Stunden vergehen und draußen geht langsam die Sonne unter. Die ganze Zeit schaue ich nach draußen in die Ferne und überlege wie traumhaft es wäre nach draußen zu gehen, den Wind zu spüren und einfach von allen negativen Gedanken befreit sein. Ich wünschte ich wäre draußen, ich wünschte es so sehr. Ich will das der Wind meine Probleme aus mir raus weht und sie einfach wie in den Wellen des Ozeans wegspült und nie wieder auftauchen lässt. Ich bin wahrscheinlicher noch garnicht so Ultra lange hier, aber nachdem ich so oft aufgewacht bin in seiner Nähe fühlte es sich an als würden die Tage nur eine Stunde gehen. Die Tage fühlen sich an als gäbe es nur einmal am Tag die Nacht oder den Tag. Entweder ist es früh morgens oder abends kurz bevor der Wald unheimlich wird. Aber ich bin mir sicher das mir der Wald mitten in der Nacht egal wäre, würde er mich gehen lassen. Ich wusste nicht das ich den normalen Alltag der Arbeit vermissen werde, meinen nervigen Sitznachbar und mein Zuhause. Ob jemand versucht hat mich zu erreichen? Freunde oder bekannte vielleicht? Familie wird es eher nicht sein, immerhin habe ich keinen Kontakt zu ihnen. Seit den Tod meines Vaters wirken sie wie andere Menschen. Was wohl wäre würde mein Vater noch leben? Würde mich meine gesamte Familie suchen und nicht aufgeben bevor sie mich finden? Auch wenn ich in einen anderen Ortsteil bin? Ich bin mir sicher das ich nicht in meinen Heimatort bin. Die riesigen Wolkenkratzer der Großstadt sind bloß nur noch Berge, die Läden und Wohnhäuser nur Bäume, die Straßen feuchter Waldboden und statt wenige Vögel und viele Flugzeuge gibt es hier nur Vögel. Manchmal fliegen eine Menge von ihnen vorbei, ich wünschte ich wäre sie, frei und unbeschwerlich. Wie sich Vögel in einen Käfig fühlen? Fühlen sie sich ähnlich wie ich mich gerade? Vermutlich, wer steht darauf komplett isoliert zu werden? Ich wusste nicht wie unglaublich schön es sein kann die Haustür zu verlassen und zu betreten, genau so wie das Fenster zu öffnen und am Wochenende durch die überfüllten Geschäfte zu stöbern. Ich schaue seit Stunden aus den Fenster, was anderes gibt es nicht zutun. Alles war still an diesen Ort. Keine Stimmen, kein Verkehr, kein rumgebrülle von irgendwelchen komischen Leuten auf der Straße, es ist ruhig. So ruhig das es sich dermaßen deprimierend anfühlt, man hört keine Menschenseele, nichtmal Amando seine Hündchen. Ganz ganz ganz selten hört man einen Vogel zwitschern, aber die Geräusche sind gedämpft. Ich denke dieses Haus ist gut isoliert, ja, wortwörtlich. Es ist isoliert, zu gut, viel zu gut. Ich will hier raus. Ob dieses Haus groß ist? Vermutlich, es scheint so als würde man in der Luft schweben wenn man durch das riesige Fenster schaut, so als würde ein einzelner Raum mitten in der Luft hängen. Du wirst hier sicher nicht verkommen. Woher will ich das wissen? Der Mann ist stur. Und das Ultra. Ich weiß nicht wie ich jemals hier raus kommen werde. Vor allem wo soll ich dann hin? Ich lege meine Hand nicht dafür ins Feuer lebend zurück in mein normales Leben anzukommen, nichtmal wenn er mich freiwillig gehen lassen sollte. Ich würde wahrscheinlich verhungern oder von einen Abhang mich in die Tiefe stürzen. Keiner würde mich hören oder sehen, niemand, wirklich niemand. Hier ist keiner, außer vielleicht die alten Knochen von den Steinzeitmenschen. War hier überhaupt mal irgendwer? Sicher nicht, außer diese Mafia.
Erst jetzt fällt mir auf wie dunkel es schon geworden ist. Man sieht grade so noch seine eigenen Hände vor den Augen, ich hoffe das mir nicht auch irgendwann das grelle Licht fehlt, denn das weiß ich das ich nicht mehr ich bin.
Ich war schon lange nicht mehr so lange wach. Ich spüre die Müdigkeit, es wäre besser wenn ich mich hinlege. Heute gibt es eh nicht mehr viel im Wald zu sehen. Ich freue mich nicht wenn mir irgendwann der Wald Ausblick zu langweilig wird. Was mache ich dann? Warten bis ich sterbe? Wirklich lange warten muss ich auch nicht, immerhin hab ich weder essen noch trinken hier. Es wird ca. 3 Tage ohne Wasser sein müssen, schrecklich der Gedanke. Ich will das nicht. Also irgendwo schon damit ich nicht hier sein muss.. aber Will ich so langsam vor mir her sterben? Dann soll er mich lieber erschießen, dann ist es wenigstens schnell und ohne schmerzen. Hör auf, wenn du so denkst kommst du hier erst jetzt nicht raus. Leg dich hin und warte bis morgen. Du wirst nicht sterben. Nicht heute und nicht morgen. Und übermorgen? Ich seufzte und ging ohne Geräusche in das große Bett. Ich deckte mich zu und es dauerte nicht lange bis ich einschlief. Es war vielleicht das erholsamste einschlafen seit gefühlten ewigkeiten. Das einschlafen vor Erschöpfung hab ich vermisst, nicht die Erschöpfung weil man gequält wird. Die Erschöpfung wo man wegen dem zu lange wach sein ins Bett fällt..
Ja, ruh dich aus, Engel. Du brauchst den Schlaf.
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~Du bist mein, Engel~
RomanceVielen Dank für die 59,0k reads!! 🫶 Kann erwachsenen Szenen beinhalten 🔞 Was wenn dein Chef an dir Interesse zeigt? Er ist zu jeden streng, stur und Gefühlslos. Außer zu dir, zu dir ist er Charmant und freundlich. Ich mein, du und so gut wie jed...