Last Day in the Greenscreen Borderlands

615 18 4
                                    

Ich musste früh raus, da mein letzter Drehtag im Morgengrauen stattfand. Ich machte mich schnell fertig, pfiff mir wieder ein Red Bull rein und rannte die Treppe runter. Draußen angekommen stand er wieder da. Alter hat der jetzt hier die ganze Nacht gestanden? dachte ich. Ich war sichtlich verwirrt. Noch im morgendlichen Dusel sagte ich "Du weißt, dass es ein bisschen strange ist, wenn es so aussieht als wärst du seit gestern hier nicht von der Stelle gegangen, oder?" "Yoar, aber ich muss noch was wissen. Wie heißt du eigentlich?" fragte Nij. "y/N" war meine Antwort. "Na dann y/N, steig ein, ich nehme dich mit. Ich bin übrigens Nijiro." meinte er. Ich war verwundert und beeindruckt, dass er sich vorstellte, da man ihn ja schon kennt. Auf der Fahrt unterhielten wir uns über den Dreh und er erzählte mir ein paar Insider über einige Andere aus der Crew. Wir haben auf jeden Fall viel gelacht. Noch gefühlt in der tiefsten Nacht, kamen wir am Set an. Zusammen gingen wir rein, was uns einige seltsame Blicke einbrachte, aber keine Fragen. Wir verabschiedeten uns und jeder ging seinen Weg. In der Umkleide waren alle noch so verpennt, dass sie nicht wussten wo unten und oben ist. Dennoch mussten wir raus.

Am Set gab es eine letzte kleine Szene mit uns, wo wir unseren Tod spielen mussten. Mit uns war Kento am Start, was mich nervös machte, aber er war ganz entspannt und fragte nach jedem Fall, ob alles okay mit uns ist. Am Ende bedankte er sich für unseren Einsatz bei den Dreharbeiten. Wir gingen in Richtung Umkleide, die Sonne erschien langsam am Himmel.

Auf dem Weg griff mich Nij ab, in seinem vollen Chishiya Outfit, und scheinbar frisch aus der Maske. "Das wars also?"..."Jap, das wars". Er blickte kurz überlegend in die Luft und überlegte und fragte dann, ob wir uns heute Abend in einer Bar in Shinjuku treffen wollen, es sollten noch einige andere mitkommen und Begleitung sei erlaubt. Ich bejahte und wir machten eine Zeit und einen Treffpunkt aus. Es war mein Hotel, da ich bisher noch nicht so ganz die Gelegenheit hatte Tokyo zu erkunden. Er lächelte breit und verabschiedete mich. Als ich beim gehen zurück schaute, sah ich wie er sich auf die Lippe biss, mit einem lächeln im Gesicht und ging. 
In der Kabine zog ich mich um und mit den anderen hatten wir uns ein großes Taxi bestellt. Auf der Fahrt unterhielten wir uns und tauschten Nummern aus, denn man weiß ja nie, wer wann wo ist.

Auf meinem Zimmer angekommen ging ich erstmal wieder ins Bett. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf Was ziehe ich an? Was ist das überhaupt für eine Bar? Uff an was man alles denken muss. Ich schlief bis Nachmittags und als ich aufstand, kamen genau diese Gedanken wieder. Ich hatte tausend T-Shirts mit, aber natürlich nichts zum anziehen. War ja klar. Ich machte es mir einfach: schwarze Röhrenhose, schwarzes T-Shirt mit kleinem Naruto-Motiv, schwarze Lederboots und meine Jeansjacke...welche selbstverständlich auch schwarz war. Farbe ist mir zu bunt. Ich kämmte mir die Haare und glättete sie ein wenig. Da ich kein Make-Up nutzte, hatte ich auch keins. So kann ich früh länger schlafen. Meine Gedanken kreisten um den Moment, in dem wir uns begrüßen sollten und wie der Abend werden könnte Wie sage ich hallo? Ich hoffe ich überlebe das, meine Sprachkenntnisse sind begrenzt. Vielleicht sollte ich nochmal eine Duolingo-Session machen. Stopfe ich mich mit Essen voll oder halte ich mich zurück?

Draußen wartete Nij schon auf mich, aber diesmal ohne Auto. Er umarmte mich als Begrüßung, was mich kurz steif werden ließ. Ich begriff nicht so ganz, wie er es in so kurzer Zeit geschafft hat, mich dazu zu bringen mit jemandem zu reden, den ich nicht kannte und vor allem was er an mir so toll fand, dass er bei mir ist. Aber mein inneres Fangirl-Ich war glücklich. Wir fuhren mit der Bahn, was ich recht interessant fand, da alle so ruhig waren. Dennoch unterhielten wir uns ganz leise. Natürlich klingelte mein Handy...laut. Es war mein Bruder, der wissen wollte wo ich sein PS5-Spiel versemmelt hatte. Ich hatte es in meinem Koffer, weil ich NIE ohne meine Konsolen reiste. Als ich auflegte, fragte Nij mich "Sag mal...wollen wir Nummern tauschen? Also nur so, falls einer von uns den anderen heute Abend verliert, meine ich natürlich.". Seine Stimme war leicht shady, aber mir war klar, dass das nicht der einzige Grund sein konnte. "Na sicher, warte. Hier, das ist meine Nummer. Du musst die +49 vorwählen wenn du mich irgendwann mal noch erreichen willst.". Glücklich über unseren Nummernaustausch, grinste ich in mich hinein. Als wir in Shinjuku ausstiegen haben wir direkt angefangen uns zu unterhalten. Ich hatte viele Fragen zum heutigen Abend, da ich nicht wusste, ob es gewisse Verhaltensregeln in einer japanischen Bar gab. "Du kommst her und weißt das nicht?" fragte er in einem sarkastischen Ton und hob die Hände. "Ja keine Ahnung, überall stand was anderes online. Boar man bitte hilf mir." sagte ich mit ebenfalls sarkastischem Tonfall. Er begann zu erklären, aber prinzipiell war es nicht viel "...ja und wenn alle was getrunken haben, ist es eh egal." sagte er zuletzt belustigt. So eine Art Offenheit war ich hier nicht gewohnt. 

Vor der Bar angekommen, fragte er ob ich bereit sei. Ich war sichtlich nervös. Er nahm dann meine Hand wie aus dem nichts. Warum HÄ was, mein Herz, Was macht er da und was mache ich? Hat er meine Nervosität bemerkt? Waren meine letzten Gedanken bevor wir die Kneipe betraten.


____________________________________________________________________

Hier setze ich erstmal einen Cut. Ich werde sehen wann ich weiter schreibe, da ich meistens auf Arbeit bin oder schlafe. Ich hoffe es ist nicht zu langweilig und ihr habt wenigstens etwas Spaß. 

Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt