Orga Nanagear, Sabertooths God Slayer, verschränkte die Arme und warf Lexy einen skeptischen Blick zu, die diesen nicht weniger skeptisch erwiderte. Cana beobachtete diese Szene amüsiert, auch wenn sie leise Zweifel befielen.
„Master, ist das eine gute Idee? Ich bin nicht sicher, ob sich die beiden vertragen." Miras Worte bestätigten Cana ihre Zweifel, doch der Master nickte.
„Orgas Magie ist der von Laxus am ähnlichsten. Ich möchte nicht noch einen Anfall wie den vor drei Tagen erleben müssen. Cana, deine Hände haben sich noch immer nicht erholt und das weißt du. Ebenso schlecht steht es um Lexys körperliche Kräfte, auch wenn sie das zu verbergen versucht." Bei den Worten des Masters blickte Cana auf ihre Hände, die dank Lexys letztem Anfall nicht nur gerötet waren, sondern stellenweise eine Verbrennung davongetragen hatte. Nichts Schlimmeres als ein heftiger Sonnenbrand, doch es war eine Steigerung zu den letzten Malen gewesen.
„Ich will mit ihm nicht trainieren." Lexy schob ihre Unterlippe vor und verschränkte die Arme.
„Ich will sie nicht trainieren." Orga blickte nicht weniger grimmig drein als Lexy, nur war das aufgrund des schwarzen, breiten Stirnbandes weitaus furchteinflößender.
„Lexy, Orga ist für deine Anfälle hier. Du wirst weiterhin mit Cana oder mir trainieren." Makarov griff doch ein. Wahrscheinlich, um eine größere Konfrontation zu vermeiden, denn beide Blitzmagier sahen alles andere als begeistert aus. „Lexy, Orga ist wie Laxus. Er kann deine Magie einfach nehmen, ohne dabei Schmerzen zu haben."
Cana sah, wie Lexys Blick auf ihre Hände fiel und ein schuldbewusster Ausdruck anstelle des Trotzes in ihr Gesicht trat. Dann nickte diese wortlos und starrte auf den Boden. Orga, dessen Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf Canas Hände gerichtet war, blickte sie fragend an.
„Jemand muss Lexys freigesetzte Magie aufnehmen", erklärte Cana. „Letztes Mal war das ich, doch meine Magie ist eine andere, deshalb hinterlässt diese Aufnahme Spuren." Sie hob ihre Hände.
„Ich werde bleiben, bis euer Blitz Dragon Slayer wieder hier ist." Orga drehte sich um und lief zu Mira, bei der er mit lauter Stimme ein Bier bestellte.
Lexy blickte Orga hinterher. Nicht allzu begeistert, aber ohne ein Wort des Widerspruchs. Dann trat sie zu Cana und lehnte ihren Kopf an ihre Mitte, denn mittlerweile reichte Lexy Cana bis knapp oberhalb des Bauchnabels.
„Es ist okay", murmelte Cana und strich Lexy leicht über den Kopf. Selbst diese zarte Berührung löste eine kleine Schmerzwelle in den verbrannten Hautpartien aus, doch diese war erträglich.
„Ich will nicht, dass du meinetwegen Schmerzen und Verletzungen hast. Wenn Orga das nicht bekommt, dann ist das okay mit seiner Hilfe. Es tut ihm wirklich nicht weh, oder?"
„Nein, Lexy. Orgas Magie ist ähnlich wie die von dir. Nur kann er deine Magie essen, so wie Natsu die Magie von Romeo essen kann."
„Wann kommt Papa wieder?"
Cana biss sich auf die Lippen und warf einen hilfesuchenden Blick zu Makarov, der das Gespräch mitangehört hatte. Doch dieser zuckte nur mit den Schultern. Auch drei Wochen nach der Abreise von Laxus und den Raijinshuu schien es keine Neuigkeiten bezüglich ihres Auftrags zu geben.
„Ich weiß es nicht, Süße."
„Ich vermisse ihn."
„Ich auch Lexy, ich auch."
Am späten Abend, als Lexy bereits im Bett lag, saß Cana auf dem Sofa und dachte nach. Nach einiger Zeit holte sie ihr Kartendeck von der Kommode im Flur, auf der sie dieses immer zu Hause lagerte. Langsam breitete sie die Karten vor sich aus und betrachtete sie nachdenklich. Sie könnte den Aufenthaltsort von Laxus herausfinden. Wobei sie Zweifel hatte, ob das eine gute Idee war. Zum einen erfuhr sie dadurch geheime Auftragsdetails, zum anderen machte es ihre Sehnsucht nach ihm nicht besser, eher schlimmer. Denn wenn sie wusste, wo er war, wusste sie auch über die Reisedauer Bescheid, die er zurück nach Magnolia benötigte. Außerdem hatte er eine ihrer Notfallkarten dabei. Falls etwas Entscheidendes geschehen sollte, konnte sie ihn darüber informieren. Der Master hatte zusätzlich noch etwas von einer Lacrima erzählt, also würde er ihn ebenfalls erreichen können.
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Schritt für Schritt
FanfictionVor mehr als sechs Jahren hat Cana Fairy Tail verlassen, nun ist sie zusammen mit einer fünfjährigen Tochter zurückgekehrt. Doch neben der Tatsache, dass sie den unwissenden Vater in seine Vaterschaft einweihen muss, rennt ihr auch noch die Zeit dav...