6.

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                                     KIYAN

„Ich bringe dich noch nach Hause!", brummte ich knurrend und ließ keinen Widerspruch zu.

„Ich komme schon klar, Kiyan wirklich!", versuchte Chyella es weiter, doch ich schüttelte stur den Kopf.

Ich war mir dessen bewusst, dass sie vermutlich sehr gut ohne mich klar kommen würde und es auch schaffen würde heil zuhause anzukommen, dennoch wollte ich meine Angestellte unbedingt begleiten.
Es war mir nämlich nicht egal, was mit ihr passierte und ich vertraute den schwanzgesteuerten Typen da draußen nicht über den Weg.
Chyella lächelte mich etwas schüchtern an und wirkte auf mich etwas verlegen, weshalb ich meine Hand über ihre Wange streichen ließ und ein Stück näher an sie heran rückte.

„Ich-ich", begann die Kleine zu stammeln.

„Ich weiß nicht, ob ich dich soweit in mein Leben lassen sollte. Ich meine wir überschreiten dabei eine Grenze zwischen Privatem und beruflichem? Dürfen wir das denn überhaupt? Ist das richtig?", murmelte sie verzweifelt.

„Du machst dir in deinem süßen Kopf eindeutig zu viele Sorgen und Gedanken. Lass es einfach zu und lass mich an deinem Privatleben teilhaben. Diskutiere deinem Chef nicht, denn deine Karten stehen sowieso schlecht, dass ich dem Achtung schenke", brummte ich.

„Okay- aber ich habe nicht aufgeräumt", entgegnete Chyella als ich ihr aus der Limousine half.

Wir standen vor ihrer Wohnung, wobei sie ihren Schlüssel aus der Handtasche kramte und etwas peinlich berührt war mich in ihr Chaos zu lassen.
Doch ich beharrte wirklich darauf sie bis nach oben begleiten zu können und insgeheim spielte ich darauf hinaus bei ihr zu schlafen, um diese Frau etwas besser kennenlernen zu können.

„Willst du nicht doch wieder gehen? Ich meine du weißt doch jetzt, dass es mir gut geht und ich-ich gut angekommen bin", flüsterte die Kleine.

„Lass mich doch begleiten Chyella! Was hast du denn so sehr dagegen? Wieso stört es dich so sehr, dass ich mitkommen möchte?", wollte ich von ihr wissen.

„Ich weiß nicht. Ich weiß auch gar nicht, was das von dir soll, denn du möchtest doch eh nichts von mir also wieso soll ich dich so sehr in mein Leben lassen", fauchte Chyella als Antwort.

Ich erwiderte auf diese Aussage nichts sondern beugte mich einfach nur ein stückweit nach vorne, um die Distanz zwischen uns beiden zu verringern und ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu drücken, in welchem wir versanken und sie sich fallen ließ und vor allem auch mitmachte.
Atemlos und voller Leidenschaft in ihren leuchtenden Augen blickte Chyella mich an und konnte meinem Charme nicht widerstehen, was mir vorher schon bewusst war.

„Okay, na schön komm mit", gab sie nach.

Ich folgte ihr die Treppen nach oben bis wir die kleine Wohnung erreichten, welche sie aufschloss und ich sofort ihr kleines Reich musterte, das ich sofort ausgiebig zu mustern begann und sie sich nur schämend die Hände auf die Augen hielt.
Ich konnte ihren pochenden Atem deutlich hören als ich ihr noch näher kam, meine Hand in ihre legte und sie dann erneut küsste, um zu zeigen, dass ich das kleine süße Chaos, welches hier herrschte für mich kein Problem darstellte.

„Darf ich die Nacht bei dir verbringen?", fragte ich sie.

„Bitte nicht! Bitte geh zu dir nach Hause, Kiyan. Ich kann das nicht und ich möchte dir nicht schon wieder verfallen. Du bist ein Arschloch und tust mir alles andere als gut", vernahm ich es von Chyella, welche ehrlich mit mir zu sein schien.

Die Wut sammelte sich in mir und ich war im nächsten Moment wie geladen.
Ich fühlte mich wie ausgewechselt und wollte mich mit schnelleren Atemzügen und dem zusammenballen meiner Fäuste beruhigen, was mir nicht wirklich gelang und ich ihr einen finsteren Blick zu warf.
Ihre Worte gruben sich nämlich tief in mein Herz und ich hatte nicht vor meinen eigenen Schmerz, welchen ich gerade empfand zu leugnen.

„Dann geh doch du zweitklassige Hure!", schrie ich sie an.

Chyella schnappte empört nach Luft und blinzelte einmal kurz, womöglich konnte sie meine Worte nicht so wirklich fassen.
Ich hatte nicht vor ihr Herz berstend zerspringen zu lassen, aber meine Wut in diesem Augenblick war einfach nur unkontrollierbar.

„Wie kannst du sowas nur sagen?", wollte Chyella zitternd wissen.

„Das wollte ich schon ewig sagen!", brummte ich ausdruckslos.

Eine Träne rollte über ihr Gesicht und sie drehte sich so von mir weg, sodass ich den Schmerz in ihren Augen sowie die weiteren Tränen, welche ihre Wangen herunterliefen, nicht mehr erkennen konnte.
Ihre Mascara war zerstört, dies erkannte ich im Augenwinkel, denn es war alles um ihre Augen herum verwischt und die Nässe der Tränen war deutlich in diesem Licht zu erkennen.

„UND JETZT VERSCHWINDE! VERDAMMT NOCHMAL!", brüllte ich.

„Ich soll verschwinden? Gehts dir noch gut? Das ist immer noch meine Wohnung und ich werde mir sicherlich nicht von dir vorschreiben lassen, was ich zu tun habe! Wenn du mich doch so sehr hasst, dann verschwinde selber, denn ich tue es ganz bestimmt nicht!", sagte sie völlig außer sich.

„Gut! Komm nie wieder. Ich möchte dich nie wieder sehen! Kreuze nicht mehr bei der Villa auf und wünsch dir einfach, du hättest mich niemals kennengelernt, denn wenn du schlauer gewesen wärst, hättest du dich nicht mit mir angelegt!", knurrte ich.

„Was willst du mir damit sagen? Das du sowieso nur mit mir gespielt hast und all deine Worte gelogen waren? Das ich dir hinterher gerannt bin aus Liebe und du dich einen scheiß für meine Gefühle interessiert hast? Es ist doch alles nur ein Spiel für dich und amüsant mir so sehr das Herz rauszureißen", entgegnete Chyella wütend.

„Du bist fristlos gekündet", erklärte ich ihr kühl und es war mir vollkommen egal, wie aufgelöst ich sie jetzt zurücklassen würde.

„Aber ich brauche den Job. Kiyan, ich bitte dich, du weißt das-"

„Nie wieder hörst du! Tauch ja nie wieder bei mir auf!"

Diese Frau hatte keinerlei Bedeutung für mich und ich sollte hierfür auch meine Zeit nicht weiter verschwenden, denn ich würde sicherlich schnell einen Ersatz für sie finden.
Es war ja nicht so, dass es mehrere gab die auf diesen Job als meine Angestellte spekulierten und darauf hofften genommen zu werden..

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Er war ganz schön gemein 🥺

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Obsession with my BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt