Let me deep, Kitten - Kapitel 23
Hitch
Er hatte nicht vorgehabt mitten in der Nacht in diesem Flur herumzulungern, aber die kleine Loungeecke, die sich in jeder Etage befand, machte es einem zumindest ziemlich leicht, sich doch dazu zu entschließen. Hitch hatte sich vorgenommen, auch nicht lange zu bleiben. Veronika hatte sich zurückgezogen und deutlich gemacht, dass sie ihn nicht sehen wollte, also würde er das akzeptieren.
Aber eben auch nur fast.
Er wusste, dass seine Taten, seine Meinung kein Stalker zu sein, geheuchelt wirkte, weil er sich auf einen der Sessel vor dem Aufzug setzte und den Flur zu Veronikas Zimmer im Auge behielt. Aber er war jetzt nun einmal hier.
Hitch tippte ein paar E-Mails, versuchte ein paar Bild-Ideen festzuhalten und hatte sich gerade eingeredet, dass es okay was er tat, denn schließlich musste ja irgendwer auf sie aufpassen. Alleine konnte sie das definitiv nicht, das hatte sie noch nie gekonnt und genau deswegen brauchte sie einen Daddy. Einen Mann, der sich um sie kümmerte und davon abhielt, sich selbst in Gefahr zu bringen. Für außenstehende mag das anmaßend klingen, aber er erlebt wie Veronika sich verhielt, wenn sie vollkommen in ihren Werken auftauchte. Sie vergaß zu essen undzu trinken, holte sich Sehnscheidentzündungen und weigerte sich zu schlafen. Das war die Kehrseite davon ein künstlerisches Genie zu sein, der eigene Selbsterhaltungstrieb geriet auf Abwege.
Die Fahrstuhltür hinter Hitch klingelte und er versuchte nicht zu auffällig hinzusehen, erkannte aber gleich in der ersten Sekunde, dass es sich um den ungeladenen Gast um Timothy Woodhall handelte. Veronikas Vater.
Bei der Hölle...was machte dieser Kerl hier?
Es überraschte Hitch nicht, dass Veronikas Vater an ihm vorbeiglitt, als würde er gar nicht existieren, der Mann hatte schon immer ein Talent dafür gehabt, Dinge um sich herum nicht zu bemerken, die seiner Meinung nach, nicht in seiner Liga spielten. Aber das er um diese Uhrzeit, zielgenau Veronikas Zimmer anpeilte, verriet sofort eine Menge.
Erstens: Er war informiert, zweitens, es musste dringen sein und viertens: Timothy Woodhall war der absoluten Überzeugung erlegen, dass seine Tochter alles stehen und liegen lassen würde, um ihn zu empfangen.
Scheiße.
Das würde eskalieren, da war sich Hitch absolut sicher. Also beendete er schnell die letzte Mail, steckte sein Telefon in seine Hosentasche und folgte Tomothy in einigen Metern Abstand zu Veronikas Zimmer.
"Wir werden reden!" verkündete Veronikas Vater, der es offenbar bereits geschafft hatte, dass seine Tochter ihm die Tür öffnete.
Mitten in der Nacht. In einem Hotel, das leer sein sollte.
Hitch ballte die Fäuste bei diesem Ausmaß an Dummheit und konnte nicht anders, als sich auszumalen, wie er Veronika beibringen würde, nachts keinen fremden Männern die Tür zu öffnen.
Was dachte diese Frau sich dabei? Sie war von einem verrückten Fan bereits fast umgebracht worden! Würde dieses Mädchen wohl jemals dazulernen?
Wahrscheinlich nicht und genau wegen dieser Art von Unvernunft brauchte Veronika jemanden, der auf sie aufpasste. Selbst wenn sie das wohl anders sehen würde.
Hitch spitzte die Ohren um zu hören, was Veronika antwortete, verpasste es aber und vernahm erst wieder Timothys unheilvolle Nachricht.
"Deine Mutter ist gestorben", verkündete der Mann so brühwarm und unbarmherzig, dass Hitch es nicht mehr aushielt. Alleine dass Veronika nach diesem einen Satz so verstummte, wie sie es jetzt tat, sprach bände.
Es hatte sie getroffen.
Natürlich hatte es das. Sie mochte keinen Kontakt mehr mit ihren Eltern haben, aber es ging immer noch um ihre Mutter.
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Let me Deep, Kitten - Seven Sins
RomanceSie war nie die Protagonisten in ihrer eigenen Geschichte gewesen. Nicht, als die Klischee Neue ihr, dem beliebtesten Mädchen der Schule, den Freund ausspannte und dann auch noch, sie selbst die Böse in dem Spiel sein sollte, und auch nicht als sie...