Kapitel 3: Vollendete Tatsachen

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Heyho ihr süßen! :D Wie immer zu spät, erscheint das nächste Kapitel. I'm sorry... *schnief* Ich werd mich aber jetzt auch nicht lange mit Entschuldigungen aufhalten, denn ihr wollt ja das Kapitel lesen und nicht das hier, also deshalb: Viel Spaß! :D
Liebe grüße, Jasminn&Sonja



Markus:

Zusammen mit Lia und Peanut lief ich durch Grünwald und meine Freundin und ich redeten über unseren bevorstehenden Abschluss. Lia hatte in der rechten Hand die Leine von Peanut und in der linken Hand das Eis was ich ihr vorhin gekauft hatte.
,,Bist du eigentlich schon nervös wegen der Prüfung?" fragte ich meine Freundin. Sie schaute mich an und leckte noch einmal von ihrem Schokoladeneis ab.
,,Du etwa nicht? Wenn wir das Zeugnis in der Hand halten, dann haben wir es geschafft und unser ganzes Leben wird sich verändern." Murmelte sie. Natürlich war Lia nervös, aber sie hatte dafür absolut keinen Grund. Meine Freundin hatte so gute Noten in der Schule und sie büffelte fast jeden Tag. Vorhin hatten wir auch noch zusammen gelernt und so wie ich meine Freundin kannte würde sie mich nachher versuchen zu überreden, das wir weiter lernten. Allerdings hatte ich heute Abend mit meiner Freundin etwas ganz besonderes vor.
,,Wenn sich jemand keine Sorgen machen muss, dann bist du es Prinzessin. Du hast so viel für diese Prüfungen gelernt und außerdem bist du auch so gut in der Schule. Ich würde mir ehr Sorgen um mich machen." Lachte ich und versuchte sie so aufzumuntern. Lia allerdings warf mir nur einen etwas besorgten Blick zu.
,,Es geht auch nicht wirklich um die Prüfungen sondern ehr das Leben danach. Wir können uns nicht einfach nach der Schule sehen." Seufzte sie. Ich legte nur meinen freien Arm um Lias Schulter und zog sie ein Stückchen näher zu mir.
,,Mach dir darüber mal keine Sorgen Lia." Zwinkerte ich ihr zu. Es sah so aus als würde Lia noch etwas auf dem Herzen liegen, aber sie sagte nichts weiter dazu. Viel lieber wechselte sie das Thema was ich in unserer Mottowoche anziehen würde und ob ich schon einen Anzug hätte. Lia hatte natürlich schon lange ihr perfektes Kleid, aber ich durfte es nicht sehen. Sie wollte das ich sie zum ersten mal in diesem Kleid sah, wenn wir zum Abschlussball gehen würden.

Später saßen wir in meinem Zimmer und warteten auf die Pizza. Sunny war mit Jacki irgendwie hingegangen zum Essen und Maxi war mal Ausnahmsweise zu Hause. Vermutlich lag es auch eher daran, da meine Schwester und meine Cousine heute einen Mädelsabend machen wollten.
,,Markus ich muss dir was sagen." Sagte Lia irgendwann und schaute mich ziemlich unsicher an. Ich setzte mich neben sie und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. Peanut bellte kurz und ich warf ihr einen bösen Blick zu. Manchmal trieb mich dieser Hand in den Wahnsinn. Der kleine weiße Zwergspitz legte sich einfach nur in sein graues flauschiges Hundekörbchen und schaute zu uns. Inzwischen hatte Peanut eine ganze Ausstattung bei uns und so stand in der Küche auch ein rosa Fress- und Wassernapf. Nun ich hatte es von Anfang an erwartet und meine Eltern hatten auch nicht wirklich etwas dagegen, dass Peanut so oft bei uns war. Wenn Lia hier war, dann war ihr kleiner Hund halt auch meistens hier. Lia wollte auch erst ein rosa Hundekörbchen für mein Zimmer haben, aber da hatte ich definitiv gestreikt.
,,Was ist denn los?" fragte ich nun meine Freundin und sie wich meinem Blick aus. Die letzten Tage hatte ich schon immer das Gefühl, dass ihr etwas auf dem Herzen lag. Allerdings hatte sie nie etwas gesagt und ich dachte, dass sie vielleicht wieder etwas mehr an ihrem Vater dachte. Seit dem sie Peanut hatte und bei ein paar Therapiesitzungen war ging es ihr wirklich besser, aber zwischendurch gab es doch Tage wo sie viel an ihm dachte und traurig war. Oft genug hatte ich ihr schon gesagt, dass es diese Tage immer geben wird und sie ihre Gefühle nicht verstecken muss. Uns war damals einfach nur wichtig gewesen, dass Lia mit dem Tod abschließen konnte und das hatte sie. Sie sollte ihren Vater auf keinen Fall vergessen.

,,Ich hab dir doch erzählt, das ich mich in München an der Uni beworben habe oder?" Sie hatte mir das erzählt, denn sie wollte Sozialpädagogik studieren und Annika hatte sich an der selben Uni beworben nur in einen anderen Studiengang. Allerdings wusste ich noch nicht ob meine Freundin angenommen wurde.
,,Wurdest du angenommen?" fragte ich sie begeistert und Lia nickte zögerlich. Sofort stand ich auf und zog sie hoch in meine Arme. Kurz hob ich Lia hoch und drehte uns im Kreis.
,,Das ist doch super. Ich freue mich für dich Prinzessin." Kurz hauchte ich ihr einen Kuss auf die Lippen und Lia lächelte mich immer noch ziemlich unsicher an. Irgendwas war da noch.
,,Da ist noch was oder?" harkte ich nach und Lia nickte. Sie schaute auf den Boden und zögerte wohl es mir zu sagen. Dann atmete sie tief durch und schaute mir in die Augen.
,,Ich werde nach München ziehen, zusammen mit Annika." Sagte sie ganz schnell und schaute mich unsicher an. Mir blieb der Mund einfach offen stehen und ich wusste nicht was ich sagen sollte.
,,Also ihr beide sucht nach einer Wohnung?" fragte ich und wieder schüttelte Lia den Kopf. Sie setzte sich auf mein Bett und ließ den Kopf auf ihren Händen sinken.
,,Wir haben schon eine Wohnung." Nuschelte sie. Ich schaute meine Freundin nur an, aber sie würdigte mir keinen Blick.
,,Seit wann weißt du es?" wollte ich wissen. Lia sagte lange nichts dazu und erst ich meine Frage wiederholte seufzte sie wieder und schaute mir in die Augen.
,,Die Zusage für die Wohnung haben wir erst seit vier Tagen." Nuschelte sie. Wann sie an der Uni angenommen wurde fragte ich erst gar nicht. Lia würde sich niemals für eine Wohnung bewerben, wenn sie keinen festen Platz hätte.

,,Und du kamst nicht auf die Idee mir von deinen Plänen zu erzählen?" fuhr ich sie an und Lia zuckte kurz zusammen. Sie stand auf und ging auf mich zu.
,,Markus ich wollte es dir sagen." Lia griff nach meinen Händen, aber ich entzog meine sofort. Meine Freundin schaute mich nur traurig an und senkte dann den Blick.
,,Und wieso hast du es dann nicht? Lieber stellst du mich hier vor vollendete Tatsachen?" regte ich mich an.
,,Du warst so sauer, weil du erfahren hast das Sunny mit Maxi zusammen ziehen will. Ich habe mich einfach nicht mehr getraut." Erklärte sie mir. Ich erinnerte mich an den Tag wo ich es erfahren hatte. Meiner Meinung nach war es einfach noch zu früh für Maxi und Sunny, aber das traf doch nicht auf Lia zu. Sunny kam so grade mit dem Leben klar und hatte endlich ein festes und geregeltes Leben. Ein Umzug würde einfach alles wieder auf den Kopf werfen und ich hatte Angst das sie damit nicht umgehen konnte.
,,Das hat doch absolut nichts mit dir zu tun. Du hättest es mir sagen müssen Lia." Meckerte ich. Sie biss sich kurz auf ihre Lippe und nickte dann.
,,Ich weiß und es tut mir wirklich leid Markus. Bitte sei nicht sauer." Schaute sie mich mit großen Augen an. Ich schüttelte allerdings nur den Kopf.
,,Lia ich bin nicht sauer, sondern enttäuscht. Enttäuscht von dir, da du mir scheinbar nicht vertraust." Knallte ich ihr vor den Kopf. Lia öffnete kurz den Mund und wollte wohl etwas sagen, aber scheinbar entschied sie sich dagegen.
,,Ich glaube es ist besser, wenn ich gehe. Nicht das wir uns noch streiten." Murmelte sie.
,,Peanut komm." Fügte sie noch hinzu. Zusammen mit dem kleinen Zwergspitz verließ meine Freundin ihr Zimmer und schaute mich noch einmal kurz an.
,,Es tut mir wirklich leid." Sagte sie noch und war dann verschwunden. Kurz überlegte ich ob ich ihr folgen sollte, aber dann entschied ich mich doch dagegen.

Frustriert ließ ich mich auf mein Bett fallen und dachte an die Situation von vorhin nach. Natürlich war ich nicht begeistert, dass meine Lia nach München zog, aber ich wollte sie auch nicht dran hindern. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie mir von ihrem Vorhaben erzählt hätte. Nun ja angeblich hatte sie es ja vor, aber es war nun einfach der falsche Moment. Ich konnte ja verstehen, das sie Angst vor meiner Reaktion hatte nachdem ich so sehr über Sunny geschimpft hatte. Vielleicht würde ich nachher doch noch zu ihr rüber gehen und versuchen mit ihr zu reden. Ich hatte nicht wirklich Lust darauf mich mit Lia zu streiten.

Als ich in der Küche war um ein Glas Cola zu trinken kamen meine Eltern nach Hause und hielten auch meine Pizzakartons in der Hand.
,,Eure Pizzen sind da. Wo ist denn Lia?" fragte Mama und stellte die Pizzakartons auf den kleinen Esstisch in der Küche ab.
,,Zu Hause." Murmelte ich und sofort schaute Papa mich etwas sauer an. Also dieses mal war es nicht meine Schuld. Da konnte er es wenden wie ich wollte.
,,Habt ihr euch gestritten?" harkte Mama direkt nach und ich zuckte mit den Schultern.
,,Gestritten nicht wirklich, aber....Dampfender Teufelsdreck sie hat mir erzählt, dass sie nach München zieht." Erklärte ich meinen Eltern. Papa griff nach der Cola Flasche und schüttete sich auch etwas ins Glas.
,,Und du hast ihr direkt Vorwürfe gemacht, weil sie dich hier alleine zurück lässt?" Ich konnte ihm nicht verübeln, dass er so dachte denn vor einiger Zeit hätte ich genau so reagiert.
,,Nein habe ich nicht. Sie hätte es mir einfach nur früher erzählen müssen und deshalb war ich nicht so begeistert. Lia hat mich quasi vor vollendete Tatsachen gestellt." Grummelte ich.
,,Immerhin hat sie es dir endlich erzählt. Sie hatte wirklich große Angst davor es dir zu sagen." Mischte Mama sich wieder ein. Überfordert schaute ich zwischen meinen Eltern hin und her. Sie wussten davon? War ich etwa der einzige der davon nichts wusste? Bevor ich auch nur fragen konnte erklärte Papa mir wieso sie von dem Umzug meiner Freundin wussten.
,,Martha hat es mir erzählt, weil Lia das Geld was Benedikt ihr hinter lassen hat dafür nehmen wollte. Deshalb habe ich mit Lia geredet und wir werden sie bei dem Umzug unterstützen. Markus es ist doch nur eine halbe Stunde." Papa legte mir eine Hand auf die Schulter und schaute mich an.
,,Das ist doch auch gar nicht mein Problem." Murmelte ich und Papa nickte.
,,Ich versteh dich, Junge. An deiner Stelle wäre ich auch enttäuscht und du hast jedes Recht sauer auf sie zu sein. Überleg dir nur ob ihr euch wirklich deshalb streiten möchtet. Wenn Lia einmal in München ist dann werdet ihr euch nicht mehr einfach jeden Tag sehen. Ihr seit dann keine Nachbarn mehr. Du bist bis spät Abends arbeiten und ob du dann noch Lust hast nach München zu fahren? Lia wird fertig sein von der Schule und auch mal Abends arbeiten sein. Es ist im Endeffekt deine Entscheidung, aber ich würde diese Zeit jetzt genießen." Legte Papa mir ans Herz. Er hatte Recht, wie so oft. Eigentlich hatten meine Eltern immer Recht, aber das würde ich ihnen niemals sagen. Dankend schaute ich meine Eltern an, griff nach den Pizzakartons und rannte noch kurz in mein Zimmer um die graue Schachtel zu holen die ich Lia eigentlich heute Abend geben wollte.

Bei den Steffens angekommen teilte Martha mir mit, dass Lia in ihrem Zimmer war und so machte ich mich direkt auf den Weg nach oben. Schon von draußen hörte ich wie sie mit jemanden sprach und immer wieder schluchzte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah meine Freundin die auf ihrem Bett saß und Peanut auf den Schoß hatte.
,,Es ist alles meine Schuld. Er wird mich sicherlich hassen." Schniefte sie. Peanut legte nur den Kopf auf ihren Schoß und schaute sie an.
,,Ich hasse dich nicht." Lia zuckte bei meinen Worten zusammen und schaute mich überrascht an. Auf ihren Wangen sah man noch die Spuren von den Tränen. Ich legte die Pizzakartons auf ihren Schreibtisch ab und dahinter mein graues Kästchen. Dann breitete ich meine Arme aus und kurz zögerte Lia. Sie stand auf und rannte ich meine Arme. Sofort schlang sie Arme feste um mich und fing wieder an zu schluchzen. Ich drückte ihr einen Kuss aufs Haar und wartete bis sie sich beruhigt hatte.

Wir setzten uns auf ihr Bett und ich gab Lia ihre Pizza. Sie war zwar schon etwas kalt, aber zum Glück konnte man Pizza auch kalt essen.
,,Markus es tut mir wirklich leid. Wenn du möchtest dann..." fing sie an und ich wusste worauf sie hinaus wollte.
,,Nein du wirst mit Annika dahin ziehen. Lia ich bin doch nicht sauer, weil du nach München ziehst. Klar finde ich das nicht super, aber wir beide schaffen das schon. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass du es mir früher gesagt hättest." Erklärte ich ihr und nickte.
,,Ich weiß. Es war ein Fehler Markus." Nuschelte sie und senkte wieder den Blick. Ich griff nur nach ihrer Hand und lächelte sie an.
,,Das war es, aber schau mal wie viele Fehler ich gemacht habe. Es ist okay Lia, wirklich." Lächelte ich ihr aufmunternd zu. Überrascht schaute Lia mich an und sofort zeichnete sich ihr wunderschönes Lächeln auf ihre Lippen.
,,Ich komme jedes Wochenende nach Grünwald." Lächelte sie und ich drückte ihr wieder einen Kuss auf die Wange.
,,Und ich werde so oft es geht in der Woche zu dir kommen." Meinte ich und Lia nickte nur. Papa hatte Recht und ich hatte wirklich keine Lust mich mit ihr zu streiten.

Als wir die Pizza auf hatten brachte ich die Kartons nach unten in den Müll und Lia gab Peanut in der Zeit noch einmal kurz ein paar Leckerchen. Als ich ihr Zimmer wieder betrat saß sie wieder auf ihren Bett und ich griff sofort nach dem Kästchen das auf ihren Schreibtisch lag.
,,Ich habe mich grade schon gefragt was da drinnen war." Kicherte sie. Lächelnd nahm ich das Kästchen und reichte es ihr. Lia schaute mich wieder überrascht an.
,,Na mach schon auf." Lachte ich und vorsichtig öffnete sie den Deckel. Sie las den Zettel wo drauf stand ob sie mit mir zum Abschlussball wollte und schaute mich mit Tränen in den Augen an. In dem Kästchen waren noch einzelne Rosenblätter und kleine Schokoladenherzen.
,,Natürlich möchte ich. Ich habe schon gar nicht damit gerechnet das du überhaupt fragst." Rief sie begeistert aus und legte das Kästchen zur Seite. Kurz darauf spürte ich ihre wundervollen Lippen wieder auf meinen. Tatsächlich wollte ich sie auch nicht fragen, aber Maxi hatte mir ans Herz gelegt es doch zu tun. Zwecks der Romantik meinte er und scheinbar hatte es geholfen. Lia wollte mich den ganzen Abend nicht mehr gehen lassen und auch wenn ich immer noch etwas enttäuscht von meiner Freundin war würde ich genau diese Zeit jetzt mit ihr genießen. Sie war nicht aus der Welt sondern nur in München. Selbst wenn sie nach Afrika gezogen wäre, hätte ich unsere Liebe niemals aufgegeben, denn dafür hatte ich genug gekämpft und sie war mir viel zu wichtig. In der letzten Zeit ist mir erst richtig bewusst geworden, dass Lia die Liebe meines Lebens war und ich meine Zukunft nur mit ihr verbringen wollte.

Unser letzter SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt