Kapitel 4: Solange ihr eure Füße unter meinem Tisch habt....

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Guten Morgen ihr Lieben,
Heute sind wir doch wirklich mal mehr als pünktlich :) Naja manchmal hat die Spätschicht eben auch was gutes :) So wir wünschen euch noch einen schönen Tag und viel Spaß bei dem Kapitel :D
Liebe Grüße Sonja&Jasmin


Sunny:
Zusammen mit Jacki machte ich mich auf den Weg nach Hause. Wir waren erst noch beim Italiener und danach noch ins Kino. Inzwischen war es echt schon verdammt spät. Umso besser war, dass wir morgen nicht früh raus mussten da ohnehin morgen noch frei war. Der Vorteil eines Sonntages.
„Und zwischen dir und Maxi läuft alles gut?" fragte mich meine Cousine. Lächelnd nickte ich. „Es könnte nicht besser laufen. Im Grunde ist es genau wie am Anfang, als wir uns kennengelernt haben." antwortete ich und musste an die Zeit zurück denken, als wir mit den wilden Kerlen im Wald unterwegs waren, auf der Suche nach Leon.
Schon krass was in den letzten Jahren alles passiert war. Damals war ich noch ein Halbvampir und niemand von den anderen wusste davon. Nie hätte jemand gedacht, abgesehen von Raban und Joschka, dass es Vampire gab. Doch zu meinem Glück konnte ich meine Vergangenheit hinter mir lassen und ein neues Leben mit Maxi beginnen. Natürlich besuchte ich meine Vampirische Familie immer wieder einmal und ich vermisste sie auch. Immerhin hatte ich mein ganzes bisheriges Leben bei ihnen verbracht, und doch war ich froh aus dem Schloss weg zu sein und das menschliche Leben kennengelernt zu haben. „Wollt ihr eigentlich direkt nach München ziehen oder doch eher außerhalb? München ist ja schweineteuer. Andererseits gibt es bestimmt auch billigere Wohnungen dort. Was schwebt euch denn vor?" fragte Jacki weiter.
„Nunja, wir sind da eigentlich für alles offen. Also egal ob direkt München oder außerhalb. Würde sich hier in Grünwald was ergeben, dann hätten wir auch nichts dagegen. Aber da wir doch ein paar Jahre dort wohnen wollen, sollte die Wohnung auch nicht allzu klein sein. Es ist schon krass wie viele verschiedene Kritierien da eine Rolle spielen." erwiderte ich seufzend. So eine Wohnungssuche hatte ich mir etwa einfacher vorgestellt, nur leider war dies nicht wirklich der Fall. Entweder überstieg die Wohnung unser Budget oder sie war finanziell perfekt leistbar aber viel zu klein. Dann spielte oft auch die Umgebung eine Rolle, es war wirklich wie verhext.
„Ach, ihr findet bestimmt das richtige und solange könnt ihr ja bei Friedrich und Katharina wohnen." zwinkerte Jacki grinsend.

Zu Hause angekommen begaben wir uns sofort in mein Zimmer. Maxi würde heute wieder einmal bei sich zu Hause übernachten, weil Jacki hier war. Mein Freund meinte er wolle uns nicht stören, da Jacki und ich uns eh viel zu selten sahen. So konnten wir die gemeinsame Zeit richtig genießen. Natürlich wäre es schön gewesen wenn Maxi jetzt hier gewesen wäre, aber ich genoß auch die Zeit mit meiner besten Freundin sehr.
Wir klatschten uns noch irgendeine Gesichtsmaske ins Gesicht, die wir uns heute Nachmittag gekauft hatten und redeten noch über so alle möglichen Dinge. Dabei genehmigten wir uns eine Flasche Wein, die ich aus dem Keller meiner Eltern stibizt hatte.
„Wie fühlt es sich eigentlich an, nicht mehr lernen zu müssen?" lachte ich Jacki an. Sie hatte bereits vor einer Woche ihre Abschlussprüfungen hinter sich gebracht. Verträumt seufzend sah sie mich an. „Ein wunderbares Gefühl sag ich dir. Ich kann mich jetzt wieder voll und ganz auf den Hof und das reiten konzentrieren. Vielleicht läuft deswegen nichts mehr zwischen Jonas und mir." grummelte sie zum Schluss hin. Lachend warf ich ein Kissen nach ihr. „Ach komm, das wird schon wieder. Ihr habt einfach viel auf dem Hof zu tun. Deine Prüfungen sind doch auch erst eine Woche her, das muss sich alles erst wieder stabilisieren. Glaubst du Maxi und ich hatten sofort wieder dieses erfüllte Sexleben, nachdem er seine Prüfungen hinter sich hatte?" gab ich Preis.
Jacki starrte mich nur mit offenem Mund an, während ich verstohlen an meinem Weinglas nippte. „Ihr habt das erfüllteste Sexleben das überhaupt jemand haben kann. Maxi lebt quasi in dir!" meinte Jacki und sah mich mit ernstem Blick an.
Bei Jackis Worten verschluckte ich mich, schaffte es aber wie durch ein Wunder nichts von dem Wein wieder auszuspucken. „Jacki!" rief ich empört aus. Im selben Moment brachen wir beide in schallendes Gelächter aus. „Ist doch wahr! Ihr habt ständig Sex." lachte meine Cousine.
„Sei etwas leiser, nicht dass dich noch jemand hört." deutete ich mit einem Kopfnicken in Richtung Bad. Gut möglich dass mein Bruder oder seine Freundin gerade da drin waren. Wenn nicht sogar beide. Lia war eher egal, nur mein Bruder war verdammt prüde wenn es um solche Sachen ging und um ehrlich zu sein, war ich auch nicht wirklich scharf darauf dass er von meinem Sexleben Bescheid wusste. „Zu spät!" hörten wir meinen Bruder aus dem Bad rufen, bevor Jacki etwas erwidern konnte.
Unsere Blicke trafen sich und wir prusteten los. Mit dem Weinglas in der Hand stand ich auf und musste mich sofort wieder einen Moment hinsetzen. Natürlich lachte Jacki daraufhin nur lauter und musste ihr Glas abstellen damit sie nichts verschüttete. „Verträgst wohl nichts mehr, Sunshine." lachte Jacki und rief meinen Spitznamen absichtlich lauter.
Aus dem Bad hörten wir Markus genervt was grummeln. Kichernd machte ich mich auf den Weg zur Badezimmertür und klopfte an. „Hast du was an?" lachte ich.
Das Schloss wurde gedreht und Markus öffnete die Tür. „Was willst du?" grummelte er und sah mich genauso genervt an wie er klang. Kichernd legte ich meine Arme um ihn. „Kommst du mit rüber oder ist Lia da?" kicherte ich. Verdammt, dieser Wein meines Vaters hatte es echt in sich. Markus schob mich ein Stück von sich weg und sah mich musternd an. Dann fiel sein Blick hinter mich, wahrscheinlich auf die Flasche Wein auf meinem Nachttisch. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich wieder an. „Ich hab morgen Schule. Und ihr beide solltet auch ins Bett."
Gespielt beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und zog einen Schmollmund. „Ach komm schon Flöppi! Nur fünf Minuten!" jammerte ich.
„Was soll denn Flöppi heißten?" sah Markus mich irritiert an. Lachend zuckte ich mit den Schultern und drehte mich um. „Keine Ahnung, hab ich mir eben ausgedacht. Jetzt komm schon." griff ich nach Markus Hand und zog ihn einfach mit zu meinem Bett. „Wie gehts Lia?" erkundigte Jacki sich sofort. Wieder seufzte Markus kurz, was mich doch etwas stutzig machte. Es war ja nicht nur sein Seufzer, seine ganze Körperspannung sagte aus, dass irgendetwas nicht stimmte. „Ich hol mal eben noch ein Glas und ne neue Flasche. Jacki, ich glaub in den Tüten ist noch ne Maske." teilte ich meiner besten Freundin mit, die natürlich sofort breit zu grinsen begann.
„Nein Sunny! Ich muss morgen zur Schule, bleib hier!" hörte ich Markus noch zischen, doch gekonnt ignorierte ich dies und eilte aus meinem Zimmer. Dabei bekam ich noch mit, wie mein großer Bruder mit unserer Cousine zu schimpfen begann, als sie mit der Gesichtsmaske kam.

Markus:
Zwei Flaschen Wein später hatten ich den beiden Mädels mein Herz ausgeschüttet und es tat wirklich richtig gut darüber zu reden. Der Wein von Papa hatte es ordentlich in sich und so lagen wir nun alle verstreut in Sunnys Bett. An Schule dachten weder Sunny noch ich und so kicherten wir die ganze Zeit weiter bis wir wohl irgendwann eingeschlafen sein müssen.

Irgendwann wurde ich wach und bildete mir schon ein, dass es an der Haustür geklingelt hatte. Doch das konnte eigentlich nicht sein, dann es muss noch mitten in der Nacht sein. Dann vernahm ich die zauberhafte Stimme meiner Freundin und kuschelte mich wieder in die Decke. Es war bestimmt nur ein Traum, denn was sollte Lia um diese Uhrzeit hier machen?
Kurz darauf folgten Schritte auf der Treppe und einige Minuten später wurde die Zimmertür von Sunny aufgerissen.
,,AUFSTEHEN!" brüllte Papa und wir zuckten alle zusammen. Jacki haute mir kurz auf mein Bein, denn unsere Cousine lag über unseren Beinen und ich hatte ihr wohl grade derbe in den Rücken getreten. Nachdem ich meine Augen etwas geöffnet hatte merkte ich auch wie Sunny halb auf mir lag und schob sie dann von mir runter. Mein Blick wanderte zur Tür und Papa stand da und schaute uns wütend an. Dann atmete er tief durch und verließ das Zimmer.
,,Geh ruhig zur Schule. Markus ist....krank. Er ist krank." Hörte ich Papa sagen und dann schloss sich wieder die Haustür.

Ich hatte grade meine Augen wieder geschlossen, da wurden wir schon wieder von Papa gestört.
,,Seit ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Ihr trinkt meinen guten Wein leer und habt dann auch noch vor die Schule zu schwänzen?" meckerte er uns an.
,,Ich hab Ferien." Meldete sich Jacki zu Wort, aber erntete sofort einen strafenden Blick von Papa.
,,In zwei Stunden seit ihr alle drei unten, denn dann ist Sunnys Lehrer da und ihr werdet mit ihr Unterricht haben!" meckerte er weiter. Ich hielt mir nur die Ohren zu und vergrub mein Kopf ins Kissen.
,,Papa bitte wir haben schon Kopfschmerzen." Murmelte ich und Sunny stimmte mir zu.
,,Also ich nicht." Kicherte Jacki. Es war so klar, dass Jacki mal wieder nichts von dem Alkohol merkte. Nun Sunny und meine Leber war nicht so geschädigt wie ihre.
,,Halt die Klappe Jacki!" fuhren Sunny und ich unsere Cousine an.
,,In zwei Stunden seit ihr unten und es ist mir egal ob ihr Kopfschmerzen habt oder nicht!" meckerte Papa weiter und knallte dann die Tür. Ich schaute zu Sunny und Jacki, aber meine Schwester griff nur zu ihrem Handy stellte wohl den Wecker und wir schliefen wortlos wieder ein.

Zwei Stunden später saßen wir unten im Esszimmer und ich stellte mich schon auf ein Donnerwetter ein. Mama saß inzwischen mit am Tisch und Papa tigerte nur aufgebracht durch den Raum.
,,Könnt ihr mir mal erklären was euch da geritten hat?" fragte Papa uns entsetzt. Sunny und ich zuckten mit den Schultern und ich sah Jacki genau an wie sie sich zusammen reißen musste das sie nicht auch noch ein blödes Kommentar dazu ablässt.
,,Ach jetzt seit ihr sprachlos oder was? Wer von euch beiden kam auf die großartige Idee meinen Wein leer zu trinken?" fragte Papa und schaute uns beide in die Augen. Ich hörte wie Sunny laut neben mir schluckte, aber den Schuh zog ich mir nicht an.
,,Sunny wars!" schob ich schnell die Schuld auf meine kleine Schwester. Papa schaute kurz zu Sunny, aber die zog nur den Kopf ein.
,,Du hast aber scheinbar mit getrunken Freundchen. Ihr könnt nicht einfach an Sachen gehen die euch nicht gehören. Irgendwann müsst ihr mal die Konsequenzen aus euren Fehlern lernen und der Tag ist heute gekommen!" redete Papa weiter. Er klang wie der größte Spießer und sein Gehabe ging mir echt langsam auf die Nerven. Bevor Sunny und ich allerdings etwas sagen konnten regte er sich schon weiter auf.
,,Ihr werdet heute Morgen mit Sunny lernen und es ist mir so egal ob ihr Kopfschmerzen habt oder nicht." Ich verdrehte nur die Augen und dieses mal meldete sich auch Jacki zu Wort.
,,Wieso werde ich da jetzt mit rein gezogen? Eigentlich habe ich doch gar nichts gemacht." Meckerte sie und Sunny und ich warfen ihr einen deutlichen Blick zu. Jacki zuckte nur mit den Schultern.
,,Du warst ja wohl auch nicht so ganz unbeteiligt. Ich werde deine Mutter darüber informieren." Versuchte Papa ihr zu drohen, aber wir wussten alle das es Miriam herzlich egal sein wird.
,,Also jetzt übertreibst du Friedrich. Jacki ist unser Gast und hat absolut nichts damit zu tun was unsere Kinder für einen Blödsinn angestellt haben. Wir beide werden heute nämlich einen Patentanten Patentochter Tag verbringen und daran wirst du uns nicht hindern." Mischte Mama sich ein. Friedrich zog nur die Augenbrauen hoch und schien sich aber auf Mamas Worte einzulassen.
,,Und wir? Papa wir sind achtzehn eigentlich hast du uns auch nichts mehr zu sagen." Rutschte es mir raus. Sunny neben mir zog scharf die Luft ein und Papa ging auf uns beide zu.
,,Solange ihr eure Füße unter meinen Tisch habt, werdet ihr das tun was ich sage." Sagte er streng. Es war einige Minuten still, aber dann fing Mama an zu lachen und Jacki stimmte mit ein.
,,Was habe ich nur für einen Spießer geheiratet. Komm Jacki wir machen uns fertig." Lachte sie. Papa schaute uns allerdings nur streng an.
,,Ich meine das ernst. Ihr werdet gleich lernen!" meckerte er und verließ dann das Esszimmer. Sunny und ich schauten uns allerdings nur an und sagten beide nichts dazu. Dann würde ich heute wohl mit meiner Schwester am Hausunterricht teilnehmen.

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