Teil 35

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Es ist nun der nächste Tag. Wieder habe ich im Bett alleine geschlafen, nicht das es mich stört oder ich mir wünsche er würde neben mir liegen oder so, aber trotzdem wundert es mich. Schläft er woanders? Vielleicht auch garnicht?
Ich starre auf dem Bett sitzend die Tür an. Ich höre rumboltern von unten. Es hört sich an als würde irgendwer grade einen Streit mit wem haben. Wahrscheinlich lässt Amando wieder all seine Wut an seinen Hündchen aus und schlägt um sich wie ein angestochener.
Ich war gestern total lange wach, ich hab über alles nachgedacht was passiert ist im Büro.
Ich zucke zusammen als es an der Tür unten klingelt. Wahrscheinlich ist es wieder sein Bruder der grade irgendwelche Aufträge erledigt hat und jetzt zum schlafen hier hin kommt. Ich bin jetzt schon länger hier und ich muss feststellen das Amando sogar seinen Bruder als persönliches Hündchen eingestellt hat, Adriano macht alles was Amando will, wundert tut es mich nicht, trotzdem ist es von jemanden wie Adriano unvorstellbar das er so unterwürfig gegenüber seinen Bruder ist. Aber wer ist das nicht in Amando seiner Nähe?
Das letzte Boltern was ich von unten hörte war im Flur, darauf ein wütendes Tür aufreißen und dann Getuschel.
Ich lasse mich nach hinten fallen und liege nun wieder im Bett. Ich schnaufe laut aus und schließe die Augen. Ich möchte entkommen. Schnell.
Es dauert keine 2 Minuten und die Tür stößt auf. „Hier" brummt eine genervte Stimme. Es war die Stimme von jemand Unbekanntes. Ich hasse es, wie viele fremde sind noch am diesen Ort?
Ich öffne meine Augen, setze mich hin und sehe wie der Unbekannte Typ einen Stapel Bücher auf den Nachttisch fallen lässt. „Amando meint das du besser jetzt anfangen solltest." erwähnt er trocken und verlässt danach den Raum ohne sich auch nur umzudrehen. War ja klar das sich keiner mit mir nett unterhält. Vielleicht bräuchte ich garkeine Bücher wenn es hier jemand geben würde der mit mir spricht. Sonst noch was? Wolltest du die Bücher nicht so schnell wie möglich haben? Jaja...
Ich stehe auf und gehe zum Stapel Bücher. Es sind vier Stück. Das wird sicher reichen für die nächsten 2 Tage.. so viel Zeit wie ich hier habe brauch ich nicht länger.
Ich nehme die Bücher in die Hand und blättere alle 4 kurz durch.
Ich bekomme eine Gänsehaut. Diese Titel... -ich spüre es auch-       -du gehörst mir-       -Engel gegen Teufel-       -nur zu deinen Schutz-
Was will er damit sagen? Sein Ernst?
Ich lege die Bücher wieder aufeinander an Ort und stelle und starre die Tür an. Mein Herz klopft. Mit diesen Titeln werde ich bestimmt nicht meiner „realen" Welt entkommen können.. ich brauch Pause, ich will nicht drüber nachdenken..
ich drehe den Büchern den Rücken zu und gehe aus dem Zimmer, runter ins Wohnzimmer.
Unten im Wohnzimmer bleibe ich im Türrahmen stehen und mustere einen von Amandos Hündchen. Er guckt mich ebenfalls an und schaut mich genervt an „was willst du?" fragt er nach 20 Sekunden rumgestarre gegenseitig. „Wo ist dein Aufpasser?" frage ich ihn. „Dreh dich ein paar Zentimeter nach rechts und du hast deine Antwort." brummt er genervt entgegen. Was?
Ich drehe mich ein paar Zentimeter nach rechts und schlucke als ich ihn dicht hinter mir sehe. Ich muss nichtmal sein Gesicht sehen ohne zu wissen das es Amando ist. Ich fahre in mich hinein und schrumpfe um einen Meter. Er steht mir zwar oft so nah, aber besonders hasse ich es wenn er es ohne Vorwarnung tut. Er schaut zu mir runter und ich zu ihn hoch. „Was brauchst du, kleiner Engel?" er zieht hinter mir die Tür zu, so das ich nur noch ihn vor mir habe und die Tür hinter mir. Er starrt mir in die Augen als würde er sie lesen. Ich drücke mich gegen die Tür, dabei auch gegen seine Hand die noch immer fest den Türgriff umfasst. Er wendet seinen Blick keine Zentimeter von mir ab. „Ich warte auf eine Antwort, Engel." brummt er langsam hervor und rührt sich nicht. Ich schlucke. „ich wollte nichts." Murmel ich gezwungen hervor. „Ich hasse es wenn man mich anlügt. Das weißt du doch, oder?" fragt er mich ruhig. Seine grünen Augen glänzen, nach verlangen es ihn zu sagen.  „Ich finde die Titel der Bücher.." Murmel ich wieder. Er lächelt „dumm bist du anscheinend nicht, Engel." „hab ich je den Eindruck davon gemacht?" frage ich ihn ohne nur nachzudenken was ich als Nächstes sage. Er schmunzelt weiter „ich finde das dumm und naiv zusammen gehören, du nicht auch?" fragt er. Ich Presse die Lippen zusammen. Ich blinzle Amando an und drücke mich mehr an Die Tür so wie auch seine Hand. „Ich wollte nie naiv sein" flüstere ich. Amandos Hand löst sich von der Türklinke und fährt nun meine Taille entlang. „Trotzdem warst du es. Aber ich nehme es dir nicht übel, immerhin musste ich mir so keine Umstände machen, Engel." ich schlucke nach seinen Worten. Seine Hand bleibt stehen an meiner Taille. Danach beugt er sich weiter zu mir runter „aber.. ich nimm dir überhaupt nichts übel. Rein garnichts.." haucht er mir leise entgegen. Ich bekomme eine Gänsehaut. Mein Herz klopft. „Du bist unter mein Schutz" ich verschränke die Arme vor meiner Brust und drücke mich seiner Hand entgegen. Sie liegt noch immer gelassen an Ort und stelle. Aber ich bin mir sicher das diese Hand im Notfall sogar zum töten bereit wäre. Nicht wahr, Knight? Er fährt nun mit der anderen Hand mein Kinn entlang. Ich zuckte zusammen bei seinen Bewegungen. „Ich habe Angst vor dir.." flüstere ich kaum hörbar. „Das brauchst du nicht, Engel. Niemals."
Niemals? Er würgt mich ? Seine Absicht ist mich zu töten, oder?
„Warum Bist du vorhin so ausgerastet?" frage ich ihn eine halbe Minute später nachdem wir geschwiegen haben. „Meine „Hündchen" haben nicht das gemacht was ich wollte." entgegnet er räuspernd. Ich mustere ihn „du lügst. Ich muss auch ehrlich zu dir sein, bitte sei auch ehrlich zu mir.." er nimmt beide Hände von mir und fährt sie in seine Hosentasche. „Es gab Meinungsverschiedenheiten" antwortet er und geht einen Schritt zurück. „Zwischen wem?" Murmel ich fragend und schaue ihm intensiver in die Augen. „Das hat dich nicht zu interessieren, Mariel! Stell nicht so viele Fragen, geh nach oben und lies. Verschwende nicht deine Zeit mit sowas hier!" knurrt er gereizt. „Es tut mir leid.." flüstere ich. Zu mehr komme ich nicht, er geht schon in den Nebenraum in sein Büro.
Ich stehe noch immer in der Tür und schaue ihn hinterher ohne ihn zu sehen. Ich zucke mal wieder zusammen als die Tür hinter mir sich öffnet. „Das nächste mal besser keine Fragen stellen." lacht der Typ und geht unten in den Keller.
Es tut mir leid, Amando Knight. Vergib mir.
Marionette.

~Du bist mein, Engel~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt