Kapitel 49 - Silvester II

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Meine Familie war zurück und setzte sich zu uns. Wir verbrachten etwas Zeit im Wohnzimmer und redeten einfach, bis es 23:50 war. Wir nahmen uns Jacken und Schuhe und liefen raus in den Garten. Lily und Papa positionierten das Feuerwerk und stellten sich schon mit Feuerzeug, bereit zum anzünden, daneben. Die letzen 20 Sekunden fingen wir an zu zählen und als es nur noch 5 Sekunden waren legte Gavi seine Hand an meine Taille zog mich zu sich und küsste mich. Wir hatten gemeinsam das alte Jahr beendet und das neue gestartet. Während wir uns immer noch küssten leuchtete der Himmel in den buntesten Farben. Langsam lösten wir uns grinsend und sahen uns das Vorwerk an welches Lily gerade angezündet hatte. Gavi umarmte mich von hinten während wir in den Himmel schauten und das Feuerwerk beobachteten. Langsam wurde es ruhiger und wir liefen wieder rein. Wir setzten uns in die Küche und aßen Berliner, wie wir es traditionell immer machten. Da nach räumten wir noch etwas auf und machten uns schließlich alle Bettfertig. Ich öffnete Gavis Reisetasche und zog mir sofort ein neues T Shirt von ihm heraus.
Gavi:,, Ey das wollte ich morgen anziehen."
Ich:,, Da musst du dir wohl was anderes überlegen."
Stolz betrachtete ich mich in seinem T Shirt im Spiegel. Er kam von hinten und fuhr mit seinen Armen um meine Taille.
Gavi:,, Du siehst so gut aus in meinen Sachen."
Ich grinste, drehte mich zu ihm um und küsste ihn. Der Kuss wurde immer intensiver und meine Hände wanderten unter sein T shirt. Ich schob es langsam hoch, woraufhin er es ganz auszog. Meine Händen fuhren seine Oberkörpermuskeln entlang während wir uns küssten. Seine Hände wanderten meine Taille auf und ab und entlösten mich schließlich wieder von seinem T Shirt. Wir taumelten küssend und dabei grinsend Richtung Bett und ließen uns darauf fallen. Er lag über mir, strich über meinen Körper und verteilte küsse an meinem Hals. Dabei saugte er an zwei Stellen etwas mehr und verpasste mir zwei Knutschflecken am Hals. Ich wusste dass das morgen natürlich ein Gesprächsthema mit meiner Familie geben würde aber ansonsten störten sie mich nicht.
Er zögerte kurz und schaute mich fragend an, woraufhin er durch mein Nicken fortfuhr.
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Wenig später ließen sich unsere nackten Körper erschöpft ins Bett fallen. Wir grinsten kurz an die Decke, dann sprang ich auf und verschwand im Bad. Ich zog mir nun nochmal sein T Shirt über und machte mich bettfertig. Als ich wieder ins Zimmer kam, hatte Gavi sich eine Jogginghose übergezogen, lag in meinem Bett und schrieb mit Pedri. Ich sprang zu ihm und kuschelte mich an ihn. Ich legte meinen Kopf auf seinen freien Oberkörper und schaute mit auf sein Handy. Wir Facetimeten noch spontan mit Pedri und es war schön mal wieder seine Stimme zu hören. Seit ich in Deutschland bin hatte ich wenn nur mit ihm geschrieben. Irgendwann waren wir alle zu müde und beendeten das Telefonat. Gavi legte sein Handy bei Seite und nahm mich noch etwas fester in den Arm. Dann schliefen wir auch schon ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und lag immer noch in Gavis Armen. Ich schaute vorsichtig zu ihm hoch und er schlief noch ganz friedlich. Ein paar Haare hingen in seinem Gesicht, die ich vorsichtig von seiner Stirn strich. Dann beobachtete ich ihn etwas bis sich langsam seine Augen öffneten.
Gavi:,, Wie lang starrst du schon so?" , fragte er mich grinsend.
Ich:,, Nicht so lang, aber du siehst süß aus wenn du schläfst."
Er grinste, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und krauelte meinen Rücken. Es klopfte an der Tür und ich rief ,,Herein."
Meine Mutter kam herein spaziert und lächelte uns freundlich an.
Mum:,, Wollt ihr frühstücken kommen?"
Ich sah Gavi kurz fragend an, der daraufhin nickte.
Ich:,, Ja wir kommen gleich."
Mum:,, Prima."
Und schon verließ sie wieder das Zimmer. Ich verweilte noch kurz auf Gavis Brust und stand schließlich auf. Ich zog mir noch eine Jogginghose und Gavi ein T Shirt über, dann liefen wir nach unten zu meiner Familie zum Frühstück.
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Gavi hatte 8 Tage bei mir verbracht die verdammt schnell vorbei gingen. Dennoch war es für mich wieder zur Gewohnheit geworden in seinen Armen aufzuwachen und ihn den Tag über um mich rum zuhaben und es machte mich verdammt glücklich.
Es war früh am Morgen und er schlief noch. Ich lag in seinem Arm und wusste, das es wohl vorerst der letzte morgen mit ihm sein wird. Bei dem Gedanken ab morgen wieder ohne ihn zu sein bekam ich ein unwohles Gefühl im Magen. Heute Mittag nimmt er einen Flieger nach Hause und am Nachmittag besichtige ich mit Papa zusammen die Universität an der ich angenommen wurde, sie ist nur etwa 30 Minuten mit dem Auto von mir zuhause entfernt.
Schließlich wachte Gavi irgendwann auf, wir gingen nach unten zu einem vorerst letzten gemeinsamen Frühstück. Da nach packten wir seine Sachen und machten uns fertig. Ich machte mich etwas schicker, weil ich direkt nach dem Flughafen mit Papa zur Universität fahre. Ich suchte mir extra einen Rollkragenpullover raus um meine Knutschflecken am Hals zu verdecken. Gegen 11:30 Uhr war es schließlich soweit und wir saßen im Auto, auf dem Weg zum Flughafen. Ich hatte die letzten Tage jede Sekunde mit Gavi genutzt und jeder Tag der sich unserem letzten näherte, machte mich trauriger. Ich versuchte es dennoch zu überspielen und hatte bis wir am Flughafen ankamen keine einzige Träne vergossen. Als wir am Flughafen ausstiegen konnte ich es nicht mehr zurück halten und fing an zu weinen. Gavi sah zu mir und nahm mich sofort in den Arm. Ich schluchzte in seine Brust und auch wenn ich es so sehr versucht hatte, konnte ich meine Tränen nicht zurück halten. Ich riss mich schließlich ein bisschen zusammen und wir begleiteten Gavi zum Check-In.
Gavi:,, Wir sehen uns ganz bald wieder Mi Amor, versprochen." , sagte er jetzt und hatte selber Tränen in den Augen.
Ich:,, Ich will nicht das du gehst."
Gavi:,, Ich weiß aber ich muss zurück nach Barcelona, ich habe morgen Abend doch auch ein Spiel um 21:00 Uhr."
Ich:,, Ich weiß."
Gavi:,, Echt nett von Xavi dass ich die letzten Tage nicht mal zum Training musste sondern zu dir durfte."
Ich:,, Grüß ihn schön von mir."
Gavi:,, Mach ich."
Gavi verabschiedete sich noch von meinem Vater, dann nahm er mich nochmal in den Arm und legte seine Lippen noch einmal auf meine. Vorsichtig löste er sich, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und wandte sich dann ab Richtung Flugzeug. Wir winkten uns noch und meine Augen waren voller Tränen. Mein Vater nahm mich fest in den Arm und wir verweilten eine Weile so. Irgendwann hatte ich mich etwas beruhigt und wir liefen zurück zum Auto. Dort angekommen wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich musste mich zusammen reißen denn wir fuhren jetzt zu Universität, an der ich bald studieren würde. Ich hatte mir etwas Make-Up mitgenommen und bearbeitete mein verheultes Gesicht im Auto.

Bald sah man nicht mehr das ich geweint hatte und wir fuhren aufs Uni Gelände. Die Gebäude sahen recht beeindruckend aus. Im Eingangsbereich begrüßte uns freundlich eine Frau, sie meinte wir können uns einfach umsehen gehen. So liefen mein Vater und ich los durch verschiedenste Gänge und Räume und sahen uns um. Manche grüßten uns freundlich, manche musterten uns nur kritisch. Mein Vater traf irgendwann einen Professor, einen alten Freund von ihm. Die beiden unterhielten sich freudig während ich mich entschied weiter zu laufen. Als ich scharf um die eine Ecke bog, lief ich in ein Mädchen, mit mehreren Büchern und Heften in der Hand rein. Alles fiel zu Boden und sie bäumte sich wütend auf. Elisa stand auf ihrem Namensschild, eigentlich mochte ich den Namen aber sie war eine totale Zicke.
Elisa:,, Spinnst du?"
Ich:,, Tut mir leid das war nicht mit Absicht."
Elisa:,, Kannst du nicht aufpassen oder was?"
Ich:,, Es tut mir leid!"
Ich hockte mich hin und wollte ihr die Sachen auf heben.
Elisa:,, Fass das nicht an! Bevor du noch was kaputt machst."
Ich:,, Ich bin wohl in der Lage ein paar Hefte aufzuheben."
Elisa:,, Da wäre ich mir nicht so sicher. Darfst du hier überhaupt rumlaufen, ich hab dich hier noch nie gesehen."
Ich:,, Ich sehe mich hier heute um weil ich hier bald anfange zu studieren."
Elisa:,, Wenn du beim studieren genau so wenig aufpasst wie gerade, dann kann das ja was werden."
Sie hatte all ihre Sachen aufgehoben und stieß mir gegen die Schulter während sie an mir vorbei lief.
,,Dumme Nuss." , dachte ich und lief den Gang herunter. Ich kam in den Essenssaal, in dem es wirklich lecker nach essen roch. Ich lief etwas um die Tische und sah einen weiteren Raum, an dem Gesellschaftsraum stand. Vielleicht sind dort ja ein paar nette Studenten drin. Ich öffnete vorsichtig die Tür und tatsächlich sah ich ein paar nette Gesichter. Doch bevor ich irgendwas sagen konnte stand ein Mädchen mit einem strengen Zopf vor mir.
Stefanie:,, Stefanie mein Name und wer bist du?", überfiel sie mich sofort.
Ich:,, Sophie."
Stefanie:,, Noch nie gehört, was willst du hier?"
Ich:,, Ich seh mich hier etwas um weil ich hier bald studiere."
Stefanie:,, Interessant, aber Neulinge haben Nachmittags nichts im Gesellschaftsraum zu suchen."
Ich:,, Tschuldige das wusste ich nicht."
Stefanie:,, Gut dann haben wir das jetzt ja geklärt."
Ich sah an ihr vorbei in ein paar nette Gesichter die mir freundlich zu lächelten.
Ich:,, Dürfte ich mich vielleicht trotzdem kurz dazu setzten?"
Stefanie:,, Nein wer denkst du wer du bist."
Ich:,, Ich glaub die Frage ist eher wer denkst du wer du bist, die Chefin oder was?"
Stefanie:,, Fast, meinem Vater gehört die Uni hier also pass mal auf was du sagst und jetzt raus hier."
Ich warf ihr noch einen bösen Blick zu und verließ den Raum. Die Leute hinter ihr sahen echt nett aus, aber Stefanie schien ein ganz merkwürdiges Mädchen zu sein. Ich wollte einfach nur zurück zu meinem Vater und mit ihm nach Hause fahren. Ich hatte absolut keine Nerven mehr für die Menschen hier. Ich hechtete durch den Essensaal und zu meinem Glück stieß ich schon wieder in jemanden rein. Dabei kippte ich ihr Tablett um und ihre Tomatensuppe flog genau auf ihre Bluse. Ich biss mir auf die Lippen und sah in ihr Gesicht und konnte nicht glauben wer sie war. Es war Elisa, genau die Elisa in die ich vorhin schon reingestoßen war.
Ich:,, Es-es-es- tut mir unfassbar leid."
Sie sah mich mit einem Todesblick an und ich dachte jeden Moment würde sie mir eine reinhauen. Im ganzen Raum herrschte Stille und jeder sah mich streng musternd an. Ich wusste mir nicht anders zu helfen und rannte aus dem Essensaal. Ich rannte den Gang herunter und stürmte in eine Toilette. Ich schloss ab und ließ mich die Wand herunter auf den Boden sinken. Ich fing sofort an zu weinen. Was war heute bitte los mit mir, fast jeder hier hatte irgendwas gegen mich und ich hatte mich total blamiert. Ich fühlte mich unglaublich unwohl hier und wollte hier nur noch weg. Ich wollte hier nicht länger sein und ich wollte hier auch nie wieder her kommen. Ich stand auf und sah in den Spiegel. Ich wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht und schloss die Tür wieder auf. Ich sah meinen Vater der sich immer noch mit seinem Freund unterhielt. Ich lief zu den beiden, trotz meines verheulten Gesichts und tippte meinen Vater an.
Ich:,, Papa können wir bitte nach Hause."
Er sah bedrückt in mein verweintes Gesicht, nickte und verabschiedete sich von seinem Freund. Wir liefen in schnellem Schritten zurück zum Auto und fuhren vom Gelände.
Dad:,, Möchtest du reden?" , bot er mir an. Doch ich lehnte es kopfschüttelnd ab. Ich sah einfach nur aus dem Fenster während mir hin und wieder eine Träne runterkullerte. Als ich heute morgen mit Gavi zusammen aufwachte, war ich noch der glücklichste Mensch auf Erden und auf ein Mal war ich unfassbar traurig.

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