Kapitel 40 - Alles Gute zum Geburtstag

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Cana blickte mit einem nachsichtigen Lächeln neben sich. Lexy war mittlerweile nicht mehr ganz so aufgedreht wie zu Beginn ihres Tagesausflugs nach Hargeon. Dort wollten sie den Hafen und das Meer sehen, was für Lexy eine völlig neue Erfahrung darstellte. Nebenbei lag Hargeon in einer Entfernung, die man innerhalb von zwei Stunden in gemütlichem Fußmarsch erreichte. Das war für Laxus' generelle und Lexys anfangende Reisekrankheit ebenfalls eine gute Entscheidung. Wie genau Lexy auf den Wunsch gekommen war, das Meer zu sehen, wusste Cana nicht genau. Doch sie hatte in dieser Hinsicht die Raijinshuu im Verdacht, die durch das vermehrte Training ebenfalls öfters mit Lexy sprachen. Bei dem Gedanken an Evers Beeinflussungsfähigkeiten war diese Vermutung nicht allzu weit hergeholt.

Auf jeden Fall war Hargeon auch für Cana eine schöne Abwechslung, denn ihr letzter Besuch in der Hafenstadt lag schon Jahre zurück. Zumindest ein Besuch rein für das Vergnügen, ohne jeglichen Zusammenhang mit Gildenaufträgen. Sie hatte heute sogar eine ihrer alten Taschen genommen, die sie früher genutzt hatte, wenn sie mit den anderen Magierinnen von Fairy Tail etwas trinken gegangen war. In die kleine Tasche passte nicht viel mehr als ihre Karten und ihre Geldbörse, doch das würde ihr auch heute reichen.

„Und wenn ich das nächste bei Gramps schlafe, dann kann ich ihm ganz viele neue Dinge erzählen von hier!" Lexy strahlte vor Begeisterung, während sie sich die typische Hafenkulisse anschaute, nur um mit dem Blick am Meer hängen zu bleiben. „Wie lange braucht ein Boot, um auf die andere Seite zu fahren?"

„Es kommt darauf an, welches Ziel man hat. Neben den Ländern, die auf der anderen Seite am Meer sind, gibt es noch ein paar Inseln." Laxus war mit seiner Antwort schneller gewesen als Cana, weshalb sie nur zustimmend nickte.

Doch Lexy hatte schon etwas Neues gefunden, das sie interessierte und auf das sie begeistert zustürmte, ohne auf ihre Eltern zu warten.

„Dieses Kind macht mich wahnsinnig", murmelte Laxus und lief etwas schneller.

Cana schüttelte nur den Kopf und folgte ihm. Im Gegensatz zu ihm konnte sie sich vorstellen, was genau Lexy so fasziniert hatte: Am Ende der Straße war ein Obstladen und seitdem Lexy in der Vorschule Mandarinen kennengelernt hatte, war sie regelrecht besessen davon. Diese Früchte hatten ihre bisherige Begeisterung für Trauben ersetzt. Lexy würde sich nicht von diesem Stand wegbewegen, ehe sie Mandarinen bekommen hatte und wenn Cana ehrlich war, hatte sie das stundenlange Herumlaufen in der Stadt müde gemacht.

„Vielleicht sollten wir eine Pause einlegen. Ein Kaffee wäre für mich nicht schlecht." Mit diesen Worten blieb sie am Stand stehen, vor dem Lexy stand und begeistert die Mandarinen beobachtete.

Laxus warf ihr einen überraschten Blick zu, doch dann zupfte Lexy an seiner Jacke und beanspruchte so seine Aufmerksamkeit. Er nickte Ley zu. „Du kannst dir eine Sorte Obst aussuchen, Lexy. Wir können uns danach in ein Café setzen, deine Mutter braucht einen Kaffee. Und ich könnte einen Tee vertragen, wenn ich ehrlich bin."

„Mandarinen. Ich möchte Mandarinen!"

„Lexy." Cana seufzte. „Du hast schon wieder etwas Wichtiges vergessen."

„Tut mir leid. Ich hätte gern fünf Mandarinen, bitte."

Der Verkäufer lächelte, nahm eine Tüte aus braunem Papier und begann, eine Mandarine nach der anderen hineinzupacken. Im Anschluss überreichte er einer strahlenden Lexy die Tüte. Mit einem Danke nahm er die Jewel von Laxus, die dieser in der Zwischenzeit aus seiner Tasche geholt hatte.

„Da du jetzt deine Mandarinen hast, sollen wir zu einem Café gehen?" Cana strich Lexy über das Haar und diese nickte eifrig.

„Kann ich da eine heiße Schokolade haben?"

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