Leider (25)

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Liam POV

Als ich Yuna's Vater an der Tür sah, erstarrte ich. "Hey junge, hast du Geld?", rief er und schwankte an der Stelle. Also ein Talent für's trinken hat er. Ich schenkte Yuna einen verwirrten Blick und ihr war es sehbar peinlich. Nach dem Yuna erneut versuchte ihn zum Gehen zu überreden trat ich neben sie.

"Ich glaube es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen", sagte ich kalt aber ich blieb noch freundlich. Ich wollte mich jetzt nicht unbedingt mit Yuna's Vater prügeln. "Rück doch einfach das Geld raus", er blieb hart. Er gab Yuna einen finsteren Blick, der förmlich schrie: "Das gibt Ärger". Sie hatte Panik in den Augen. Wenn man genau hinschaut erkennt man in ihren dunkelbraunen Augen jedes Gefühl. Jedes Mal wenn sie sagt "mir geht es gut" sieht man in ihren Augen, das dem nicht so ist. Als ich wieder aus meinen Gedanken auftauchte, sah ich das Yuna und ihr Vater sowas wie einen Starrwettbewerb veranstalten. Ihr Vater gab ihr den bösesten Blick den ich jemals gesehen habe und Yuna... Sagen wir sie versuchte es. "Wer hat denn geklingelt?", rief Melody aus dem Wohnzimmer und Yuna schien panisch zu werden. "Ähm", sie überlegte was sie sagen sollte nachdem sie den Starrwettbewerb sichtlich verloren hat. Ich versuchte mir schnell eine Lüge auszudenken, doch irgendwie kam nichts.

"Der Postbote", rief sie bevor ich was sagen konnte. "Du kommst jetzt mit mir nach Hause", grinste Yuna's Vater und packte grob ihr Handgelenk. Ich nahm nun seinen Arm und riss ihn weg. Yuna stellte sich hinter mich und ihr Vater sah wütend aus. Wenn du mich fragst, wäre er bald vor Wut geplatzt. "Ich bin ihr Vater und ich sage ihr wann sie nach Hause zu kommen hat!", sagte der Teufel in Person grimmig.

Yuna POV

Als ich meinen Vater so sah, erstarrte ich. Sein Griff war das einzige was ich in diesem Moment fühlte. Tausende Bilder ratterten mir durch den Kopf. Ich bekam Panik und als mein Arm endlich von seinem Griff los war, stelle ich mich hinter Liam. Jetzt erst fällt mir auf, dass er mindestens einen Kopf größer als ich ist. Ich hörte Melody sagen: "Ich geh mal nach schauen". Sie stand von der Couch auf. Na toll, dass hatte mir gerade noch gefehlt. Als sie meinen Vater sah, wurde sie auch wütend. Das alles hier konnte nur schief gehen.

"Was machen Sie denn hier?", sie versuchte nett zu wirken, jedoch sah man das sie wütend ist. "Ich wollte Yuna abholen". Mein Vater baute die Fassade wieder auf. Die Fassade die schon so lange steht...

"Du musst mit zu einem Interview", sagte er, als hätte er mich nicht gerade eben verdroschen, "es ist um 12 Uhr". Ich erstarrte. "Ich habe bis 15 Uhr Schule", flüsterte ich während ich auf den Boden schaue. "Du kommst zu dieses Interview!", schrie er und schlug seine Hand auf den Tisch, was mich aufzucken lies.

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"Würden sie sagen, dass ihr Vater zu viel arbeitet?", fragte mich die Reporterin. Ich lächelte. "Natürlich arbeitet er viel, aber er findet immer Zeit für Dinge die wichtiger sind. Wie zum Beispiel seine Familie", log ich noch immer lächelnd. Wenn ich irgendein falsches Wort sage, ist das mein Ende.

Nun wurde er gefeuert und arbeitet in einem kleinen Laden. Geld verdiente er nicht viel. Bedeutet kein Geld mehr für Meth. Kein meth bedeutet er dreht völlig am Rad und versucht das ganze mit Alkohol auszugleichen.

Melody sah mich besorgt an, als mein Vater sagte, er wolle mich abholen. "Was geht denn da drüben ab?", fragte Max laut aus dem Wohnzimmer. Ich erschütterte. "Es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen", sagte Melody nett. Mein Vater lies die Fassade Stück für Stück fallen. Er sah nun zornig aus. "Sie ist meine Tochter und ich sage sie muss jetzt nach Hause", sagte er ohne Lächeln aber dennoch nett.

"Ich hab kein Geld, dad", sagte ich leise, immer noch hinter Liam. Nun hörte ich auch Max und Ace zur Tür laufen. "Wer ist das?", fragte Ace sofort als er denn Mann an der Tür sah. "Yuna's Vater", sagte das Monster, was ich meinen Vater nenne böse, "Sie muss jetzt nach Hause". Ich entschloss mich, mich meinem Schicksal zu stellen. "Ich muss dann gehen Leute", lächelte ich und kam hinter Liam hervor. "Nein!", sagten Liam und Melody gleichzeitig und kassierten seltsame Blicke von Max und Ace. Liam nahm mich sanft am Handgelenk und zog mich wieder ins Haus. Mein Vater verlor seine Geduld und nahm mich nun auch am Handgelenk, nachdem Liam losgelassen hat. Vor Schmerz zischte ich auf und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. "Wir sind dann mal weg", grinste mein Vater. Er zog mich unsanft aus dem Haus und ich versuchte mich zu währen, doch nichts klappte. Ich hatte schon mit meinem Ende gerechnet als ich eine Faust in dem Gesicht von meinem Vater sah. Er lockerte seinen Griff, fiel zu Boden und ich riss mich los.

Als ich wieder ins Haus eintrat hielt ich mein Handgelenk fest. Es war rot und schmerzte. Ace und Max waren anscheinend geschockt darüber, dass Liam meinen Vater geschlagen hatte. "Danke", flüsterte ich zu Liam. Melody schloss die Tür mit einem grinsen und dann schlug sie vor das wir uns wieder ins Wohnzimmer setzen. Als wir alle wieder setzten waren die beiden immer noch geschockt. "Das war dein Vater?", fragte Max. "Leider", lächelte ich schwach. Die beiden dachten jetzt sicher ich wäre komisch oder sonst was. Warum musste er jetzt auch unbedingt hier auftauchen? Verdammt, das war so peinlich. "Tut mir leid", flüsterte Max und versuchte sich zu sammeln. "Gehts dir gut?", fragte Ace und deutete auf mein Handgelenk. Ich nickte. Mir gehts doch immer gut.

Mir muss es immer gut gehen.

Hey friends <3333

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Daddy IssuesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt