Teil 32

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Amandos Sicht

Ihr Blick verrät einiges. Ihre grünen Augen glänzen und versuchen mich zu durchschauen, aber Mariel, vertrau mir, niemals wirst du irgendwas über mich herausfinden. Schon garnicht wenn du so sehr danach suchst.
Ihre vollen Lippen presst sie zusammen und hält die Luft an. Oh Mariel, denkst du ich merke nicht wie sehr du Angst hast und hoffst mich nicht mit jeden Atemzug von dir sauer zu machen?
Sie schnappt nach Luft und schlingt ihre Arme doller um sich. Ich bin mir sicher das dein Unterbewusstsein viel mit dir kämpft. Du wirkst als hättest du Angst davor das es überhand nimmt, dich verschlingt und in den Abgrund reißt .Aber das einzigste was überhand nimmt, dich verschlingen wird und in den Abgrund reißen tut, werde ich sein. Du bist mein, Engel. Ganz allein mein. Niemand kommt an dich ran wenn es mich gibt.
Sie mustert mich weiterhin ohne etwas zu sagen oder sich zu rühren. Sie steht wie ein ängstliches Reh im Scheinwerferlicht und versteht nicht was passiert. Mach ihr keine Angst. Schau sie dir an, du weißt doch das sie unglaublich ängstlich ist?
Ich verenge meine Augen.
Dieses verdammte Unterbewusstsein.. oh Mariel, ich weiß wie schlimm es ist zu versuchen seine innere Stimme zu verdrängen, lass uns die Seelen tauschen, kleiner Engel. Lass mich deine Seele haben, sie gefällt mir lieber.
Meine Hand liegt noch immer an ihren Kinn. Sie spannt sich an als ich ihre Lippen mit meinen Daumen überfahre.
Mich nervt diese ängstliche Anspannung von ihr. Sie ist zum kotzen. Sie ist verfickt nochmal erbärmlich! Du willst doch das sie Angst vor dir hat? Entscheide dich, Amando. Ach halt doch die Schnauze! Natürlich will ich das sie Angst hat! Aber wiederum auch nicht!
Wieder atmet sie schlagartig aus. Ich umfasse ihren Kiefer, nicht zu doll aber auch nicht zu gelassen das man denken könnte ich meine es nicht ernst. „Hör auf die Luft anzuhalten." brumme ich ihr entgegen und schaue in ihre Augen. Sie sind viel zu einfach zu durchschauen. Meine Worte hallen in ihr als hätte ich sie angeschrien. Ihr Herz pocht wie wild, ob sie weiß das ich es höre?
Tränen steigen ihr in die Augen. Sie schaut mich so unglaublich ängstlich an. Ich hasse es wenn sie kurz davor ist zu weinen.
Wenigstens wirst du dann mal weich und einigermaßen lieb zu ihr. Mhm.. allein dieser Satz stiftet mich dazu an ihr die Kehle zuzudrücken obwohl nichtmal sie den Satz gesagt hat.
Ihr kullert eine Träne über die Wange. Sie dreht ihren Kopf nach links um meine Hand von ihren Kinn loszuwerden. „Nein" brumme ich bloß und drehe ihren Kopf wieder zu mir. Sie schaut zu mir hoch und kneift die Augen zu. Sie drückt sich doller gegen die Wand und versucht nicht gleich in ihren Tränen die ihre Wange herunterlaufen zu ertrinken.
Was sagt sie zu dir? Was sagt dir deine innere Stimme, kleiner Engel? Sag es mir Mariel, ich will es wissen.
„Hör auf" brumme ich, „hör auf zu weinen" ich spanne mich an. „Hör auf!" knurre ich wieder. Ich drücke meine Hand gegen ihren Hals. Sie öffnet panisch ihre Augen, obwohl ich bis jetzt nichtmal doll zudrücke. Sie wimmert ängstlich. Mariel, lass es. Lass es sein.
Ich drücke ihre Kehle doller zu. Hoffentlich hört sie auf zu wimmern wenn ich doller zudrücke. Ich hasse es. „Hör auf, Engel!" knurr ich. Sie schüttelt den Kopf ängstlich „es.. es geht nicht". Ihre Worte kommen keuchend und nach Luft Ringend aus ihr raus. „Hör. Auf." wiederhole ich, deutlich und bedrohlich. Du musst es nur wollen, Engel. Du musst bloß gehorchen! Hör auf. Fuck!
Ich drücke noch doller zu. Sie löst die Arme um ihre Brust und krallt sich in meinen Arm. Die Tränen laufen ihr runter wie ein Wasserfall. „Hör auf!" brüll ich sie nun an. Sie versucht Luft zu schnappen, aber ich drücke zu sehr zu. Hör auf, Mariel. Lass es sein. Ich drücke noch doller zu. Hör auf zu weinen! Hör du auf, lass sie los. Hör auf. Amando hör auf! Sie hat Angst! Hör auf!
Ich lasse sie schlagartig los. So wie immer, und das nur wegen mein Unterbewusstsein. Wahrscheinlich kann sie froh sein das ich unter diesen Unterbewusstsein leide, ansonsten wär sie schon längst erstickt meinetwegen.
Sie schnappt doll nach Luft und lässt sich auf den Boden fallen. Sie hustet und keucht. Ich entferne mich einen Schritt von ihr. „Hör auf zu weinen." knurr ich, bevor ich mich umdrehe und den Raum verlasse.
Du verdienst sie nicht. Sie hat nie jemanden was getan und war immer freundlich zu Mr. Wellson, doch dann kam Amando, und aufeinmal war sie vollkommen aufgelöst. Sie war respektvoll weil sie dich mochte und du ihr Chef warst. Jetzt ist sie nur geradewegs respektvoll, weil sie Angst hat das du sie umbringst.. dabei weißt du das du das niemals über Herz bringen könntest. Wäre schön wenn sie es genau so wüsste. Halt endlich die Schnauze! Ich will davon nichts hören!

~Du bist mein, Engel~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt