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| She knows - J. Cole, Cults, Amber Coffman |
__________________________________Die Zeit verging wie im Fluge, denn nun saß ich in meiner ersten Klausur des 5. Semesters und versuchte die Fragen auf dem Arbeitsblatt zu entschlüsseln. Mein Kopf war überall bloß nicht hier in diesem Raum. Ein lauter Seufzer kam mir über die Lippen und ich lehnte mich in meinen Stuhl zurück. Danach schweifte mein Blick aus dem Fenster und ich tauchte in eine andere Welt. Eine Welt ohne Konflikte und vor allem ohne Alexander wäre ein Traum. Heute morgen meldete er sich wieder, um mit mir ein paar Sachen bezüglich der Hochzeit zu besprechen. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust mich mit ihm auseinanderzusetzen, tat es aber trotzdem. Mir war nämlich klar, dass Alexander nicht das Problem war, da man ihn gegen jeden anderen Milliardärs Erben austauschen konnte. Es war diese bescheuerte Gesellschaft, in der ich lebte und meine Eltern, die die Regeln dieser blind befolgten.
Kurz vor Ende der Klausur beantwortete ich halbherzig die restlichen Fragen und gab sie zum Klingeln ab. In der Mensa aß ich mit Luisa und Jake, welche mittlerweile ein Pärchen waren. Sie waren eigentlich ganz süß, aber auch kitschig, was mich etwas anekelte. Somit schaute ich zur Cafeteria, um zu gucken wie lange die Schlange war und fing den Blick von Leonardo. Erstaunt blinzelte ich einige Male, doch seine Augen lagen immer noch auf mir. Er stand ganz hinten in der Schlange, weshalb ich mich dazu entschied weiter sitzen zu bleiben. Das letzte Mal als ich ihn sah, war nachdem er vom Krankenhaus entlassen wurde und wir frühzeitig unseren Urlaub beendeten. Leonardos Verletzungen mussten gut verheilt sein, denn er konnte wieder normal laufen und schien sonst ok zu sein. Dennoch war die Situation zwischen uns....seltsam. Es waren keine negativen Emotionen, aber irgendwie auch keine sonderlich positiven vorhanden. Um ehrlich zu sein, mied ich ihn seit der Nacht im Krankenzimmer. Keine Ahnung, ob ich weiterhin der Überzeugung war, ob Leonardo das Geld meiner Eltern haben wollte. Irgendwas stimmte aber nicht mit ihm, da war ich mir sicher. Warum würde er sich sonst immer so besorgt um mich zeigen? Eventuell um meine Eltern zu manipulieren oder weil er sich vielleicht tatsächlich um mich kümmerte? Hahahaha. Boar da musste ich gerade selber mental lachen. Wieso zur Hölle sollte sich Leonardo denn Sorgen um mich machen? Ich war seine Studentin und mehr auch nicht. Was war dann im Fahrstuhl passiert? Lediglich das Resultat von angestauten Gefühlen und einem viel zu kleinem Aufzug. Könnte doch jeden mal passieren.
„Alba?", Luisa winkte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht. Ich schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Du bist so abwesend heute. Ich habe gefragt, wie deine Klausur lief?", „Achso, joar ging. Bloß die Hochzeitsplannung ist äußerst anstrengend. Meine Eltern sowie Alex sitzen mir dauernd im Nacken deshalb.", nahm ich als Ausrede, was auch nicht ganz falsch war. Luisa und Jake schauten mich bemitleidend an, woraufhin ich ihnen ein kleines Lächeln gab. Um die Stimmung nicht noch mehr herunterzuziehen, wechselte ich das Thema und wir quatschten etwas.
Zu meiner Überraschung fiel die Vorlesung mit Leonardo aus, was mich stutzig machte, da ich ihn eben noch gesehen hatte. Ohne jedoch weiter drüber nachzudenken ging ich nachhause, um mich auf das Treffen mit Alex fertig zu machen. Dort duschte ich zuerst und schminkte mich dann. Als ich anschließend nach unten lief, sah ich meine Mutter im Wohnzimmer und setzte ich zu ihr. „Habt ihr schon die Verträge abgeschlossen?", fragte ich sie, worauf sie mit einem „Einer fehlt noch.", antwortete und eine Pause machte, bevor sie weiter sprach. „Möchtest du im Falle einer Scheidung, was wir natürlich so weit es geht vermeiden wollen, dein Vermögen, welches du in der Ehe erwirtschaftet hast, mit Alex teilen oder behalten?". Ich überlegte kurz, doch kam relativ schnell zu einem festen Entschluss „Ich möchte es lieber für mich behalten.". Meine Mutter nickte zustimmend und war wieder mit ihrem Handy beschäftigt. „Habt ihr eigentlich noch was von Leonardo gehört?", erkundigte ich mich. „Nein, noch nicht. Da du es gerade ansprichst, warum rufst du nicht mal an und fragst wie es ihm geht in Namen von uns. Du weißt doch dein Vater und ich sind sehr beschäftigt", schlug sie vor. Oh nein. Das wollte ich eigentlich überhaupt nicht machen. „Klaro", antworte ich bloß und lief wieder nach oben.
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Avoiding Professor Collins (Student/Teacher Relationship)
Romance„Du kannst mir auch einfach sagen, dass du die Unschuldige spielen willst, die vom bösen Wolf bedrängt wird. Aber dein Körper spricht Bände Alba", raunte er in mein Ohr. Mein Puls schoss in die Höhe und mir wurde sofort heiß. ...