Ein einfaches, emotionsloses Schulterzucken. Der Raijinshuu schaute seinen Anführer mit einem mitfühlenden Blick an.
„Hibiki wird nicht länger als ein paar Tage, maximal ein oder zwei Wochen hier sein, dann geht er zu Blue Pegasus zurück. Cana wird uns hingegen nicht mehr verlassen, das hat sie versprochen."
„Sie hat auch versprochen, mit mir über uns zu reden, wenn ich von meinem Auftrag wieder zurück bin!", zischte der Blonde als Antwort. „Und was war? Ich komme zurück und sie ist weg! Makarov hat ausgesehen, als ob ihm das Herz entrissen worden wäre, und niemand hat eine Ahnung, wo sie hingegangen ist! Ich habe mich in den letzten Jahren gezwungen zu denken, sie sei tot! Damit ich weitermachen kann und nicht weiterhin -" Er verstummte. Mit Sicherheit hatte er für seine Verhältnisse viel zu viel von sich preisgegeben.
Erza sah seine Verzweiflung, aber auch die tiefe Verletzung, die er davongetragen hatte. In ihr regte sich so viel Mitgefühl, wie sie es noch nie zuvor für den Blitzmagier empfunden hatte. Behutsam legte sie ihre Hand auf die seine, die zu einer Faust geballt auf seinem Knie ruhte.
„Cana hat unglaublich unter der Trennung gelitten. Sie ist nicht gegangen, weil sie es wollte, das musst du verstehen. Sie ist verschwunden, weil sie es musste. Ich kann nicht ansatzweise nachvollziehen, wie schlimm es für sie die ersten paar Monate war. Immerhin war sie ein Mitglied von Fairy Tail, seit sie mit sechs Jahren hierher gewandert ist, um ihren Vater zu finden. Ich denke, Hibiki wird dir zu gerne auf deine Fragen antworten, denn er ist mitunter einer der Gründe, warum es ihr etwas besser ging. Das darfst du nie vergessen, egal wie du ihm gegenüber fühlst. Er hat Cana geholfen und das ist alles, was für dich zählen sollte." Sie legte eine kleine Pause ein und wägte ihre nächsten Worte sorgfältig ab, doch dann beschloss sie, alles auf eine Waage zu legen. „Jeder in der Gilde ist darüber im Bilde, wie du zu Cana stehst. Selbst Natsu hat es verstanden. Denke daran: Egal was auch immer du tun willst, du hast den Rückhalt von ganz Fairy Tail. Wir sind eine Familie und du bist ein Teil davon."
Laxus schüttelte betäubt den Kopf. „Ich muss eine Weile fort. Einen klaren Kopf bekommen ... Über all das hier. Es ist besser so, denn wenn morgen Hibiki erscheint, kann ich nicht einschätzen, wie ich reagieren werde."
Freed warf Erza einen unglücklichen Blick zu, doch weder er noch sie hatten Gegenargumente. Der Mensch, der Laxus am besten einschätzen konnte, war Laxus selbst. Abgesehen von Makarov natürlich, der würde seinen Enkel jedoch selbst entscheiden lassen, was er tun wollte.
„Wir sagen der Gilde Bescheid, Laxus", sagte Freed entschlossen.
Laxus nickte nur und schaute weiterhin ins Leere, während die anderen beiden aufstanden. Ihr Anteil hier war getan, nun mussten sie Laxus sich selbst überlassen, auch wenn vor allem Freed das seinem Freund nur ungern antat.
„Bis dann, Laxus", murmelte Erza ermutigend und ging als Erste zur Tür.
Freed blieb noch kurz bei Laxus stehen und blickte nachdenklich auf den jämmerlichen Anblick, den der sonst so stolze Blitzmagier bot. „Cana sieht dich immer noch als einen ihrer ältesten und engsten Freunde." Mehr konnte er seinem Anführer nicht sagen, selbst wenn er es gewollt hätte. Laxus und Cana mussten selbst zueinanderfinden, sonst würde das keine glückliche Beziehung werden. Wenn sie einander noch immer so viel bedeuteten wie vor Canas Verschwinden, würden sie früher oder später wieder an dem Punkt weitermachen, wo sie aufgehört hatten. Der Rest der Gilde konnte nicht mehr tun als zuschauen und darauf achten, Lexy so wenig wie möglich von zukünftigen Diskussionen zwischen den beiden mitbekommen zu lassen.
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Schritt für Schritt
FanfictionVor mehr als sechs Jahren hat Cana Fairy Tail verlassen, nun ist sie zusammen mit einer fünfjährigen Tochter zurückgekehrt. Doch neben der Tatsache, dass sie den unwissenden Vater in seine Vaterschaft einweihen muss, rennt ihr auch noch die Zeit dav...