Ich strich ihm über den Rücken, in der Hoffnung, dass er sich etwas beruhigte. Er starre vor sich hin und schloss dann die Augen. Sein Kopf fiel auf meine Schulter. Ich beschloss nichts zu sagen, denn gerade würde wahrscheinlich nichts in diesem Moment helfen. Ich hatte nur meine Gedanken.
Auf ihm lastet enormer Druck. Täglich jede Menge Nachrichten zu bekommen und Pressemitteilungen zu sehen, muss unglaublich schwer sein. Mir reicht es ja schon zu und ich bin keine bekannte Person. Fuuuuck.
Nij legte seine Arme, samt Decke um mich. Ich winkelte meine Beine zwischen seinen an, sodass ich ihn genau gegenüber saß.
"Wieso sind die Menschen so?" fragte er mich.
Tja, schwer zu sagen. Neid? Hoffnung? Reine Bösartigkeit?
"Sieh es Mal so, neben diesen ganzen Idioten gibt es mindestens doppelt so viele die sich für dich bzw uns freuen. Nur die Hater stechen mehr heraus. Das war schon immer so."
"Aber ich will doch einfach nur mein Leben normal leben können. Mein Manager ist auch auf unserer Seite, aber ich will mich nicht einschränken. Am liebsten würde ich dich der ganzen Welt zeigen. Jeder soll wissen, dass du zu mir gehörst."
"Gewissermaßen wissen die Leute schon wer ich bin. Wahrscheinlich glauben sie mehr über mich zu wissen als ich selbst. Mach dich deshalb nicht fertig. Sieh mal, du hast mich. Ich bin dein Bodyguard, den du nicht bezahlen musst. Ärgert dich wer, ärgere ich zurück"
Das brachte ihm ein Lächeln ins Gesicht.Wir brachten uns in eine Liegeposition und Nij hatte den Kopf auf meiner Brust. Ich kraulte ihm den Nacken und wir sahen zu, wie es draußen mit regnen anfing.
Nach einiger Zeit rafften wir uns auf und bestellten was zu essen aufs Zimmer. Nichts großes, nur ein Eis für jeden.
Während meines über und über mit Schokolade und Sahne war, war Nijs voll mit Früchten.
"Heute auf gesund angelehnt, was?" fragte ich scherzhaft.
"Bei deinem würde ich instant Probleme bekommen." witzelte er zurück.
Wir setzten uns an einen Tisch und aßen zusammen. Wir ließen den jeweils anderen vom eigenen Eis auch Mal kosten. Das Ende vom Lied war, dass wir dezent mit Eis voll gekleckert waren und mit vollen Bäuchen auf dem Boden lagen.Es war mittlerweile kurz vor 22 Uhr. Draußen war bereits alles dunkel. Wir hatten Futons bekommen, welche tatsächlich echt groß waren. Diese breiteten wir auf dem Boden aus und machten und bettfertig.
Mein Rücken wird mir morgen danken...nicht.Nij und ich standen im Bad und putzten uns gemeinsam die Zähne. Er gab mir einen Zahnpastakuss auf die Wange, bevor er aufhörte mit Putzen. Ich schmierte mein Gesicht noch mit einer Creme ein und zog meinen Pyjama über. Das, was ich ein paar Tage vorher in Tokyo gekauft hatte, den Morgenmantel und die Wäsche, hob ich mir für den morgigen Abend auf.
Ich steckte mein Handy ans Ladekabel, dimmte das Licht und ging ins Bett. Nij lag schon eingerollt da und ich rollte mich neben ihn. Da waren wir nun, zwei Burritos in Stoff.
"Danke, dass du da bist. Ich brauche dich so sehr." sagte er. "Du gibst mir so viel Kraft."
Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und lächelte vor mich hin. "Ich bin auch froh dich zu haben."
Er hob seine Decke und ich kuschelte mich an ihn. Er war so warm und nicht mehr angespannt. Während ich versuchte zu schlafen, streichelte ich seinen Oberarm, welcher um mich rum lag.Am nächsten Morgen ließen wir uns Zeit mit dem Aufstehen. Draußen war ein schöner Sonnenschein, der alle Nässe von dem Regen weggetrocknet hat.
Nij und ich machten uns fertig und begaben uns auf Essenssuche. In einer Seitenstraße gab es einen Pancakeladen, welchen wir voller Vorfreude betraten.
Drinnen war es gemütlich eingerichtet, mit Sitzbänken und Kissen. Die Tische waren hübsch dekoriert.
Auf der Karte fanden wir Pancakes mit verschiedenen Soßen, Eissorten und herzhaften Beilagen.
Als wir beide von der Karte aufschauten fragte er mich "Die mit Nutella, oder?"
"Definitiv die mit Nutella!"
Gesagt, getan.
Vor uns stand ein kleiner Berg Pancakes mit Kiloweise Nutella drauf. Ich schaute auf Nijs Teller und dann auf meinen "Da ist ein bisschen Pancake zwischen dem Nutella, oder?". Er lachte.Im Laden war es ruhig, auch wenn wir nicht die einzigen waren. Wenigstens keine Fotografen oder "Fans". Wir aßen in ruhe und unterhielten uns noch etwas über den heutigen Tag. Als wir bezahlten, machten wir uns auch schon auf den Weg.
Wir gingen zu einem Museum, welches alte Stücke aus der Präfektur Yamagata enthielt. Es war nicht sonderlich groß, aber klein und fein. Nij half mir ein bisschen beim Lesen der Schilder.
"Unglaublich wie schön manche Sachen hier sind." sagte ich.
"Ja, oder? Würdest du dich auch manchmal gern in diese Zeit zurück beamen, um zu sehen, wie es sich gelebt hat?" fragte er und sah mich an.
"Nicht unbedingt, ich bin ganz froh hier zu sein. Erstens habe ich dich hier und jetzt und zweitens kommt mir jeder Handgriff von damals irgendwie anstrengend vor. So viele Sachen für die man heute Maschinen hat oder einfache Mittel oder Dinge. Nee, ich bleibe lieber hier. Und du?"
"Mich würde es schon interessieren. Allein die Kleidung war schon echt schick. Alle Gebäude waren noch komplett traditionell und die Menschen anders. Tatsächlich würde ich da aber auch nur hin, wenn ich sicher wieder zurück kann und das zu jeder Zeit. Meine Prinzessin habe ich ja schließlich schon hier, da muss ich nicht in die Zeit zurück."Gerade war kaum einer im Museum und mit einigen Stücken ließen sich lustige Fotos machen. Wieso auch ein normales Bild machen, wenn man ein Memebild machen könnte. Am Ende des Rundgangs kamen wir an einem Souvenirshop vorbei. Ich kaufte mir einen Schlüsselanhänger und wir gingen.
Hand in Hand gingen Nij und ich durch die Straßen. Wir kamen an einem recht beliebten Ort an und hatten tonnenweise Touristen um uns herum. Einige sahen uns an, als kannten sie uns. Oder wohl eher ihn.
"Beachte sie einfach nicht." sagte ich zu Nij.
Er wirkte aber sehr gefasst und nicht bedrückt oder gar ängstlich. Vielleicht hat er das alles nun überstanden?
Er zog mich zu sich, legte den Arm um meine Schulter und küsste mich.
"Sollen sie doch schauen. Es wissen doch eh schon alle." hauchte er mir ins Ohr. Ihm ging es also wirklich wieder besser. Dennoch wusste ich nicht, ob das gerade die richtige Reaktion war. Aber küssen will ich ihn allemal.Am Nachmittag besuchten wir noch einige Sehenswürdigkeiten und schossen viele Fotos.
Als die Sonne hinter uns lange Schatten warf, drehte Nij sich um.
"Komm." sagte er und machte eine Handbewegung.
"Wir machen jetzt ein klassisches Schattenfoto." meinte er noch. Also schossen wir ein Bild und gingen dann weiter.
" Was meinst du, würde mein Boss sich aufregen, wenn er das online sehen würde?" fragte er.
"What. Natürlich, gerade jetzt. Ich würde nichts unbedingt riskieren. Und was, wenn du wieder so eine Welle an Hate bekommst?"
"Damit kann ich, denke ich, mittlerweile leben. Ich würde es gerne hochladen, wenn es für dich okay ist."
"Na klar, für mich ist das kein Ding. Ich will nur nicht, dass es dir wieder schlechter geht."
Ohne eine Verlinkung oder ähnliches, packte er das Bild in seine Story. Ich machte mir einige Gedanken, aber die verflogen nach ein paar Minuten wieder.Am Abend gingen wir wieder in dieses kleine Restaurant vom Vortag. Schade, morgen Nachmittag geht es schon wieder nach Tokyo.
Als wir wieder im Hotelzimmer ankamen, ließen wir uns erstmal aufs Sofa fallen. Nijs Haare waren total zerzaust und standen in alle Richtungen. Ich fuhr ihm mit meiner Hand erst über den Kopf und dann über seine Wange. Er nahm meine Hand in seine und hielt sie an seiner Backe. Er gab mir keinen Kuss auf die Innenfläche meiner Hand und stand dann vom Sofa auf. Er zog mich hoch und legte seine Arme um mich.
"Wir haben heute noch Zeit den Onsen weiter auszutesten." sagte er mich rauer Stimme.
"Aber sicher doch." flüsterte ich zurück.
Fest an seinem Körper begannen wir uns innig zu Küssen und entledigten uns unserer Kleidung._________________________________
Ich hatte irgendwie ein paar Probleme mit dem Kapitel, wahrscheinlich weil ich länger etwas einfallslos war. Ich hoffe es hat euch dennoch gefallen.
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Behind the Camera - Nijiro Murakami x Reader FF (German)
Fanfic"Ich spiele "nur" eine kleine Rolle im Hintergrund in der neuen Staffel "Alice in Borderland". Sowas wie eine Kleinrolle, ohne wirklich Text, aber mit Stunts. Dabei beobachtete mich einer der Schauspieler immer wieder, Nijiro Murakami, welche die Ro...