Nicht heulen! (3)

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Ich schlief und war in einem der schönsten Träume die ich je hatte, bis Melody mich aufweckte. „Hey wach auf, ich hab Hunger", weckte sie mich auf und rüttelte an mir. Ich stöhnte nur und schaute dann auf die Uhr. Es war bereits 12:00 Uhr und Melodys Eltern waren wahrscheinlich nicht da. Zusammen liefen wir nach unten in die Küche, wo bereits Liam saß und Brötchen aß. Wir setzten uns dazu und aßen gemeinsam bis Melody fragte: „Warum hast du gestern geweint?" Was? Ich konnte mich an nichts erinnern. „Äh, was? Wann hab ich geweint?", fragte ich verwundert. Beide sahen mich an und ich wusste nicht mehr, dass ich geheult haben soll. Melody lachte: „Du erinnerst dich nicht mehr?" „Nein", antwortete ich, „was hab ich denn gesagt?" Liam antwortete: „Du sagtest, es sei alles deine Schuld". Jetzt wusste ich warum ich geheult hatte. Mit großen Augen sah ich ihn an und sagte nervös: „Ach echt haha? Weiß nicht wovon ich geredet hab". Beide schauten mich misstrauisch an aber wir ließen das Thema zum Glück bei Seite.

Als wir fertig mit dem Frühstück waren, beschlossen Melody und ich, Hannah und Heather anzurufen. Wir redeten ein paar Stunden und wir beschlossen alle zusammen bei Melody zu übernachten.

Als Hannah und Heather ankamen, starteten wir direkt mit einem Horrorfilm-Marathon. Ich hasse eigentlich Horrorfilme, aber die Überzeugungskraft meiner Freunde, schaffte es letztendlich doch mich zu überzeugen. Nachdem ungefähr 5 Filme geschaut haben, war es bereits Mitternacht und wir beschlossen schlafen zu gehen. Natürlich machten wir das nicht wirklich sondern redeten noch, bis wir müde wurden und letztendlich einschliefen.

Jedoch machte mein Alptraum mir ein Strich durch die Rechnung, denn ich wurde wach. Ich schaute auf die Uhr und es war 04:00 Uhr nachts. Ich hatte von meinem Vater geträumt, wie er meine Mutter schlägt. Ich bemerkte dass ich stark geschwitzt war, und beschloss kurz ins Bad zu gehen, um mich und meine Atmung wieder zu beruhigen. Leise schlich ich durch das Zimmer und öffnete die Tür. Ich lief genau so leise den Flur entlang zum Bad runter. Doch kurz bevor ich die Tür öffnen wollte hörte ich jemanden sagen: „Was machst du hier? Ist alles ok?". Liam hatte wohl bemerkt, dass ich aufgestanden war. „J- Ja ich- ich äh wollte n-nur aufs Kl-Klo", stotterte ich. Ich bekam schlecht Luft und Liam bemerkte das etwas nicht stimmte. „Wirklich alles okay?", fragte er erneut und kam immer näher. Ich bemerkte schon Tränen in meinen Augen. Nein das kann jetzt nicht sein. Hör auf zu heulen!! Nicht heulen!

Letztendlich überholten mich die Tränen und ich fing vor seinen Augen an zu weinen. Ich spürte keine Luft mehr in meinen Lungen und ich bekam immer mehr Panik. Liam stand nun vor mir und nahm mich in den Arm. Ich dachte jetzt quetscht er mich aus und fragt was los ist, aber nein. Er blieb still. Kein einziges Wort fiel. Nach ein paar Sekunden, legte sich die Panik wieder und ich konnte wieder normal atmen. „Willst du drüber reden?", fragte er mich. Ich beantwortete seine Frage mit einem Kopfschütteln und er fragte mich dann ob er bleiben solle. Dies beantworte ich dann mit einem Nicken. Ich wollte gerade nicht alleine sein. Wir redeten noch ungefähr eine halbe Stunde und dann sagte ich, dass ich wieder schlafen gehen wolle. Er nickte, half mir auf und wir verschwanden beide in unseren Zimmern. Irgendwie fühlte ich etwas in meinem Bauch. Es war nichts schlechtes. Eher was gutes.

„Hey pss, Yuna, wach auf", hörte ich Stimmen sagen. Langsam öffnete ich die Augen und sah meine Freunde. „Wir haben schon 13:00, steh endlich auf", sagte Heather. Ich stand langsam auf und alle waren super aufgedreht. „Ich hab so Hunger, lass uns was essen gehen", schlug Hannah vor. Wir alle stimmten zu und gingen runter in die Küche um was zu essen. Den Rest des Tages verbrachten wir draußen in der Stadt. Als es dunkel wurde schlug ich vor noch auf den Sportplatz zu gehen, um etwas Fußball zu spielen. Die anderen waren nicht so begeistert von meine Idee, aber willigten dann doch ein.

Wir hatten so viel Spaß und ich vergaß fast, dass ich bald wieder nach Hause gehen müsse. „Es ist schon 22 Uhr. Ich muss gehen", sagte dann Heather. „Ich auch", sagte Hannah dann auch. Sie gingen zusammen nach Hause und ich und Melody schauten uns an. „Ich denke es wird auch Zeit zu gehen", sagte Melody dann. Ich nickte wobei ich lieber den Kopf schütteln würde. Ich will nicht nach Hause. „Soll ich dich bringen?", bot ich ihr dann an. Sie nickte und wir gingen zusammen zu ihr nach hause. „Können wir den längeren weg nehmen?", fragte ich. Sie willigte mal wieder mit einem Nicken ein. „Läuft eigentlich alles gut zu Hause?", fragte sie so unauffällig wie möglich. Ich log dann: „Ja, warum?". „Nur so", antwortete sie auf meine Gegenfrage. Sie ahnt glaub ich schon etwas. Aber Liam müsste inzwischen auch schon was wissen. Leider sind wir dann bei ihr angekommen.

Hey Friends <33

Hier sieht man auch, dass sich, wenn man Daddy Issues oder allgemein Family Issues hat, sich ‚Zu Hause' nicht mehr wie zu Hause anfühlt. So war es tatsächlich bei mir auch und ich wollte nie nach Hause, wenn mein Vater da war.

Nächstes Kapitel am Donnerstag <33

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