorhome abbog. Kaum hatte sich die Glastür geöffnet kam mir ein Schwall angenehmer Wärme entgegen, der mich wohlig aufseufzen ließ. So gern ich nach der Winterpause wieder im Auto saß, so sehr hasste ich die Kälte, beziehungsweise den eisigen Wind, der seit Beginn der Woche über die Strecke und durch das Fahrerlager fegte. Mir kam es vor als würde ich nach jeder Testsession, wenn ich verschwitzt das Auto verließ mehr frieren. Erleichtert nun dem Wind zu entkommen trat ich in das Motorhome ein und lief geradewegs in die kleine Teeküche, die uns den ganzen Tag zur Verfügung stand, um mir eine warme Tasse Tee zu kochen. "Das ist doch jetzt bestimmt schon deine fünfte oder sechste Tasse Tee, Maxy. Ist alles in Ordnung?", kam Alex, seinen Rennanzug locker an der Hüfte hängend die Treppe aus dem oberen Stock herunter gejoggt und trat besorgt hinter mich. "Ja alles gut, draußen ist es nur verdammt kalt mit dem Wind.", lehnte ich mich leicht gegen seinen warmen Oberkörper und schloss kurz die Augen, während er seine Arme um mich schlang, mich eng bei sich hielt. Mit einem leisen Klicken machte sich der Wasserkocher bemerkbar, weshalb ich die Augen wieder aufschlug und mir den Kräutertee aufgoss. "Sagst du mir wenn irgendetwas sein sollte?", fragte er leise, noch immer besorgt, nach und legte seinen Kopf auf meine Schulter ab. "Ja, Honing, mach dir nicht so viele Gedanken, wenn etwas sein sollte, red ich mit dir.", versuchte ich meinen Freund zu beruhigen und schenkte ihm ein leichtes Lächeln, genoss die wenigen Minuten, die ich mit meinem Freund verbringen konnte, bevor er zu seiner Testfahrt musste. "Ich muss gleich rüber, Maxy.", strich er mir durch mein leicht verschwitztes Haar und drehte mich in seinen Armen, um mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen zu geben. "Ich leg mich ein bisschen hin. Fahr vorsichtig, Honing.", murmelte ich leise gegen seine Lippen, ehe wir uns voneinander lösten. "Mach ich. Ich liebe dich.", strich er mir noch einmal über die Wange, ehe er seinen Anzug richtig anzog und dann das Motorhome verließ, während ich mit meinem Tee nach oben in meinen Raum verschwand, wo ich mich nach einer kurzen warmen Dusche auf der Couch unter eine Decke kuschelte und einschlief.

Gefüllt noch müder und geschlauchter als zuvor, schälte ich mich grummelnd aus der Decke, als mein Wecker klingelte, und rollte mich von der Couch. Trat in das Bad, um mir ein paar Ladungen kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, bevor ich deutlich wacher ein letztes Mal für den heutigen Tag meine bequemen Klamotten, gegen feuerfeste Unterwäsche und meinen etwas verschwitzten Rennanzug tauschte, um noch die letzte Testsession des Tages zu fahren. "Hey Maxy.", hörte ich wie Alex die Tür etwas aufschob und in den Raum konnte. "Hey, wie ist es gelaufen?", trat ich auf ihn zu und schlang meine Arme, um seinen Körper. "Es war ganz gut, ich hatte manchmal ein leichtes Untersteuern in den Kurven. Gegen Ende hat es angefangen etwas zu regnen.",legte er seine etwas kühlen Hände in meinen Nacken und zog mich ganz langsam in einen Kuss. Nur zu gern erwiderte ich den liebevollen Druck, mit dem er seine Lippen auf meine legte und lehnte mich gegen seinen Körper. "Wieder fit?", murmelte er leise gegen meine Lippen, als er sich leicht von mir löste und seine Stirn gegen meine lehnte. "Ja, es geht schon. Mach dir keinen Kopf, Honing.", schenkte ich ihm ein leichtes Lächeln, bevor ich mich, wie vorhin in der Teeküche einfach nur an ihn kuschelte und seine Nähe genoss. "Pass bitte auf die auf Maxy, die Sicht ist echt schlecht auf der Strecke. Fahr vorsichtig.", bat mich Alex, strich mir ruhig über den Rücken, als mein Handywecker erneut klingelte und mir so sagte, dass ich nun rüber an die Strecke muss. "Ich liebe dich, Maxy.", hauchte Alex mir noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, ehe wir uns lösten und ich meine Teamwindjacke anzog und mit einem "Ich dich auch", den Raum verließ und durch den fast waagrechten Regen zur Garage zu laufen, wo bereits einige Ingenieure auf mich warteten. "Hey Max, wir haben noch einmal einige Setup Veränderungen durch geführt, da Alex gerade etwas über untersteuern geklagt hat, das sollte damit nun hoffentlich behoben sein.", begann der Chef der Truppe sofort mich auf den neusten Stand zu bringen, während ich mir meine Sturmhaube und den Helm überzog, um zügig auf die Strecke zu kommen, dass wir die Testzeit optimal nutzen konnten. "Okay, das Wetter ist gerade nicht optimal, aber wir sollten aus dem Lauf trotzdem gute Ergebnisse erhalten. Lass das Auto ganz.", beendete er seine Rede, während ich mich in den Sitz quälte und den Motor aufheulen ließ. Wenige Augenblicke später lenkte ich das Auto in die Boxengasse, bis ich auf die Strecke kam war mein Anzug bereits klaschnass durch den eisigen Regen. "Das Setup ist eine Katastrophe, Jungs, das Auto übersteuert in den Kurven total.", funkte ich die  Box bereits nach der zweiten Kurve an, in der ich erneut nur mit viel Not das Heck des Wagens auf der Strecke halten konnte. "Dann komm nach der Runde rein und wir verbessern da....", hörte ich den Chefingeneur durch meine Kopfhörer, bis seine Stimme abrupt abrach. Na super. Hoch konzentriert versuchte ich das Auto so gut es irgendwie ging wieder zurück in die Box zu bringen, als ich in die haarnadelähnliche  zehnte Kurve einlenkte. Bereits dabei merkte ich, wie das Heck ausbrach, doch bevor ich auch nur gegen lenken konnte, merkte ich, wie es auf einer Wasserablagerung auf schwamm. Bekam Aquaplanning. Raste im nächsten Augenblick auch schon ins Kiesbett. Wurde unsanft von der Mauer gebremst. Einmal kräftig durchgeschüttelt. Trotz der engen Gurte bekam ich das Lenkrad voll gegen den Oberkörper. Spürte, wie sich die Nase der Autos an dem Reifenstapel zusammen gedrückt wurde. "Sorry Jungs. Ich konnte nichts mehr tun. Es gab Aquaplanning. Ich bin okay.", funkte ich die Box an, keuchte vor den Schmerzen in meinem Oberkörper leise auf und begann vorsichtig die Sicherheitsgurte zu lösen, in der Hoffnung, dass dadurch der Druck auf meinen Brust besser wurde, der es mir fast unmöglich machte richtig zu atmen. Mit wenigen Handgriffen löste ich das Lenkrad aus der Verankerung und legte es beiseite. Begann mich vorsichtig aufzustützen, um das Auto zu verlassen. Ein stechender Schmerz in der rechten unteren Hälfte meines Brustkorbs trieb mir die Tränen in die Augen, weshalb mich wieder in den Sitz sinken ließ und auf ein paar Streckenposten oder sonst irgendjemand wartete, der mir heraus helfen konnte.

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