6| Der Morgen danach

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| Sweater Weather - The Neighbourhood und The Beach - The Neighbourhood |
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Am nächsten Morgen wachte ich mit dröhnenden Kopfschmerzen auf. Müde griff ich nach meinem Handy, um zu schauen wie spät es war, doch fand es nicht auf meinem Nachttisch. Verwundert tappte ich weiter und öffnete schließlich meine Augen. Das war nicht mein Nachttisch. Wusste ich es doch. Dieser hier war viel zu aufgeräumt für mich. Aber wenn das nicht mein Nachttisch war, dann war dies garantiert auch nicht mein Zimmer.

Mit einem Ruck war ich hellwach und beäugte den unbekannten Raum. Er war relativ schlicht gehalten mit dunklen Farben. Alles war aufgeräumt und sauber. In der Luft hing ein männlicher Duft, den ich aber nicht ganz zuordnen konnte. Wo zur Hölle befand ich mich? Hatte ich einen One Night Stand letzte Nacht? Beängstigt guckte ich schnell unter die Bettdecke und entdeckte zum Glück, dass ich noch das Kleid von gestern an hatte. Dies ließ mich wieder zurückkommen zur Frage: Wo war ich? Meine Erinnerungen an letzte Nacht waren wage und verschwommen. Krampfhaft irgendwas von letzter Nacht aufzurufen, bereitete mir bloß dollere Kopfschmerzen.

Nach wenigen Minuten ging ich ins Badezimmer und machte mich etwas frisch. Danach lief ich leise hinaus und hoffte, dass ich zügig nachhause konnte. Unten angekommen zog ich meine Schuhe an und wollte abhauen, als mir die Balenciaga wieder einfielen. Mein Souvenir vom letzen Abend konnte ich unmöglich hier lassen. Also begab ich mich auf die Suche nach ihnen. Wo sind sie nur? Ich war mir sicher, dass ich sie mitgenommen hatte. Irgendwo hier mussten sie bestimmt sein.

Aus dem Nichts hörte ich ein lautes Räuspern „Suchst du die hier?", erschrocken drehte ich mich um und bekam im selben Moment einen noch viel größeren Schocker. Leonardo Collins befand sich vor mir und hielt meine Balenciaga Schuhe in die Luft. „Ja", antwortete ich und wollte sie mir schnappen, aber natürlich verweigerte er es mir. Genervt verdrehte ich die Augen „Kannst du mir meine Schuhe zurückgeben? Ich muss nachhause und überhaupt warum bin ich hier?", fragte ich misstrauisch. „Von wem sind die Schuhe?" er ignorierte komplett meine Fragen, was mich dermaßen störte. Ich konnte es gar nicht ab, wenn jemand dies tat. „Habe ich geschenkt bekommen und jetzt gib sie mir wieder." erwiderte ich und nahm sie mir aus seiner Hand. Es herrschte kurz Stille, in der er mich nur beobachtete. Für einen Moment musterte ich ihn auch und realisierte erst jetzt, dass er ein weißes T-Shirt und eine graue Jogginghose trug.

Dieser Anblick war völlig ungewohnt und warf mich eben aus der Bahn. Damn man sah seine Muskeln durch das Oberteil. Wie konnte Mr. Collins Muskeln haben? War er nicht schon Ende 30 oder so? Ok es waren nicht stark definierte Muskeln, aber man erkannte dass er fit war. Eine Millisekunde wanderte mein Blick weiter runter, doch rasch fing ich mich wieder. No no no. Das war eine Grenze, die ich nicht überschreiten wollte. Generell das war Leona- Nein Mr. Collins. Er konnte allein faktisch nicht gut aussehen. Sein Charakter war nervtötend und er war ein Professor. Mein Augen wanderten also flink wieder nach oben und trafen die von ihm. Ein wissendes Grinsen war in sein Gesicht. Was grinste der so bescheuert?

„Was ist gestern passiert? Und warum bin ich hier?" fragte ich direkt eingeschnappt. „Sag mir zuerst von wem die Schuhe sind, dann erzähl ich vielleicht was geschehen ist.". Ist das sein Ernst??? Ich verdrehte die Augen und guckte ihn stumm an. Die Wahrheit würde ich ihm sicherlich nicht sagen. „Sind die von deinem Freund?" fragte er in einem angepissten Ton. „Nein, außerdem wüsste ich nicht, was dich das angeht" mit zusammen gekniffen Augen guckte ich zu ihm. „Ach ja? Und wer ist dann dieser Alex?", Woher wusste er von ihm? Verwirrt antwortete ich, dass Alex nicht mein Freund sei, doch Mr. Collins wollte mir nicht glauben. Was war nur los mit ihm? Ich hatte nicht die Geduld diese banalen Sachen mit meinem Professor zu diskutieren. „Weißt du was, ist mir egal was du glaubst oder nicht. Ich geh jetzt nachhause." maximal genervt von ihm, griff ich zur Türklinke, doch bevor ich diese runterdrücken konnte, hielt Mr. Collins mich auf. „Nein, du bleibst hier bis wird das jetzt geklärt haben.", verlangte er und hielt dabei die Tür zu, indem er über mich gelehnt war und mit seinem Arm die Tür zu drückte. Sein männlicher Geruch kroch mir in die Nase. Unbewusst atmete ich ihn tiefer ein.

Avoiding Professor Collins (Student/Teacher Relationship)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt