~Du bist mein, Engel~

Teil 22

Er steht noch immer vor mir ohne sich zu rühren. Mein Herz pocht, mein Atem gefriert und ich versuche mir nicht anmerken zu lassen das ich höllische Angst um mein Leben habe. Du hast nichts getan. Das weiß ich, aber er sucht aus jeder Kleinigkeit etwas raus um es dann zu etwas riesigen zu machen. Amando Knight eben.. ich schließe meine Augen um mich ein wenig zu Beruhigen. Ich atme leise aus. Dieser Mann macht mir mein gesamtes Leben zur Hölle! "Endlich" rührt er sich und schaut sich im Raum um. Seine Adern an den Händen ragen noch mehr hervor da er seine Hände zu Fäuste ballt. Auf wen ist er sauer, auf mich ? Auf seinen Bruder oder auf sich selbst? „Wo ist dein Anhänger?!" fragt er gereizt. „Wieso willst du das wissen?" Frage ich. „Weil ich das Recht dazu habe. Hör.  Auf. Mir. Gegenfragen. Zu. Stellen!" knurrt er. „Auf der Fensterbank. Dort hatte ich ihn hingelegt bevor du mich an den Handgelenken-" „mehr wollte ich nicht wissen. Ich wollte wissen wo, nicht wann!" entgegnet er sauer. Ich nicke bloß, sage aber nichts.
Während er die paar Meter zur Fensterbank geht ziehe ich an den Handschellen. Sie bewegten sich kaum. Er hat sie diesmal enger gemacht, sie meißeln sich gleich wahrscheinlich in meinen Handgelenken ein und werden sich dort wie Verbrennungen eines Feuers verewigen, also wenn es noch nicht passiert ist. Ich denke nicht das ich hier lange liege. Das Gespräch zwischen Satan und Luzifer hörte sich an als wäre es höchstens eine halbe Stunde her. Vielleicht hab ich auch übertrieben, wahrscheinlich war es garnicht so schlimm aber ich hab mir mal wieder was eingebildet..? Hör auf dir die Schuld zu geben, Engel.
Amando kommt wieder zum Bett, diesmal stellt er sich nur an das fußende. Ich mustere seine Bewegungen. Er hält den Anhänger in seiner Hand und schaut ihn an. „Haben dich die Engel schonmal verletzt weil sie es mussten?" fragt er. „Was? Was meinst du?" „deine Antwort auf meine Frage, Engel." brummt er während er den Engel Anhänger abtastet. „nein. Immerhin sind sie keine Marionetten." antworte ich. „Meinst du? Ich habe 2 Engel die mir das Gegenteil beweisen" dabei guckt er abwechselnd mich und den Anhänger in seiner Hand an. Was hat er vor? „es wird sicher nicht weh tun, wissen tu ich es aber nicht." brummt er ruhig. Er kommt wieder zur rechten Seite des Bettes und beugt sich über mich. „Du bist mein, Engel. Ganz allein mein. Niemand kommt an dich dran, jede Zelle deines Körper gehört mir, selbst dein Blut"  bei dem letzten bedrohlichen Satz hält er mir den Engel an der Kehle. Der Anhänger war nie wirklich unscharf. Er hatte scharfe Seiten. Ich mag ihn deswegen eingentlich, das heißt doch das er mich beschützt vor dem bösen? Oder?
Ich spürte ein brennen. Ich musterte seine Augen die förmlich leuchteten als er mit den Engel meine Kehle brutal und schnell lang fährt. Ich kann froh sein das es „nur" die Haut ist. Dieser Mann ist ein Psycho. Er verletzt mich mit den letzten Gegenstand den ich von meinen Vater bekommen hatte. Ich rühre mich nicht. Ich hab viel zu viel Angst.
Es ist vermutlich nur ein langer aber minimalerer Strich, trotzdem brennt er als würde der Engel eine Flamme sein. Er ist gesegnet vom Teufel.
Was denke ich da?! Er ist immernoch der Anhänger von meinen Papa. Er ist und bleibt ein Engel.. kein Dämon. Nicht wahr?
Er lächelt mich an. Seine Lippen stürzen auf meine Hals als hätte er es so lange erwartet. Dieses miese Arschloch!
Die Berührungen der Wunde brennen noch mehr. Es tut so unglaublich weh.
Als er wenige Sekunden später sich von mir löst sind seine Lippen leicht mit Blut bedeckt. Er siehst aus als hätte er das Blut von einen Menschen ausgesaugt. Vielleicht hat er das auch ? Mich würde es nicht wundern wenn der Teufel Gleichzeitig ein Vampir wäre..
Den Anhänger hält er noch immer in der Hand. Der Anhänger glänzt leicht von den Tageslicht, auch wenn es grau und nebelig draußen ist. Es sind die leichten Blutstellen am Anhänger die glänzen. Ich kann das nicht mit ansehen. Er und der Anhänger.. beide haben mein Blut an sich. Beide haben mich nun verletzt. Engel und Teufel. Nein Mariel, er hat den Engel gezwungen. Er war es. Nicht- ich sollte diese Gedanken stoppen. Ich will das nicht mehr. Ich will nicht drüber nachdenken.