Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)

A Trip to Ginzan Onsen

Der Zug ruckelte kein bisschen. Nicht so wie die in Deutschland, in denen man kaum anständig stehen kann.
Nij sah so friedlich aus. Als wäre alle Last von ihm abgefallen. Ich sagte nichts und schaute ihn einfach nur an. In der Zwischenzeit kam eine Schaffnerin in unseren Teil und bat uns, unsere Tickets zu zeigen. Schnell alles eingescannt, ging sie weiter.
"Das Wetter ist so schön draußen. Ich kann es kaum erwarten anzukommen. Hast du schon einen Plan was wir machen?" fragte Nij und streckte sich.
"Auf diese Frage habe ich gewartet!" ich packte mein Notizbuch und einen Reiseführer und eine Karte aus der Tasche. Da kam der absolute Alman in mir durch. Gerade so, dass ich keine Sandalen mit Tennissocken trug.
"Okeee also das...ist überwältigend viel." sagte er mit einem Schmunzeln.
Ich zeigte ihm alle Orte, wissend, dass wir uns wahrscheinlich eh nicht an den Zeitplan hielten. Aber ich mochte durchgeplante Dinge manchmal.
Fotos, Daten, ich hatte ALLES.
Mit großen Augen beobachtete er mich. "Du bist so schön, wenn du Sachen erklärst. Weißt du das?"
Ich stützte mich auch mit einem Arm auf den Tisch und hatte mein Gesicht direkt vor seinem. "Ich finde mich auch ganz toll, Danke. Aber du kannst das besser." erwiderte ich und lächelte ihn an. Er musste bei dieser leicht arroganten Antwort sehr anfangen zu lachen.
Als ich mit erklären fertig war, packte ich alles weg und wir unterhielten uns noch etwas.

Als wir in Oishida am Bahnhof ankamen, stiegen wir aus. Nij zog sich seine Mütze etwas übers Gesicht, um nicht erkannt zu werden und ich hatte eine Maske.
Wir warteten an der Bushaltestelle auf unseren Bus. Es verging einige Zeit und meine Füße taten vom ganzen stehen etwas weh.
Als unser Bus kam, schnellten wir auf die hinteren Plätze. Zugebaut mit unseren Taschen, fuhr der Bus los. Die Fahrzeit sollte ca 35 Minuten dauern.

Im Bus war es nicht so spannend, aber die Aussicht war schön. Als ich raus sah, bemerkte ich, dass Nij auf meiner Schulter eingeschlafen war. Reisen kann anstrengend sein und aus dem Fenster schauen macht mich auch immer etwas müde.

Nach einiger Zeit hielt der Bus und ich weckte Nij. Völlig verleiert wachte er auf und wir nahmen unsere Taschen. Da waren wir nun. Ginzan Onsen.
Zu unserem Hotel war es nicht weit, da konnten wir auch laufen. Als wir in die Altstadt kamen, konnten wir unseren Augen kaum trauen.
"Wow. Ich...wow." brachte er nur raus.
"Fühl ich mein Lieber, fühl ich."
Wir staunten beide, es war so überwältigend schön. Aber wir konnten nicht lang verweilen, da wir einchecken mussten.
Unser Hotel war ein Altbau. Groß, weiße Schiebetüren und Holzverkleidungen. An der Rezeption zeigte ich alles vor und wir bekamen einen Schlüssel.

In unserem Zimmer angekommen, staunten wir nicht schlecht. Ein großer Badebereich, weiß/beige Wände, Tatamiboden und hübsche Deko. Wir ließen unsere Taschen fallen und gingen Richtung privater Onsen.
Wir sahen uns an und hatten den selben Gedanken: sollten wir da jetzt mitsamt Klamotten rein?
Doch das ließen wir lieber und packten unsere Sachen aus.

Da es erst Nachmittag war, beschlossen wir unseren ersten Ausflug zu machen. Dort gab es einen großen Wasserfall und eine Höhle.
Wir zogen uns kurz um und machten uns auf den Weg. Wir überlegten kurz, ob wir uns zeigen sollten oder nicht und beschlossen, uns normal zu kleiden und zu verhalten, da es keine Reisesaison war.
Die Sonne schien hinab und draußen vorm Hotel hörten wir den kleinen Fluss.
Nij und ich gingen Hand in Hand und es fühlte sich großartig an. Keine Journalisten oder sonstwer. Zumindest jetzt nicht.

Wir bewunderten die Häuser um uns herum und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Am Wasserfall angekommen, machten wir ein paar Fotos und lasen uns eine Infotafel durch.
"Man, ich mag ja bisschen Geschichte, aber warum müssen die diese Tafeln immer so zupflastern, als wäre es ein Wikipedia Artikel?" sagte ich.
"Da müssen wir jetzt wohl durch, ob wir wollen oder nicht. Wissen ist Macht muahahaha!"
ich fing an mit lachen, als er das sagte.