Sebastian atmete einmal tief ein und stieß die Luft danach kräftig aus seiner Lunge. Ich konnte beobachten wie ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich und sich, vor lauter Wut, seine Kiefermuskeln bewegten.
"Cole Partell war mir schon von Anfang an ziemlich suspekt als er vor ein paar Jahren die Agentur übernahm. Aber das er zu so etwas fähig ist..."
"Naja, man kann den Menschen halt immer nur bis vor den Kopf gucken. Aber jetzt wo ich weiß mit wem ich es zu tun habe, weiß ich das ich besser vorbereitet sein muss um dich aus dem Vertrag rauszuholen. Ein simpler Auftritt wird da nicht reichen. Aber das lass mal meine Sorge sein. Ich weiß was ich zu tun habe. Wenn du damit einverstanden bist würde ich gerne schon vor dem Charityevent ein paar Bilder an die Presse schicken. Nichts wildes sondern ganz alltägliche Situationen wie z.B. beim Einkaufen, beim Essen, beim spazieren und so weiter."
"Bist du dir sicher das du es schaffst Cole nochmal zu begegnen wenn es sein muss", wollte Sebastian jetzt wissen und sah mich schon wieder so besorgt an.
"Ja Sebastian, ich werde es schaffen. Das ganze ist jetzt über zehn Jahre her und ich bin, was gewisse Dinge angeht, ziemlich abgehärtet. Dank Phil, denn wenn ich eins von ihm gelernt habe dann ist es, wie man skrupellos Verhandlungen führt." Ich versuchte meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen im dem ich ihm selbstbewusst anlächelte und es schien zu funktionieren.
"Apropos Phil...", meinte er jetzt "... warum wurde er verhaftet und warum hat er dir gedroht?"
"Auch wenn ich Phil wirklich geliebt habe, fühlte ich mich einfach wohler wenn ich auch über ihn einige Informationen in der Hinterhand habe. Sicher ist sicher. Ich habe im Laufe der letzten zehn Jahre einige Unterlagen über seine dubiosen Geschäfte gesammelt. Tja und da waren unter anderem auch gefälschte Steuerunterlagen dabei. Dann Beweise über seine Erpressungen und zu guter Letzt noch Informationen über Geldwäsche. Diese ganzen Infos sind dann gestern irgendwie an die Polizei, an die Steuerbehörde und an die Staatsanwaltschaft gegangen. Phil weiß das nur ich das gewesen sein kann, deswegen hat er mir gedroht."
"Und das hat dann die Panikattake in dir ausgelöst.", meinte Sebastian jetzt mitfühlend doch ich schüttelte den Kopf.
"Nicht die Drohung hat mir Angst gemacht sondern... das er mich Stella genannt hat und ich wusste das ich dir die Wahrheit sagen muss bevor wir uns gemeinsam der Öffentlichkeit zeigen. Ich hatte Angst das du mich aufgrund meiner Vergangeheit verachtest. Deswegen hab ich die Panikattacke bekommen." Meine Stimme war jetzt nur noch ein leises Flüstern und irgendwie hoffte ich das Sebastian jetzt etwas sagen würde.
"Warum sollte ich dich für deine Vergangenheit verachten? Du warst jung und, entschuldige bitte, ziemlich naiv, aber das war ich auch als ich bei der Agentur unterschrieben habe. Wir haben beide Fehler gemacht die wir jetzt bereuen. Aber du hast den Ausweg bereits gefunden und ich werde ihn finden, dank deiner Hilfe!"
"Ich werde alles daran setzen dir zu Helfen, Sebastian. Auch wenn du es jetzt lieber hättest wenn ich mich verkleide", erwiderte ich leise und ließ es zu das er seine Hand in meinen Nacken legte und sich mit seiner Stirn an meine lehnte.
"Keine Verkleidung, keine Perücke, keine andere Augenfarbe. Ich will zu hundert Prozent Manou Lecó an meiner Seite. Auch gerne schon ab heute", lächelte er sanft und ich spürte ein ganz leichtes Kribbeln in der Magengegend.
"Lass mich nur schnell einen Anruf erledigen dann können wir loslegen", antwortete ich ihm und seufzte vor lauter Erleichterung.
"Wir sehen uns dann gleich unten. Ich mach schon mal Kaffee", erwiderte Sebastian stand auf und verließ mein Zimmer.
Ich sah noch eine Weile in die Richtung in die er verschwunden war und die Tatsache das ihm meine Vergangenheit nichts auszumachen schien ließ mein Herz ein wenig schneller schlagen.
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Gamechanger i'll do what you want
FanfictionManou Lecò ist mit ihren 30 Jahren eine der erfolgreichsten Fotografinnen in der New Yorker Glamourwelt. Die Spezialität der jungen Frau mit französischen Wurzeln, Bilder so echt wie möglich aussehen zu lassen. Doch das ist noch lange nicht alles, d...