Talk Talk Talk

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Am nächsten Morgen fuhr ich gegen 7 Uhr zu den Studios. Völlig verpennt und mit Red Bull im Auto sitzend, sah ich aus dem Fenster. Die Sonne brachte ihre ersten Strahlen zutage. Nach einiger Zeit kam ich an und musste feststellen, dass ich mir demnächst ein Fahrrad mieten und zusätzlich den Bus nehmen sollte. Ich spreche nicht über Geld, aber es war teuer, wow. Ich ging in meine Kabine und quatschte ein bisschen mit den Anderen, zumindest denen, die Englisch konnten. Ich lies mir mein Outfit geben und zog mich um.

Draußen war es recht warm, wodurch ich zum Glück keine Jacke brauchte. Eine andere Szene wurde vor meiner gedreht und meine Gruppe und ich durften Kento, Nijiro und Tao beim Arbeiten zu sehen. Ist schon krass, was die drauf haben müssen. So unglaublich viel Text merken wäre mein Ende. Ich ließ meinen Blick hauptsächlich auf Nijiro, da er mich schon faszinierte. Ich war nun ca. 2 Wochen am Set und irgendwie haben wir uns noch nicht gesehen. Dachte ich.

Meine Szene war die vor der Mittagspause und wir kamen gut voran. So viel hatte ich nicht mehr. Ich war noch morgen hier und dann noch zwei weitere Wochen normal in Tokyo. Es ertönte eine Klingel und einer rief "PAUSE!". Das lies ich mir nicht zweimal sagen. Ich legte einen Sprint zum Buffet ein. Mit vollgepacktem Teller verzog ich mich in eine schattige Ecke mit guter Internetverbindung. Ich schaute mit was auf Netflix an, als ich jemanden neben mir bemerkte. "Gute Körperbeherrschung" sagte eine männliche Stimme. Ich drehte mich erschrocken um, noch halb Nudeln in den Mund stopfend. Er stand plötzlich da, mit Essen, Nijiro. "Ähhh..." stammelte ich "danke dir. Ich gebe mein Bestes.". Ich bat ihn sich mit zu mir zu setzen, denn wann hat man schon mal so eine Chance. Meine Hände fingen leicht an zu zittern und mein Kopf musste kurz mit der ganzen Situation klar kommen. "Hey alles gut? Deine Hände." sagte er. "Jaja passt schon, hatte heute früh ein Red Bull..." meinte ich darauf. Er legte ein leichtes grinsen auf seine Lippen und begann mit essen. Ich, immernoch verwirrt, aß meine Nudeln. Nij begann ein Gespräch aufzubauen "Und? Wie ist es dir bisher hier ergangen? Hat man dich gut behandelt? Ich hab dich ja schon vor ca 2 Wochen hier gesehen.". Als ob er mir so lange zugesehen hat. "Eigentlich sind alle ganz nett mit denen ich geredet habe und das Essen ist auch gut. Ich kann zwar nicht gut japanisch, aber es hat gereicht. Eine Sprechrolle hatte ich ja nicht. Ich habe morgen meinen letzten Tag hier.". Sein Gesicht erstarrte kurz beim letzten Satz, aber er fing sich schnell wieder. "Morgen schon? Woah, okay das ging schnell vorbei. Schade, ich habe dir gern zugesehen, du bist echt gut. Wo hast du das alles gelernt?". Als ich ihm alles erzählen wollte, war die Pause auch schon vorbei. 

Ich hatte noch eine kurze Szene, in der ich mich nicht groß im Hintergrund bewegen musste und dann bin ich auch wieder in meine Kabine. Kurzer Arbeitstag, gutes Essen und gutes Geld. Könnte mich dran gewöhnen. Als ich das Studio verließ, war es so gegen 15 Uhr. Ich wollte mir gerade ein Taxi holen, als ich wieder seine Stimme hörte. "HEYYYYYYY Stunt-Mädchen!". Ich sah hinter mich und Nij kam auf mich zu gelaufen. "Hast du schon Feierabend?" fragte ich. Er sah mich an und sagte freudestrahlend "Ja, heute mal etwas eher. War nicht nur für dich ein kurzer Tag.". Keine Ahnung was ich jetzt machen sollte, stand ich bisschen verwundert da, ohne mich zu rühren. Ein Auto kam angefahren, aber es war nicht für mich. "Komm, ich nehme dich mit in die Stadt. Du hast mir noch nicht erzählt wo du alles gelernt hast." meinte er. Das lies ich mir nicht nochmal sagen und stieg ein. Schien ein Uber zu sein, mit dem ich hier fuhr. "Und? Lass mich alles wissen"...."Also...." stieg ich ein. Ich erzählte von meinen Stunt-Unterrichtsstunden in München und meinen kleinen Rollen in verschiedene Serien und dass dies so eine Art Hobby mit Nebeneinkommen sei. Dabei schaute er mich die ganze Zeit an und hörte mir gebannt zu.

Angekommen vor meinem Hotel stieg er mit aus, was mich erst bisschen stutzig machte, aber er wollte sich nur Verabschieden. Oh Gott was mache ich jetzt, was mache ich jetzt PANIK waren meine Gedanken, als er auf mich zukam. Aber er brachte mich nur weiter zum Eingang und winkte mir zu, was ich erwiderte. Er konnte nicht den Blick von mir lassen, bis er einstieg. Ich aber auch nicht. 

Ich ging in auf mein Zimmer und beschloss erstmal runter zu kommen, danach spielte ich auf meinem Steam Deck. Später am Tag ging ich in einen Konbini um was zu mampfen zu besorgen. Dieser Abend lief ab, wie der gestrige, nur mit viel mehr Gedanken über Ihn. Er ging mir bis zum Schlafengehen nicht mehr aus dem Kopf. 

Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt