The next day

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Ich wachte nachts auf, weil er mich im Schlaf am Bein getreten hat. Ich versuchte erneut einzuschlafen, was sich aber als schwierig gestaltete. Deshalb rollte ich mich im Bett rum, aber stand dann leise auf, um mir was zu trinken zu holen. Zum Glück war die Minibar noch nicht ganz leer. Kopfschmerzen hatte ich zum Glück keine von dem Saufgelage gestern. "Du bist wach." sagte eine verschlafene Stimme hinter mir. "Boaaar hab ich ein Brummen im Schädel....warte...bin ich bei dir eingeschlafen?" Er sah sich um.
"Offensichtlich schon, aber alles gut, du kannst weiter schlafen. Ist ja genug Platz für zwei Leute." Sagte ich. Nachdem ich eine kleine Flasche Wasser geleert hatte, ging ich wieder ins Bett. Nij meinte daraufhin "Und du bist sicher, dass das hier okay für dich ist?"
"Sonst hätte ich dich ja wohl schon längst vor die Tür gesetzt, oder?" Erwiderte ich daraufhin. Er lächelte und rieb sich die Augen. Noch immer schien Mondlicht ins Zimmer.
Ich drehte mich zu ihm und sah ihm direkt in die Augen. Eine seltsame Stille lag zwischen uns. Was mache ich denn jetzt? Wieso bringe ich mich eigentlich selbst in so eine Situation?? Soll ich ihn durch seine Haare wuscheln, was sagen oder einfach warten was passiert??? Dachte ich mir. Ich brach das Eis und sagte wie schön der Abend doch gewesen sei und das ich froh bin, ihn mit aufs Zimmer genommen zu haben.
Er strich mir über die Wange, lächelte und zog dann meine Decke über meine Schultern. "Schlaf gut." flüsterte er, nahm meine Hand und schloss seine Augen. Ich tat es ihm gleich.

So gegen 9 Uhr wachte ich auf, weil der Zimmerservice an die Tür klopfte. Scheiße ich hatte vergessen, das "Bitte nicht stören" Schild rauszuhängen. Ich schickte die gute Frau freundlich wieder weg und ging zum Fenster, um es zu öffnen. Die Sonne schien und eine leichte Brise ließ die Blätter der Bäume rascheln. Ich hörte Autos und ein paar Vögel und jede Menge Menschen. Nij wachte auf und kam zum Fenster. "Na? ...Sag mal, hast du heute was vor? Ich hab nen freien Tag? Also wenn du Lust hast...."
"klar, warum nicht? Ich hab eh Zeit. Vielleicht kannst du mir ja ein paar schöne Flecken hier in Tokyo zeigen?" Antwortete ich verschlafen. Er bejate dies mit Freude.
Als wir so langsam in die Gänge kamen und uns fertig machten, fiel ihm auf, dass er ja gar keine Klamotten mitgenommen hatte. "Wenn du willst, kannst du was von meinem nehmen, sind eh fast alles Sachen aus der Männerabteilung. Aber mit Unterwäsche kann ich dir leider nicht dienen." sagte ich. Daraufhin meinte er "Letzteres hoffe ich auch.".

Wir gingen runter. Als erstes suchten wir Frühstück und fanden eine Art Mini Restaurant die den ganzen Tag Frühstück servierten. Wir setzten uns und Nij stöhnte "Eeeendlich Essen, ich verhungere man."
"Dem kann ich nur zustimmen, ich hab Kohldampf, das kann man sich nicht ausdenken!"
Wir bestellten ein traditionelles Frühstück, aber meins ohne Fisch. Wie auch immer das für die anderen Leute um uns rum aussah, wir stopften alles in uns rein als gäbe es kein Morgen. "Ich hab immernoch Hunger" sagten wir beide zu selben Zeit, schauten uns an und lachten. Seine Lache war ansteckend und sein Strahlen füllte mich mit Wärme. Daraufhin bestellten wir uns Omurice.

Kurz vorm Platzen verließen wir das Restaurant. Wir besuchten den Tokyo Skytree als erstes und er war gewaltig. Es tummelten sich reichlich Leute unten und um Nij nicht zu verlieren nahm ich seine Hand. Diesmal tat ich es und nicht er. Ich sah ihn an und er lächelte kurz.
Oben angekommen war es mega voll mit Menschen. Wir gingen zu dem Fenstern, es war ein herrlicher Tag. "Lektion 1: Schau Mal da drüben!" Er zeigte auf den Berg, welcher weiter weg stand, aber doch so nah schien. "Wow ist das der Fuji??" Frage ich.
"Ja genau. Von hier oben hat meinem einen guten Blick darauf." Nij führte sich auf wie ein Geografielehrer, der gerade eine dieser komischen Hörspiele einspricht. Ich bekam einige Infos, mehr oder weniger sinnvoll, zu allem was ich sah.
Ich machte gefühlt tausend Fotos von hier oben und ließ mir von ihm die Stadt aus der Vogelperspektive zeigen. Irgendwann nahm er meine Kamera aus der Hand und sagte "Du machst so viele Fotos, aber kein einziges von uns." Ich war leicht erstarrt und wusste nicht was ich sagen sollte. Er bat eine Frau, von uns ein Bild zu machen, aber das wurde zu urlaubstypisch. Ich nahm stattdessen mein Handy und wir machten ein Selfie. Darauf sahen wir wesentlich glücklicher aus.

Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt