Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 6:30 Uhr. Ich tippte mehrmals auf meinem Handy rum, da ich nicht gleich den Knopf traf.
Sowohl Nij als auch ich waren komplett nackt eingerollt im Bett und im Zimmer war es kalt, da wir das Fenster auf kipp hatten. Ich hatte so tief geschlafen, dass mein Kissen vollgesabbert war und ich die Augen kaum auf bekam.
Nij drehte sich zu mir und auch er hatte Probleme beim wach werden. Wir sprachen nicht, sahen uns nur an. Ich reichte ihm sein Shirt und er zog es sich über, dabei fröstelte es ihn."Scheiße man." sagte ich und rieb mir über mein Gesicht "ich hab keinen Bock."
Auf der Bettkante sitzend legte Nij seinen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Schulter.
"Wir sollten vielleicht nicht mehr solche sportlichen Aktivitäten mitten in der Nacht machen." meinte er mit ernster, verschlafene Stimme. Er hatte irgendwie recht, vielleicht sind wir ja mittlerweile zu...alt.Etwas später machte ich mein Essen für die Arbeit und packte mein Zeug. Nij hatte sich an meinem Schreibtisch breit gemacht und er machte keine Anstalten sich umzuziehen, geschweige denn, sich zu waschen. Wieso auch, wenn man im Homeoffice ist.
Bevor ich ging, gab ich ihm noch einen Kuss und verließ die Wohnung.Auf Arbeit gab es heute nicht viel zu tun, es war sehr ruhig. Ich sortierte meinen Arbeitsplatz und stöberte etwas im PC rum. Ich fand in unserem Programm Funktionen von denen ich nicht glaubte, dass sie existieren.
Mein Handy summte und holte mich aus diesem Mindblowingmoment raus. Nij fragte, ob noch steht, dass wir heute zum Weihnachtsmarkt gehen würden. Ich schickte ihm daraufhin eine GIF mit Kermit dem Frosch, welcher seine Weihnachtsmütze rumwedelt. Als ich mein Telefon dann wieder weglegen wollte, summte es erneut und er schickte nur einen Smiley, welcher seinen Mundwinkel an einer Seite hochzieht. Was er wohl damit meint? Will er wirklich so viel futtern?Meine Kollegin kam um die Ecke zu mir gelaufen und meinte "Hier, der Weihnachtsmann war schon da." Und legte mir einen großen Schokoweihnachtsmann hin.
"Ui danke, aber wer ist der Weihnachtsmann?" fragte ich.
"Tja, bei mir stand nur ich soll sie verteilen. Wahrscheinlich war es die Petra oben aus der Musikabteilung. Die macht die Teile doch selbst."
Mit der Aussage zog sie dann auch ab.
Als ich mich über den Weihnachtsmann hermachen wollte, trudelten nach und nach Kunden ein und mein Schokotraum platzte für den Moment.
Während ich die Medien einräumte, dachte ich an meinen anderen Job und was ich noch so an Land ziehen könnte. Bald müsste auch die neue Staffel Alice in Borderland raus kommen, wo ich zu sehen bin. Das ist schon ein großes Projekt gewesen, was ich wirklich sehr geschätzt habe und Glück hatte, genommen worden zu sein. So viele Leute habe ich da kennengelernt und so viele Eindrücke gewonnen. Bisschen wie ein Fiebertraum.Am frühen Nachmittag ging ich ins Büro und reparierte Bücher. Das meiste waren kleine Schäden, die durch Abnutzung entstehen. Ich hatte alle meine Folien und Materialien um mich gestapelt. Da es ruhig war und definitiv die nächste Stunde keiner mehr das Büro betritt, beschloss ich Nij mit einem Videocall anzurufen.
"Helloooo" sagte er als er abnahm "was macht die Arbeit?"
"Ach naja ein bisschen hier einstellen und bisschen da reparieren. Ist ruhig heute. Bei dir?"
"Ich hab gerade mit meinem Agenten telefoniert und ein bisschen meine kommenden Wochen geplant. Sag Mal, hast du eigentlich schon ein neues Angebot für einen Film oder so?" fragte er.
"Puh nee. Aber da wollte ich mich auch noch umsehen. Wieso?"
"Mein Agent hat ein bisschen geschaut und hat was für dich nebenbei gefunden. Du wärst mit mir zeitgleich in Paris. Nur, dass wir an zwei Orten da wären und es ist noch etwas hin." Meine Augen wurden größer und strahlten.
Nij erzählte mir von einem französischen Arthouse Film, nicht ganz meine Welt, aber besser als nichts. In der Hauptrolle war eine bekannte Darstellerin und ich würde im Hintergrund agieren. Sehen würde man mich aber definitiv. Ich war so happy, dass ich fast die eingeklebte Buchseite wieder raus riss.Den Rest der Arbeitszeit freute ich mich wie ein Schnitzel.
Gegen 16 Uhr machte ich mich dann auf den Heimweg und holte Kuchen. Ich nahm zwei Stücken Erdbeertorte mit, die mochte er besonders gern.
Zu Hause angekommen, flog mir Nij in die Arme, aber ich musste ihn zügeln "Bitte nicht schubsen, ich hab Torte in der Tasche.". Den Witz verstand er nicht ganz, aber ich nahm es ihm nicht übel. Ist so ein deutsches Ding.
Mit gewieftem Blick zog ich die Torte hervor und wir aßen gleich aus der Packung. Geschirr wird überbewertet. "Goooott war das guuuut." sagte Nij und rieb sich mit der Hand den Bauch.
Er hatte noch seinen Laptop aufgebaut und wollte was zu Ende schreiben. Ich lehnte mich von hinten über ihn und gab ihm einen Schmatzer und die Backe. Er griff nach meinem Arm und zog mich zu sich, um mich zu küssen.
Ich merkte wie er sich innerhalb kürzester Zeit hier schon eingelebt hat. Mein Gefühl hatte recht als er sagte "Bei dir bin ich zu Hause."Einige Zeit später machten wir uns für den Weihnachtsmarkt fertig.
"Welche Weihnachtsmütze ist besser? Die Schwarze oder die Rote mit fetter Bommel?" fragte er.
"Die da." sagte ich und zeigte auf die Rote.
Schwarz war schließlich mein every day every night Look.
Wir verließen die Wohnung und fuhren mit der Bahn in die Stadt. Nij war ganz hippelig vor Freude.
Die Bahn wurde immer voller und meine Nerven wurden strapaziert, überall brüllende Leute auf einmal. Einer fand sich ganz besonders toll und tat dies auch kund.
Ich war froh als wir ankamen.
Wir liefen Hand in Hand durch die Fußgängerzonen, bis wir schließlich da waren. Die Lichter glänzten und der Duft von Glühwein und Bratwurst schlich in meine Nase.
"HUNGER!" sagte ich mit lauter Stimme. Es war wie ein Reflex. Nij schaute mich mit leicht verstörten Blick an aber rief dann auch "HUNGER!" mit seinem Akzent.
Ich zeigte Nij unseren Weihnachtsmarkt und er war mehr als begeistert. Wir tranken Glühwein, aßen an gefühlt jedem Stand irgendwas und er kaufte Weihnachtsdekoration für seine Familie.Schon bei einem gewissen Alkoholpegel angekommen, waren wir irgendwo in der Mitte des Marktes. Wir gaben uns echt Mühe, uns nicht zu sehr daneben zu benehmen, aber so ganz gelang uns das nicht. Komplett vorbei war es, als "Last Christmas" im Hintergrund lief. Wir sangen...laut und schief, aber stolz. Wir hatten Mal wieder den Spaß unseres Lebens.
Es war einige Zeit vergangen, als wir wieder gehen wollten. Auf dem Rückweg entschieden wir uns für einen kleinen Ausnüchterungsspaziergang. Nichts besser als das.Wir waren in einer Allee mit hohen Bäumen und einem angrenzendem Park.
Dann kamen wir an eine Stelle mit einem kleinen gefrorenen Teich. Der Mond war auch in seiner vollen Pracht am strahlen. Wir beobachteten das Spektakel und genossen die Ruhe um uns.
"Wenn du willst, bleib ich für immer bei dir." sagte Nij.
"Wenn du willst, mache ich das auch." erwiderte ich und er lächelte.
"Du bist mein zu Hause und meine Familie. Ich habe mich nie bei irgendwem besser gefühlt und will auch nie wieder ohne dich sein. Du machst mich glücklicher als alles andere auf dieser Welt." sagte er.
Ich lief sichtlich rot an.
"Mir geht es doch nicht anders. Du bist alles was ich brauche um glücklich zu sein. Du bist mein ein und alles. Ohne dich wäre mein Leben so langweilig und ich bin so froh dich zu haben." sagte ich ihm.
Wir schnulzten uns noch etwas weiter voll, als es begann zu schneien.
Große Flocken fielen vom Himmel, man konnte fast hören, wie sie aufprallten.
Nij sah mich an und strich mir über die Wange. Alles war perfekt in diesem Moment. Was könnte es noch schöner machen?
Er begann in seiner Tasche zu kramen und holte ein kleines Kästchen heraus.
Es kann also noch perfekter werden...nein, es ist perfekt und wird es immer sein.-Ende-
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Zugegeben, ich wusste nicht wie ich es hätte enden lassen sollen. Ich wollte, dass es zu Ende geht, aber nicht allzu cringe ist. Ich hoffe euch gefällt das Ende, auch wenn wir schon nicht mehr in der Weihnachtszeit sind.
Was werde ich als nächstes schreiben? Keine Ahnung. Ob ich wieder bisschen cringe mit einbauen werde? Absolut.
Vielleicht finde ich Inspirationen auf der Buchmesse dieses Wochenende, wer weiß.
Und an der Stelle sage ich Kuss auf die Nuss und auf Wiedersehen ✨
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Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)
Fanfic"Ich spiele "nur" eine kleine Rolle im Hintergrund in der neuen Staffel "Alice in Borderland". Sowas wie eine Kleinrolle, ohne wirklich Text, aber mit Stunts. Dabei beobachtete mich einer der Schauspieler immer wieder, Nijiro Murakami, welche die Ro...