Sie war nie die Protagonisten in ihrer eigenen Geschichte gewesen. Nicht, als die Klischee Neue ihr, dem beliebtesten Mädchen der Schule, den Freund ausspannte und dann auch noch, sie selbst die Böse in dem Spiel sein sollte, und auch nicht als sie...
Sie saßen in diesem Poolhaus, während draußen dicke Schneeflocken die Welt mit einem Schleier bedeckten, der sehr gut zu dem Hochzeitskleid passen würde, das Melody sie sich ausgesucht hatte.
Veronika verstummte in ihrer Erzählung, zu der sie gerade genötigt worden war und versuchte sich nicht selbst davon mitreißen zu lassen.
Etwas, was Luna und Melody wohl nicht möglich gewesen war, wenn sie sich ihre Freundinnen zu betrachtete.
Luna knabberte bereits die zweite Tüte M&Ms, die Melody neben ganz vielen anderen Süßzeug für ihren 'Junggesellinnenabschied' besorgt hatte und Melody schlürfte lässig an ihrem alkoholfreien Drink.
Nach so vielen Stunden sinnlosen Bar-Besuchen um traditionell 'die Sau rauszulassen' und viel zu vielen männlichen Strippern, die vor ihnen getanzt hatten, hatten die drei Frauen vorgehabt, den Abend hier ausklingen zu lassen. Am überdachten und beheizten Pool, des Hotels, in dem auch die Hochzeit morgen stattfinde, würde. Pure Verschwendung, fand Veronika.
Elija hatte die gesamte Hotelanlage für ein Event gebucht, die Veronika auch in ihrer kleinen Wohnung hätte veranstalten können. Es waren nur eine Handvoll Gäste eingeladen. Familien hatten schließlich weder Elija noch Melody zu bieten, lediglich die, die sie sich selbst erwählt hatten. So war es bei Melodys und Elijas Trauzeugen plus einiger weniger Gäste geblieben, auf die Melody bestanden hatte. Die ältere Frau, die vor Melody die Managerin des Noirs gewesen war und Elijas Bruder, der aber nie kommen würde. Auch wenn sich Veronika sicher war, dass dieser nur aus purer Höflichkeit eine erhalten hatte. Melody war definitiv nicht enttäuscht darüber, dass dieser Mafiosi ihrer Hochzeit fernblieb.
Lediglich Hollows Fehlen hatte sie schlecht aufgenommen, aber sie blieb, um das Noir zu betreuen, sie hatte gemeint, dass sie gebraucht werden würde und niemand stellte solche Prophezeiungen von Hollow infrage, dafür hatte sie viel zu oft richtig gelegen.
"Und weiter? Was ist nach diesem Wochenende passiert?", fragte Melody neugierig, während Luna nur neugierig nickte, weil sie wieder den Mund voller Schokolade hatte. Seit sie mit Zed und Cole zusammen lebte, schien sie so gut wie nie irgendwelche Süßigkeiten abzubekommen und war vollkommen Hemmungen, wenn sie doch mal etwas ergaunerte.
"Wir sind unserer Wege gegangen. Ich hab die Schule beendet und was aus ihm wurde, weiß ich nicht. Ende der Geschichte", meinte Veronika entschieden und mit einem Nachdruck in der Stimme, der dieses Thema beenden sollte.
Es war schon schlimm genug, dass sie sich überhaupt dazu hatte drängen lassen von ihrer Begegnung mit Hitch und diesen Moment zu erzählen, indem sie plötzlich vor seiner Tür gestanden hatte.
Doch das reichte ihren Geiern von Freundinnen scheinbar absolut nicht.
Luna runzelte unzufrieden die Stirn, während Melody ganz offen einen spöttischen Ton von sich gab.
"Du lügst. Das kann niemals alles gewesen sein, sonst würde er dir nicht nachjagen wie ein Hund seinem verdammten Knochen. Es sei denn du hast den Punkt ausgelassen, in dem du von deiner magischen Vagina hättest berichten sollen", meinte die in wenigen Stunden verheiratete Braut und lehnte sich in dem Liegestuhl weiter zurück, als wäre der Abend, für sie genauso anstrengend gewesen wie für Veronika und Luna. Dabei war nicht Melody es gewesen, die die Männer davon hatte abhalten müssen, den Frauen an den Hacken zu kleben. Melody hatte das ganz ihr und Luna überlassen, den Bräutigam von der Braut fernzuhalten.
Der Drang dieser Kerle ihre Frauen zu überwachen war alles andere als gesund, befand Veronika, aber das war nicht ihr Problem.
Zur Verteidigung der Männer musste an der gesagt werden, dass es nicht geplant gewesen war, tatsächlich, um die Häuser zu ziehen. Die Frauen hatten sich eigentlich darauf geeinigt im Resort zu bleiben und es ruhig bleibenzulassen, genauso wie die Männer in dieser kleinen Lasterhöhledes Hotels hätten bleiben sollen.
Dann aber hatte Zed Cole Elija und auch Hitch dazu überredet durch die angrenzende Stadt mit ihren Bars zu ziehen.
Melody war darauf so wütend gewesen, dass sie beschlossen hatte, es ihnen gleichzutun, mit dem Resultat dass die Männer die Frauen gesehen und ständig nachgelaufen waren wie Äffchen. Diese Doppelmoral war den Mistkerlen dabei komplett um die Ohren geflogen. Luna war vollkommen außer sich gewesen und Veronika hatte, hatte ebenfalls damit ein Ventil gefunden, ihre Wut und Frustrationen über Hitchs Anwesenheit Luft zu machen.
Es hätte durchweg nervig sein können, aber das Gesicht von Elija, Cole, Zed und auch Hitch in diesem Stripp Club der gerade Ladys-Abend hatte, war unbezahlbar gewesen. Sie hatten mehr gelitten, als Melody sich zuvor geärgert hatte. Punkt also für die Frauen.
"Es muss nicht alles so dramatisch laufen wie bei dir und Elija oder bei Luna und ihren beiden zugelaufenen Trotteln!", beschied Veronika eisern und wurde dafür mit einem M&M beworfen.
"He! Cole ist kein Trottel!", widersprach Luna, verteidigte ihren zweiten Mann Zed allerdings nicht. Kein Wunder nach dem, was er da am frühen Abend initiiert hatte. Wären die Männer einfach bei ihrem Alkohol und Zigarren geblieben, hätte Veronika den Abend an diesen Pool verbringen können.
"Oh, ich vermute, dass es sehr viel dramatischer war als bei mir oder Luna, ich habe Hitchs Blick gesehen, als wir hier hergeflogen sind: Das ist noch lange nicht vorbei, V. Nicht von seiner Warte aus zumindest", prophezeite Melody, aber Veronika schnaufte nur.
"Die Geschichte ist vorbei!"
"Die Geschichte fängt gerade erst an!" widersprach Melody weiter und sah dabei äußerst selbstgefällig aus. Zumindest so lange bis die Tür zum Poolhaus aufging und vier Männer hineinkamen.
"Na Ladys? Genug fremde Schwänze bestaunt?", fragte Zed frech und sofort versteckt Luna die Tüte Süßes unter ihrem unbenutzten Handtuch. Zed und Cole kamen direkt auf sie zu und wollten zu ihrem Babygirl während Melody ihren zukünftigen Ehemann einen bösen Blick zuwarf.
"Du hast den Sinn von Junggesellenabschieden immer noch nicht verstanden, oder? Getrennt, Elija. Du solltest die Braut nicht vor der Hochzeit sehen und deinen letzten Abend als freien Mann genießen!", rief sie ihm zu und Elija zuckte mit steifer Miene mit den Schultern. Toll wie es aussah, war der Friede nun vorbei.
Insbesondere, weil auch Hitch es sich wagte ihr zu nähern. Aber die Tage, an denen sie sich von ihm anfassen lassen würde, waren vorbei!
Um alle Fragen vorzubeugen: Ja, der Break ist so richtig. Der Ausflug in die Vergangenheit ist zuende und jetzt startet die eigentliche Geschichte ^^
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
