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Malfoy hat es wirklich ernst gemeint. Er ist mit mir zu seinem dorm gegangen und hilft mir bei meinem Aufsatz. Ich sitze an seinem Tisch, Malfoy sitzt Breitbeinig auf seinem Bett und beobachtet mich. Mein Blick huscht öfters zu ihm weil wie er da sitzt, bringt mich völlig aus den Gedanken. Gerade als mein Blick sich wieder selbst ständig macht und kurz zu Malfoy huscht, höre ich ihn sagen: "was hat Liam dir gesagt?"

Mein Herz setzt ein schlag aus, bevor ich meine Feder fallen lasse und mich zu ihm umdrehe. "Wie meinst du das?" Frage ich dumm nach. Ich wusste nicht mal, das er es mitbekommen hat. "In der Bibliothek, er hat dich Festgehalten und irgendwas ins Ohr geflüstert. Seit dem bist du irgendwie unruhig."

Ertappt wende ich den Blick ab, nehme wieder die Feder in die Hand und lese den Absatz vor mir nochmal durch.
"Potter." Aufeinmal spüre ich ihn hinter mir und mein Atem geht schneller. Fast gewaltsam zwinge ich mir, weiter auf das Buch zu gucken. Der Blonde beugt sich über mich und legt eine Hand auf mein Oberschenkel, was mich völlig aus der Fassung bringt. Ich starre auf seine Hand und schlucke die Geräusche, die aus meiner Brust wollen, als ich seine Hand sehe, herunter. Er drückt mein Oberschenkel und ich spüre seinen Atem an meinem Ohr. "Was hat er dir gesagt", flüstert Malfoy und ich kriege am ganzen Körper eine gänsehaut. Und wenn ich am ganzen körper meine, meine ich es auch wirklich so. Sogar das Blut rauscht in eine andere richtung, als es eigentlich sollte.

Ich presse meine Lippen aufeinander als er meinen Stuhl leicht dreht so das er mir in die Augen gucken kann. Seine Augen sind dunkel und sein Blick huscht zu meinen Lippen. Ich beiße mir unsicher auf die Unterlippe als der größere auch noch die andere Hand an mein Oberschenkel legt. Er drückt mit beiden Händen zu und ich keuche überrascht auf. Auf seinen Lippen bildet sich ein grinsen und er sieht mir wieder in die Augen. Ohne das er was sagt, weiß ich was er sagen würde.

das gefällt dir, hm?

Ich starre ihn an und stelle erschrocken fest das unsere gesichter nicht mehr als ein paar zentimeter voneinander entfernt sind. Der Blick des Blonden legt sich erneut auf meine Lippen und ich spüre wie ich rot werde. Mein Atem stockt als er mit seiner einen Hand leicht runter streicht, zu der innenseite meiner Oberschenkel.

"Was wird das?" Flüstere ich leise und könnte über meine eigene Stimme heulen. Sie ist nicht mehr als ein verzweifeltes Krächzen. Malfoy grinst und streicht langsam über die Innenseite meiner Oberschenkel. Ich muss mir auf die Zunge beißen um meine Augen nicht zu rollen.
Seine Berührungen machen mich verrückt. Das gute verrückt. Ich will mehr davon. Aber das geht nicht.

Ich spüre förmlich wie es um uns knistert als wir uns in die Augen sehen. In seinen Augen liegt so viel mehr, als er vorgibt zu sein.

Aber als wenn Malfoy meine Gedanken liest, löst er sich Aptrubt von mir und richtet sich auf. "Was wollte er?" Fordert er auf.

"E-Er..-", presse ich hervor aber Beiße mir erneut auf die Zunge. Was für ein Deja vu wir schon wieder haben. Er denkt, es ginge ihn etwas an, was Liam zu mir sagt. Vielleicht tut es das ja auch, aber für mich nicht. Für mich fühlt es sich nicht so an, als ginge es ihn etwas an. Trotzdem verspüre ich den Drang es ihm zu sagen. "Er meinte, ich solle mich nicht hinter deinen Rücken verstecken, du bist anders als du vorgibst zu sein." Sage ich heiser.

Und wie Recht er hat. Malfoy ist nicht das Gefühlslose Arschloch für das ich ihn über die ganzen Jahre eingestuft habe. Er ist anders, als er vorgibt zu sein, um sich selbst zu schützen. Um den Schmerz, den er versucht zu verbergen, keinen zu zeigen.
Aber wir teilen den selben Schmerz.
Er gibt vor, hart zu sein um den schmerz zu übertönen.
Ich gebe vor, hart zu sein um keinen zu zeigen was ich mir selbst antue.

Ich begegne erneut seine Augen und sehe, wie er die Mauer ein stück runter lässt und mich sehen lässt, was sich dahinter verbirgt. Was er keinen anderen zeigt. Schmerz.

Er zieht die Mauer wieder hoch und sieht mich fragend an. "Glaubst du es ihm?" Fragt er nach.

"Nein." Sage ich ohne zu zögern. "Obwohl.. doch, tue ich." Gestehe ich.

Ich sehe den Schmerz in seinen Augen aufblitzen und er dreht sich um, um es nicht zu zeigen. So wie all die Jahre in dem wir uns gehasst haben. Wir haben uns gestritten obwohl wir beide den selben Schmerz teilen. Dieser Schmerz, der auch rein garnichts mit Liam oder Grace zutun hat.

Ich stehe auf und gehe zu ihm, um ihn zu zeigen, wie ernst ich es meine. Ich stelle mich hinter ihm und atme tief ein. "Ich glaube nicht, das du der bist, der du vorgibst zu sein. Du gibst vor, ein Kaltes Arschloch zu sein was keine Gefühle hat. Aber das glaube ich nicht. Ich sehe es in deinen Augen." Sage ich. "Augen lügen nicht."

Ich höre wie der Junge vor mir schwer schluckt und habe angst, das ich etwas gesagt habe, das er mich von sich stößt.
Als er sich umdreht sehe ich, das er erleichtert ist. "Das glaubst du, ja? Hat mein Plan also nicht geklappt was ich schon seit Jahren versuche. Mein Vater wäre bestimmt enttäuscht." Sagt er Scherzhaft. Allerdings kann ich nicht lachen weil ich das schwere in den Wörtern gehört habe. Wie scharf er das Wort: "vater", ausgespuckt hat.

Ich lege meinen Kopf leicht in den Nacken um ihn besser ansehen zu können. Er lächelt mich an. Ein echtes lächeln. "Danke", flüstert er.

Ich habe so den drang ihn zu berühren das es fast schon weh tut. Ich kralle meine Hände in mein Oberteil und erwiedere das Lächeln das er mir schenkt. Er wirft einen Blick auf den Tisch hinter mir und dann zur Uhr die über seinem Tisch hängt. "Es wird spät, nimm meinen Aufsatz mit und nehm den, ich schreibe einen neuen."

we're all broken, thats how the light gets in. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt