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Albas POV:

Ich drückte auf senden und hielt meinen Atem an. Das wars. Ich tat es gerade wirklich. Es geschah jedoch nichts. Vielleicht lag es an der Uhrzeit, denn es war mittlerweile früh morgens und die meisten würden noch schlafen. Doch nach einer Minute ging es richtig los. Die Nachricht wurde zuerst von einer Person repostet und dann von der nächsten und so lief es weiter. Nach einer kurzen Weile flogen auch schon die ersten Kommentare und Privatnachrichten ein. Von „Omg, ich wusste, dass die Familie komisch war" über „Das kann niemals wahr sein" zu „Dreckige Lügnerin" gab es alles mögliche was die Leute schrieben. Wieso waren so viele Menschen um die Uhrzeit noch wach?  Mir war sofort klar, dass ich keinen ruhigen Schlaf mehr bekommen würde bevor diese ganze Sache nicht vorbei war. Ich hatte ein starkes Bedürfnis alle Nachrichten durchzulesen, aber ich kam mittlerweile nicht hinterher.

„Du musst dir nicht jeden Kommentar durchlesen. Bis jetzt scheint die Mehrheit auf unserer Seite zu sein und uns zu unterstützen", sprach Lior in einem ruhigen Ton, jedoch beobachteten mich seine besorgten Augen vom anderen Ende der Couch. „Wer weiß wie lange das so bleibt", erwiderte ich und schenkte ihm gekränktes kleines Lächeln. Er wusste genau so gut wie ich, dass es nur eine Frage der Zeit war bis die Van der Aarts ihre Finger ins Spiel brachten, falls sie es nicht bereits getan hatten. Sie würden es niemals unbeantwortet auf sich sitzen lassen, aber für diesen Fall waren wir bereit mit Beweisen von Rosalia, jedoch würden wir ihre Identität weiterhin geheim halten. Alex' Familie hatte sicherlich das Leben Vieler zerstört, weshalb sie höchstwahrscheinlich nicht mal wissen werden wer es war, der nun an der Reihe war ihr Leben zu ruinieren.

Selbst als ich vor Müdigkeit kaum meine Augen mehr offen halten konnte, scrollte ich durch jede einzelne neue Nachricht und versuchte auf einige zu antworten. Immerhin konnte ich nicht so eine riesige Bombe platzen lassen und dann keine weiteren Antworten mehr geben. Lior telefoniert schon seit über einer halben Stunde mit irgendwelchen Leuten, die uns unterstützen wollten. Ich versuchte etwas mitzuhören, jedoch konnte ich in meinem Zombie ähnlichen Zustand kein Multitasking mehr schaffen.

Plötzlich klopfte jemand sehr laut und ungeduldig gegen unsere Haustür. Angst und Adrenalin durchflossen meine Adern gleichzeitig und ich bereitete mich mental auf einen Kampf vor. War das übertrieben? Keine Ahnung....? Um die Uhrzeit konnten es nur die Van der Aarts oder deren Lakaien, die sie sendeten,  seinen. Scheiße. Wo war Lior eigentlich? Panisch begab ich mich auf die Such nach ihm. Nein, das konnte jetzt nicht passieren. Das Klopfen erklang nochmal diesmal brutaler als vorher. Während ich Lior suchte, schnappte ich mir ein Küchenmesser und bewaffnete mich damit. Wenigstens würde ich nicht ohne Kampf aufgeben. Als ich mich dazu entschloss zur Tür zu gehen, wurde ich heftig zurückgezogen und mein Messer aus der Hand gezogen. Direkt fing ich an zu schreien, wurde aber mit einer Hand vorm Mund gestummt. „Psshht Alba. Ich bin's", flüsterte Lior hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um „Fuck ich dachte das wäre mein Ende gewesen", sagte ich mit gestocktem Atem. Bevor jemand was weiteres sagen konnte, klingelte es Sturm. Lior lief entspannt zur Tür, aber ich stoppte ihn „Das sind die Van der Aarts. Lass uns lieber die Polizei rufen!", woraufhin er grinste. Hatte er durch den Schlafmangel auch den Verstand verloren? Ich hatte ihn nämlich definitiv gerade verloren. Er öffnete die Tür und 5 Personen traten hinein „Hat ja lang genug gedauert", brummte der eine, welcher im selben Moment Lior umarmte. Was zur Hölle ging hier vor sich? Träumte ich?

„Du musst also die berühmte Alba du Point sein. Wir haben schon viel von dir gehört", grinste mich an eine Frau an, die etwas jünger als Lior zu schien. „Ja?", erwiderte ich leicht unbeholfen und lachte nervös. „Das sind alte Bekannte, die uns helfen werden mit den Van der Aarts", stellte Lior uns vor. „Alte Bekannte?", rief jemand empört. „Meine Freunde", korrigierte sich Lior mit einem gespielten Augen rollen.  „Vielen dank für eure Hilfe, aber ihr müsst euch nicht für mich in Gefahr bringen. Alex' Familie hat sehr viel Macht in dieser Stadt, wenn nicht sogar im gesamten Land", versuchte ich die andern zu warnen, jedoch warfen sie mir nur amüsierte Blicke zu. Huh? War ihnen nicht bewusst, dass dies Konsequenzen für sie haben könnte? „Deshalb müssen wir sie umso schneller ins Gefängnis stecken und sanktionieren!", rief der Mann, welcher Lior umarmt hatte. „So welche Leute wie die gehören für immer weggesteckt", sagte ein etwas grimmiger ausschauender Mann, woraufhin alle zustimmten. Ok, schien so als ob sie hier bleiben würden und nicht gehen bis die Sache vollendet war. Es fühlte sich bittersweet an weitere Personen in die Sache zu ziehen. Vor allem Liors engen Freunde.

Avoiding Professor Collins (Student/Teacher Relationship)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt