Sture V!

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Kapitel 21

Hitch

Es war hoffnungslos! Dieses sture Weibsbild würde nicht auch nur eine Sekunde darüber nachdenken, sich wieder auf ihn einzulassen und langsam war es Hitch leid, ihr hinterherzurennen. Er hatte sich zu dieser Hochzeitsfeier quasi selbst eingeladen, um es noch ein allerletztes Mal zu versuchen.

Ein letztes Mal, um seinen dummen Herzen die Chance zu nehmen, ihm weiter mit der Frage zu folgen, was hätte sein können. Er sollte es darauf beruhen lassen.

Veronika war eine exzentrische, furchtlose Frau, wenn sie begann, sich ernsthaft von ihm belästigt zu fühlen, würde sie ihm mit einem stumpfen Löffel kastrieren. Es war wirklich cleverer, sie einfach ziehen zu lassen.

Und dennoch konnte er nicht.

Nicht vor einem halben Jahr, als er sie hinter diesem Bartresen vom Noir erwischt hatte und jetzt auch nicht.

Es ging nicht.

Sie war wie eine Erkältung, die er sich eingefangen hatte und die er nun nicht wieder loswurde.

Er konnte nicht von ihr ablassen, denn der Gedanke, dass ihr wieder jemand etwas antun könnte, brannte wie eine Reklame in ihrem Kopf.

Sie war lebhaft und offen und würde mit Sicherheit wieder an so einen Arsch geraten wie diesem verrückten Fan, der ihr in einer verfickten Badewanne die Pulsadern aufgeschlitzt hatte. Und nun, da Luna anderweitig abgelenkt war, lief Veronika Gefahr, dass es das nächste Mal nicht mit ein paar Narben enden würde.

Sie mochte Affären haben ohne Ende, aber sie brauchte jemanden, der sie beschützte, keinen, der sie nur flachlegen wollte. Er wusste aus erster Hand, wie sehr sie sich verlieren konnte, wenn sie arbeitete. Es war fast gruselig, wie sie alles um sich herum ausblenden konnte, inklusive grundlegende körperliche Bedürfnisse. Die wenigen Wochen, die sie während dieser Affäre miteinander verbracht hatten, hatte ihm das mehr als deutlich vor Augen geführt.

Sie brauchte jemanden, der auf sich acht gab, den selbst würde sie das nicht könne,

Bei diesem eher selbst aufopfernden Gedanken lachte die kleine, teufliche Stimme in seinen Kopf auf und machte Hitch darauf aufmerksam, dass sein Schwanz ganz und gar nicht damit einverstanden war, sie nicht wieder zu ficken.

Veronika unter sich zu haben, sie zu beherrschen und sie zu seinem Kitten zu machen, war definitiv ebenfalls ein sehr guter Grund, sie jetzt nicht aufzugeben.

Veronika glaubte vielleicht, dass sie ihn nicht brauchte, aber Hitch brauchte sie und als ihr Daddy würde das reichen.

"Du solltest die Sache wirklich auf sich beruhen lassen und das Handtuch werfen", meinte Elija, der erschreckender Weise wie aus dem Nichts neben ihm stand. Händchenhaltend mit seiner Verlobten. Wie es aussah, würden sie die Nacht vor der Hochzeit gegen alle Traditionen doch miteinander verbringen.

"Ist dein Zimmer nicht in ganz woanders?", fragte Hitch darauf provokant an Melody Gewand, einfach nur, um Elija nicht antworten zu müssen.

"Mir nehmen das Honeymoon Zimmer doch schon diese Nacht in Anspruch", meinte sie.

"Ihr brecht mit den Traditionen", sagte Hitch dazu lediglich, aber es war Elija, der die Schultern zuckte und antwortete.

"Ich scheiße auf Traditionen, manchmal muss man bestimmte Denkmuster einfach loslassen, um glücklich zu sein. Probier es mal aus und lass Veronika in Ruhe. Sie ist ziemlich exzentrisch und immer wenn du sie einmal zu bedrängt hast, fehlen plötzlich ein paar Flaschen meines fünfzehntausend Dollar Wodkas."

Bei diesem Versuch es so aussehen zu lassen, als ginge es Elija nur ums Geld, musste Hitch lächeln.

"Schick mir eine Rechnung", meinte er lediglich, aber da kam der Fahrstuhl und Melody und Elija traten hinein.

"Scheiß auf das Geld, es gibt nur ein paar hundert Falschen davon. Ich will meinen Wodka Vorrat in Sicherheit wissen, Hitch!", meinte er und nun war es Hitch, der mit den Schultern zuckte.

"Ich schick dir ein paar Flaschen von meinem besten Whiskey", hielt Hitch dagegen, aber Elija reagierte nicht dankbar.

"Ihr Iren und euer beschissener Whiskey. Ich verzichte", meinte Elija nur und noch bevor er weiter auf Hitch einreden konnte, zog Melody ihn in den Fahrstuhl.

"Genug jetzt Jungs! Ich bin müde und ich muss morgen gut aussehen!", beschied die zukünftige Braut und schon war Elija komplett von ihr eingenommen und hatte Hitch vollkommen vergessen.

"Als würde ich dich schlafen lassen, Darling", meinte er absolut emotionslos.

Damit glitt die Fahrstuhltür ein zweites Mal vor Hitchs Nase zu und langsam kam er sich wirklich vor, wie der größte Idiot aller Zeiten. Jeder riet ihm, Veronika zu vergessen, wirklich jeder.

Wieso also stand er immer noch hier herum und dachte darüber nach, wie er sie zurückhaben konnte?

Sein rationaler Verstand gab ihm dann die Ausrede, die er brauchte: Vor und auch nach ihr hatte er nie wieder so gute Bilder zustande gebracht, wie an diesem einem Wochenende. Veronika hatte recht: Er hatte mit diesen Werken Spitzenpreise erzielt und eines hing zurzeit sogar in einem Museum für Moderne Kunst - neben einem von ihrem.

Als er mit dieser Ironie konfrontiert worden war, hatte er dem Himmel abgeschworen und war davon überzeugt, dass es sich der Teufel zur Aufgabe gemacht hatte, ihn zu quälen. Oder aber der Museumsleiter, der ihm mit einem Kommentar darüber, wie gut diese Bilder zueinander passten, auch noch Salz in seine Wunde gerieben hatte. Offiziell wusste niemand von ihrer Affäre, aber es gab heiße Spekulationen, dass sie bei ihm in die Lehre gegangen sein musste. Gerade ihre frühen Bilder machten seinen Einfluss deutlich, auch wenn sie sich danach eher dem Realismus zugewandt hatte.

Veronika galt in der Kunstszene als absolutes Einhorn. Ein Talent, dass es eigentlich nur in Fabeln geben sollte. So wurde sie gesehen. Sie war über Nacht gekommen, niemand hatte vorher was von ihr gehört oder gesehen und sie hatte die gesamte Szene mit ihrem ungewöhnlichen Stil überschwemmt wie ein Tsunami. Ihre Bilder waren sinnlich und erotisch, sanft und doch leidenschaftlich. Die Gesichter ihrer Protagonisten entziehen sich stets dem Betrachter, sodass jeder jeden dort hineininterpretieren konnte. Sie war besser als er selbst. Er war Manns genug ums ich das einzugestehen, denn niemand konnte sich selbst so in ihren Bildern verlieren wie Veronika. Man sah diese Hingabe, die gleichzeitig mit riesigen Opfern daherkam.

Sie war der jüngste Künstler, der jemals im Museum ausgestellt worden war und eine der großen weiblichen Hoffnungen der Szene.

Nachdem sie berühmt geworden war, hatte Hitch in einer Stelle ausgeholfen, die Kunstkurse für vernachlässigte Kinder organisierte und er hatte dutzende Male gehört, dass sie als Vorbild für viele galt. Dabei würde Veronika sich wohl nicht als Vorzeigevorbild sehen.

Hitch wusste, wie sehr sie mit sich und ihrer selbst haderte. Auf der ständigen Suche nach sich selbst balancierte sie auf einem verdammt schmalen Grat an einer Klippe. Immer kurz davor, abzustürzen.

Vielleicht glaubte sein Kitten, dass sie ewig suchen würde, aber Hitch hatte es gesehen: ihr wahres Ich. Sie war rastlos und brauchte Stabilität, die sie sonst nirgends erhalten hatte. Er sah die Unsicherheit, die noch immer in jedem ihrer Pinselstriche streckte, er sah Verletzlichkeit. Veronika war ein Stern, der Angst hatte, wegen seiner eigenen Helligkeit zu erblinden.

Sie brauchte ihn! Auch wenn sie sich das vielleicht nicht eingestehen wollte.

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Let me Deep, Kitten - Seven SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt