Unerwünschter Geburtstag (19)

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Gedämpfte Stimmen weckten mich auf und ich öffnete langsam meine Augen. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich nicht in meinem Zimmer war. Es war Melody's Zimmer.

Ich stand auf und ging nach unten, wo ich Liam und Melody auffand. Sie aßen gerade vermutlich Mittagessen, denn als ich auf die Uhr sah, war es bereits 14 Uhr.

„Gut geschlafen?", lächelte Melody mich an. Ich nickte.

„Warum habt ihr mich nicht zur Schule geweckt?", fragte ich dann. „Wir dachten es wäre besser wenn du zu Hause bleibst", antwortete Liam. Ich nickte und ging zu der Schublade, in der sich die Brötchen befanden.

Gerade als ich wieder, mit dem Brötchen, zum Tisch gehen wollte, stieß ich ein Glas auf den Boden. Es zerbrach in 100 Teile.

„Nein, es tut mir so leid", entschuldigte ich mich sofort. Ich bückte mich schnell auf den Boden und versuchte die Scherben aufzuheben. „Ich mach das wieder sauber, es tut mir so leid", ich spürte schon wie die Tränen aus meinen Augen kommen.

„Yuna", sagte Liam, „Yuna, alles ist gut ich mach das". Ich schüttelte den Kopf: „Nein, es tut mir so leid". Tränen liefen meine Wange hinunter. „Weinst du gerade wegen einem Glas?", fragte mich Liam, der sich neben mich gehockt hat, um meine Hände von den Scherben wegzunehmen.

Wir waren alle am Esstisch. Es gab Spaghetti mit Tomatensauce. Ich wollte gerade was trinken, als mir mein Glas aus der Hand rutschte. Schnell stand ich auf und versuchte die Scherben wegzuräumen, jedoch schnitt ich mich daran.

„Was zum Teufel ist falsch mit dir?!", schrie mein Vater so laut, dass es mich zusammenzucken ließ, „Was ist falsch mit dir?!?!". Diesmal war er viel lauter als vorher. Ich weinte, weil mein Finger weh tat und weil er mich so laut wie noch nie anschrie.

Einzelne Tränen liefen über meine Wangen und ich wisch sie ab. Ich lachte leicht: „Ja". Liam hatte meine Hände, von den Scherben weggeholt und nahm sie nun selbst. Als er sie in den Müll geschmissen hatte, sah ich Melody an, welche mich mit einem besorgten Block musterte. Als ob sie sehen wollen würde, ob ich verletzt bin.

„Ich gehe kurz auf Toilette", sagte ich nach einer Zeit und verschwand ins Badezimmer. Das Badezimmer war schon immer mein Platz. Hier fühle ich mich am wohlsten.

„Komm her!", schrie er. Ich rannte so schnell ich konnte durch das ganze Haus und als ich das Badezimmer erreicht hatte, schloss ich die Tür und drehte schnell den Schlüssel um. Meine Bettwäsche lag immer noch hier, von letzter Nacht. Ich habe im Bad geschlafen. Mein Zimmer war nicht sicher vor ihm.

Gott, warum erinnert mich alles an ihn? Ich massierte meine Schläfen um von diesen Gedanken wieder weg zu kommen und legte mich kurz auf den Boden. Dann erinnerte ich mich wieder. Heute war sein Geburtstag. Deshalb erinnere ich mich so oft an ihn. Ich schloss die Augen und brachte mich auf andere Gedanken.

Nach einiger Zeit stand ich wieder auf und ging wieder in die Küche, wo ich Melody und Liam anlächelte.

Kurios sahen sie mich an. Ich versuchte mich nicht an ihn zu erinnern. Es ist traurig, so zu tun als wäre es nicht der Geburtstag meines Vaters. Es ist traurig, so einen Vater zu haben.

„Yuna, ist alles gut?", fragte Liam. Ich nickte, woraufhin er mich mit einem Wen-willst-du-verarschen-Blick an sah.

„Sollen wir heute zum Skate-Park oder sowas gehen?", fragte mich Melody lächelnd, um die seltsame Stille zu unterbrechen. Ich nickte.

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„Lass uns gehen", Melody trug lächelnd ihr Skateboard auf dem Arm und wir gingen gerade aus der Tür raus. Damals, als wir noch Kinder waren, haben wir zusammen Skaten gelernt und jetzt ist es irgendwie unser Ding geworden.

Auf dem Weg zum Skatepark, mussten wir den Bus nehmen und schon waren wir da. Es waren nie viele Leute da, was ich an diesem Skate-Park mochte. Klar gibt es hier nicht so viele Rampen aber dafür sind nur die gleichen Leute hier.

„Hey, lange nicht mehr gesehen Leute", begrüßte uns Noemi. Wir haben sie hier auf dem skate-Park kennengelernt doch in letzter Zeit waren wir nicht oft hier.

„Hey", begrüßten ich und Melody sie lächelnd. „Wo wart ihr denn? Ich hab euch lange nicht gesehen", fragte sie. „Viel zu tun gehabt", antwortete Melody lachend.

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Nach ein paar Stunden, waren ich und Melody wieder bei ihr zuhause. Liam saß auf der Couch mit ein paar Freunden.

„Hey", begrüßte Melody die Jungs, was ich ihr dann gleich machte. Alle begrüßten uns zurück und wir gingen nach oben.

Liam POV

„Ist sie das?", fragte Adam mich. „Was?", sagte ich verwirrt. „Die mit den braunen Haaren", erklärte er mir, was er meinte, „Auf die stehst du doch". Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an was ihn zum lachen brachte. „Also ist es wirklich sie", lachte dann auch Carter. Ich blieb ruhig. Sie ist es. Sie ist das perfekte Mädchen.

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Meine Freunde waren gegangen und ich machte mir was zu essen. Nachdem ich gegessen hatte, ging ich in mein Zimmer um mich umzuziehen und wollte gerade ins Bad gehen. Als ich die Tür aufmachte sah ich Yuna alleine auf dem Boden sitzen und sie weinte.

„Yuna was ist los?", fragte ich geschockt und gehe zu ihr. Sie blickte schockiert auf und wischte sich die Tränen weg, jedoch kamen immer mehr dazu. „Alles gut", antwortete sie. Dieses Mädchen... Wieso will sie immer alles für sich behalten? „Lüg nicht", flüsterte ich.

Yuna POV

Ich muss wohl vergessen haben die Tür abzuschließen. Jetzt sieht er mich schon wieder weinen. Peinlich...

„Mir gehts gut!", sagte ich laut, „Warum ist jeder so dramatisch?!". Ich stand auf und wollte gerade gehen, als er mich am Handgelenk zurück hielt. Er sah mich mit diesem Blick an und das ließ mich aufseufzen. „Mein Vater hat heute Geburtstag", erklärte ich ihm, „Das alles erinnert mich einfach an damals". Er sah mich mit traurigen Augen an. „Du kannst mir vertrauen, das weißt du oder?", sagte er. Ich nickte. „Dann erzähl mir alles. Alles was dich traurig macht. Ich möchte dich nicht zwingen, aber ich möchte das du weißt, das ich immer für dich da bin". Ich lächelte ihn schwach an. Ich glaube ich war bereit. Bereit für die Wahrheit...

Hey Friends <333

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Nächstes Kapitel nächste Woche <3

Was haltet ihr von der Idee, dass Yuna sich öffnet?

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Was haltet ihr von Liam und seinen freunden?

Daddy IssuesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt