Back in the Borderlands

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Der sommerliche Nachtwind wehte uns um die Nase und der Himmel war bedeckt mit Sternen.
Wie sehr ich mir wünschte einfach hier zu bleiben, hier in diesem Moment. Ich strich Nij die Haare aus dem Gesicht und fuhr mit meiner Hand über seine Wange. Sie war so weich.
"Ich bin immer an deiner Seite, auch wenn du mich nicht siehst." sagte ich leise zu ihm.
"Wieso musst du schon bald gehen? Ich kann dich doch nicht schon gehen lassen. Ich brauche dich." ich hörte wie er leicht schluchzte. Offensichtlich hält er gerade einige Emotionen zurück. Dass es abends mal mehr oder weniger über einen kommen kann, ist ja normal.
Als ich aber dann doch sah, wie sich eine Träne den Weg durch sein Gesicht bahnte, nahm ich ihn und zog ihn fest an mich ran. Wie eine Umarmung, nur im Liegen. Ich musste mich echt zusammenreißen, dass ich nicht auch noch anfange. Seine Arme waren fest um mich geschlossen und er drückte sein Gesicht an meine Brust.
Soll ich was sagen? Oder lasse ich ihn einfach zu Ende weinen? Ich bin ein bisschen überfordert gerade. Aber ich denke das ist normal.

Als ich merkte, dass Nij wieder etwas ruhiger wurde fragte ich ihn, ob er nicht wieder hoch kommen wolle.
"Ich mags hier unten eigentlich. Schließlich weiß ich, was mich unter diesen Klamotten erwartet an der Stelle." sagte er in freudigem Ton.
Er hat sich wieder beruhigt, sehr gut.
Nij sah hoch und küsste mich. Sein Gesicht war etwas rot, aber nicht zu doll. Während wir uns küssten, zog etwas mehr Wind auf, welcher unsere Haare durch die Gegend blies.

Ich legte mich auf seine Brust und er nahm mich in seine Arme. Die Decke war nach wie vor so weit hochgezogen wie es nur möglich war. So schlief ich dann auch ein.
Lange konnte ich allerdings nicht schlafen und so wurde ich wach, als gerade die Sonne aufging. Mein Arm lag noch auf Nij und der Rest von mir so halb daneben. Es war windstill und nur ein paar kleine Wolken am Himmel. Ich setzte mich auf und versuchte erstmal alles um mich herum zu erfassen.
Dann ließ ich mich wieder nach hinten fallen und beobachtete wie sich der Himmel färbte.
Nij wachte in der Zeit auch auf und rieb sich übers ganz Gesicht.
"Guten Morgen mein Hübscher." begrüßte ich ihn.
Er kniff mir in die Wange und sagte "Hallo du Hübsche.".
Ich sah in seinem verschlafenen Gesicht, wie seine Augen funkelten. Ich legte mich wieder auf ihn, um mit ihm in den Morgen zu kuscheln. Seine Absichten waren aber doch etwas anders.
Als ich mein Bein über seine legte, wanderte seine Hand zu meinem Hintern und in meine Hose. Nij wusste, wie er mich langsam zum beben brachte. Langsam vergrub er zwei seiner Finger in mir, zwischen meinen Beinen. Ich musste aufstöhnen.
Er fuhr rein und raus und umkreiste die ganze Region da unten.
Plötzlich drehte er mich und ich lag auf dem Rücken. Seine Hand noch in meiner Hose, aber diesmal von vorn, begann er meinen Nacken zu liebkosen. Ich griff ihm in seine Haare. Es war definitiv noch zu früh für das alles, aber ich genoss es sehr.
Zwei seiner Finger in mir und einer der alles ringsrum unten streichelte. Alles kribbelte.
"Komm. Für mich." Hauchte er mir ins Ohr. Als hätte er gewusst, dass ich gleich explodiere. Ich schaute in den Sonnenaufgang und ließ dem Orgasmus freien Lauf.
Nij fiel auf mich drauf und war komplett außer Atem. Wieso das allerdings so war, konnte ich mir nicht erklären. Die Fingerarbeit muss anstrengend gewesen sein.

Später standen wir auf und aßen Frühstück. Ich machte uns english Breakfast und dazu einen Saft. Im meinen Gedanken versunken, überlegte ich, ob ich Nij heute nicht mit ans Set begleiten soll. Ich war gern da und würde sehen wie es weiter geht. Und ich wäre bei ihm.
"Du sag mal, kann ich dich heute zur Arbeit begleiten?" fragte ich.
"Hmmm...da sollte eigentlich nichts dagegen sprechen. Du kennst ja im Prinzip alles und wie es läuft. Klaro." antwortete er und nahm ein großes Stück Toast.

Gesagt, getan.
Wir zogen uns an und machten uns auf den Weg. Mir kam die Strecke noch sehr bekannt vor und ich freute mich, wieder zurück zu sein.
Ich machte mir allerdings Gedanken, was ich da überhaupt die ganze Zeit machen soll. Zusehen? Ihm Essen holen? Oder darf ich nur im Pausenraum rumgammeln? Mich machte das alles etwas nervös.
Als wir in das Studiogelände einbogen, machten wir noch schnell einen Security Check und schon ging es weiter.
Drinnen stiegen wir aus und als ich ums Auto lief, reichte mir Nij seine Hand.
"Ist das eine gute Idee?" fragte ich. Schließlich musste ja nicht das ganze Set wissen, dass wir zusammen sind.
"Klar. Die wissen es doch eh alle." sagte er leicht heraus.
Klasse, alle wussten es. Toll. Naja. Gut.

Ich sah einige bekannte Gesichter und grüßte sogar manch einen. Nij ging sofort in die Maske und ich pflanzte mich schräg hinter ihn auf einen Stuhl. Er unterhielt sich etwas mit denen die seine Maske machten und stülpte sich dann seine Klamotten drüber. Er begleitete mich raus und fragte kurz einen von der Regie, ob ich zusehen dürfe. Drei Leute drehten sich zu mir um und ich winkte nur kurz.
"Ja aber bitte mach, dass sie im Hintergrund bleibt." sagte einer von denen.
Also setzte ich mich in eine Ecke hinter ganz vielen wichtigen Menschen.

Da waren sie wieder, die großen Greenscreens. Und Greenscreens für die Greenscreens. Ich habe es schon etwas vermisst.
Da fiel auch schon die Klappe und alle Leute vor der Kamera spielten ihre Rollen. Schon spannend wie schnell manche zwischen dem eigenen Charakter und der Rolle switchen können. Im Hintergrund kam Rauch aus einer Maschine und es wurde hier und da mit Dreck geworfen. Das ganze wiederholte sich mehrere Male, bis sie die Szene im Kasten hatten. Dann war auch schon Mittag.
Nij kam zu mir und brachte noch Aya Asahina mit. Wir hatten uns damals schon kurz kennengelernt, aber nie wirklich miteinander geredet. Bei den Essenswagen deckten wir uns mit mehreren Tellern ein und gingen anschließend zu den Tischen.
"Und?" Fragte sie mich "wie ist das mit euch zu Stande gekommen?"
"Äh, hat er dir das noch nicht erzählt?" fragte ich und zeigte auf Nij, der einen Mund voller Nudeln hatte.
"Schon, aber ich will deine Version hören." sagte sie aufgeregt.
Ich wollte aber nicht unbedingt ins Detail gehen und sagte einfach nur "Da hat halt was gefunkt, als wir uns hier das erste Mal sahen. Ich kann's nicht genau sagen, aber nach ein paar Treffen ist es halt passiert."
"Wow, als wäre ich dabei gewesen. Wirklich." kam von ihr im sarkastischen Unterton. Dieser war aber für Nij so witzig, dass ihm die halbe Nudelsuppe aus der Nase kam vor lachen.
Wir aßen auf und es ging weiter.
Für Nij ging es jetzt an eine neue Szene. Dafür mussten wir teils hier drehen und teils in einem Krankenhaus. Also fand alles wieder drinnen statt. Er kam aus der Gaderobe mit einem weißen Kittel und zusammen gebundenen Haaren. Zugegeben, das ganze Outfit machte mich irgendwie an.
Es schien eine Krankenhausszene zu sein, aber irgendwie hatte ich sie nicht mehr auf dem Schirm.
Ich sah Nij immer und immer wieder dabei zu, wie er die selbe Szene oder den selben Moment wiederholte.

Am Abend war dann Schluss für heute. Als er aus der Maske kam, legte er den Arm um meine Schultern und gab mir einen Kuss.
"Wollen wir noch was trinken gehen?" fragte er.
"Na sichi. Kommt noch wer mit?"
"Wie du willst. Ich verbringe den Abend auch nur gern mit dir." antwortete er.
Da kamen Aya Asahina und Dori Sakurada auf uns zu. Prompt fragte ich die beiden, ob sie noch mit in die Kneipe wollen.
"Ohhh auf jeden Fall." sagen sie fast zeitgleich.
Zusammen fuhren wir also in die Innenstadt und da war ein neues Lokal, welches vom Flair eher an Kirschblüten angehaucht war. Sehr schick und modern wie ich fand.
Drinnen bekamen wir einen Tisch in einem Nebenzimmer. Es gab jede Menge Sake und Snacks. Wir lachten viel und Dori hatte schon ganz rote Wangen. Es war ein toller Abend. Alle hatten so gute Laune und es wurde ein Witz nach dem anderen gerissen.

Irgendwann wachte ich aber auf dem Tisch auf. Ich sah mich um und merkte, das alle von uns mega weggetreten waren und der Kellner scheinbar schon einige Zeit nicht mehr da gewesen sein musste. Mein Kopf pumpte. Ich weckte die anderen und denen ging es nicht besser.
"Was ist passiert?" fragte Nij ganz verschlafen.
"Wir sind alle eingepennt. Haben zu viel getrunken. Wie spät ist es?"
"Äh, es ist, warte, fast 3 Uhr morgens." sagte Dori und lehnte sich mir dem Kopf zurück in die Stuhllehne.

Prompt fiel mir ein: ich hatte mit heute noch zwei Tage hier...

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Ich bin Mal wieder aus meiner Versenkung gekrochen, habe den Controller bei Seite gelegt und was geschrieben. In ein paar Kapiteln ist die Story vorbei und ehrlich gesagt graut es mir etwas davor. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit ^^

Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt