17.

672 37 25
                                        

                      Einige Monate später

CHYELLA

„Herr Kiyan Maroni besitzt in allen untersuchten DNA-Systemen, die für den Vater des Kindes Maykayla Maroni zu fordernden Erbmerkmale.
Die biostatistische Auswertung der PCR-Sytsteme erfolg eine Vaterschaftswahrscheinlichkeit zu 99.999%
Er kommt als möglicher Vater in Frage.
Aufgrund der vorgelegten Untersuchungserfunde und der biostatistischen Auswertung ist es praktisch erwiesen, dass Herr Kiyan Maroni, der biologische Vater des Kindes Maykayla Maroni ist."

Mit zittrigen Händen umfasste ich mein Handy, während ich das Ergebnis des Vaterschaftstests zum wiederholten Mal las, wobei ich kurz davor war in Tränen auszubrechen, da Azriel sich bei mir seit dieser Mail nicht mehr meldete.
Bei der Geburt hatte er noch die ganze Zeit über meine Hand fest gehalten und mir geschworen, dass wir beide das schaffen würden sowie gute Eltern für Maykayla werden, doch jetzt war mein Freund spurlos verschwunden.

Azriel hatte mich kein einziges Mal mehr besucht und die Kleine auch nur einmal in der Hand gehalten.
Dabei meinte er zu mir, morgen wieder zu kommen, woran ich nun nach fast einer Woche nicht mehr glaubte.
Ich hatte meine Hoffnung aufgegeben.
Der Schmerz saß tief in mir, wobei ich tief schlucken musste, denn dies würde vermutlich nun ein Beziehungsaus für uns beide bedeuten, obwohl er darüber zu mir kein einziges Wort gesagt hatte.

Wäre es nicht viel fairer gewesen, wenn Azriel mir einfach gesagt hätte, wie sehr es ihn stört nicht der leibliche Vater zu sein und es nicht erträgt noch länger mit mir zusammen zu leben?
Oder war es zu egoistisch von mir dies zu erwarten?

Fragen über Fragen türmten sich in meinem Kopf, während ich noch immer in dem Krankenhaus neben der Universität lag und meine Tochter fütterte.
Sie nuckelte genüsslich an meiner Brust, was mich dazu brachte nur noch mehr mit meinen Gedanken abzuschweifen und ich mich von allen so sehr alleine gelassen fühlte.
Maykayla sah Kiyan wie aus dem Gesicht geschnitten, denn fast alles an ihr ähnelte ihm, sodass er seine Tochter niemals leugnen könnte.

Ich war kurz davor mit ihr gemeinsam in einen Mittagsschlaf zu versinken, als es an der Tür klopfte und ich mich ganz gespannt aufrichtete.
Doch neugierig war ich schon, denn mittlerweile kannte ich den Ablauf der Ärzte sowie Krankenschwester, sodass ich mit Sicherheit und vollster Überzeugung sagen konnte, dass es sich hierbei nur um Besuch handeln würde.
Dabei erwartete ich niemanden außer meinen treulosen Freund, welcher noch nicht einmal auf meine Nachrichten reagierte und sein Handy seit diesem Tag durchgehend ausgeschaltet war.

Unsere Blicke trafen sich und es überraschte mich sehr Kiyan im Krankenhaus zu aufzufinden, da ich seine Anwesenheit hier nicht erwartet hätte.
Ich wusste in diesem Augenblick nicht, ob ich mich über seinen Besuch freuen sollte und musterte ihn etwas genauer.
Tiefe Augenringe waren unter seinen wunderschönen Augen zu erleben, was wohl darauf hindeutete, dass er derzeit etwas weniger Schlaf abgekommen hatte und auch seine Kleiderwahl war viel leichtfertiger anstatt irgendein schicker Anzug.

„Chyella", raunte Kiyan meinen Namen. 

Früher hätte mich seine tiefe männliche Stimme sofort zum schwärmen gebracht, denn dies war eine seiner Merkmale, welche ich an ihm geliebt hatte, doch jetzt blickte ich ihn nur noch ausdruckslos an.
Ich hatte über die Zeit deutlich an Stärke gewonnen und würde mich nie wieder einfach so benutzen lassen, dafür war ich mir selbst einfach zu gut sowie zu wertvoll.
Ich würde nicht zulassen, dass Kiyan es wagte mich erneut zu brechen.

„Was willst du hier?", entgegnete ich kühl.

Ein Unbehagen löste seine pure Anwesenheit auf einmal in mir aus, was mich dazu brachte meine Tochter noch enger an meine Brust zu drücken.
Seine Augen kamen in die Versuchung mich zu durchforschen, was ich allerdings zu verhindern wusste und nicht zuließ, dass er sich in mein Herz schlich, um an meine Gedanken heranzukommen.
Diese Manipulation funktionierte bei mir nicht mehr.

„Ich möchte meine Tochter besuchen. Was auch sonst", entgegnete Kiyan schon fast eingeschnappt.

„Dachte dich interessieren Kinder nicht", brummte ich.

„Mein eigenes schon und ich habe beschlossen für euch beide da sein zu wollen. Ich weiß, wie sehr du mich verabscheust, Chyella und wie sehr ich dich verletzt habe, doch schließ mich bitte nicht aus deinem Leben aus. Maykayla hat verdient ihren Vater sehen zu können", bat er mich verzweifelt.

„Wieso warst du dann nicht bei der Geburt mit dabei? Wieso hast du mich damit alleine gelassen? Weil dann auf Papier noch nicht feststand, ob sie dein Kind ist oder seines? Ist es das oder weil du einfach zu feige warst, wenigstens einmal in deinem beschissenen Leben für mich da zu sein?", fragte ich sauer.

Für einen Moment herrschte eine unangenehme Stille im Raum und ich konnte nur das Piepen des Geräts neben mir vernehmen, während er mich nur anstarrte, als hätte er ein Gespenst gesehen.
Ich drehte ihm meinen Rücken zu, wobei ich anfing Kiyan einfach zu ignorieren, um mich dann ganz auf meine Maykayla zu konzentrieren, welche mich anschmunzelte , sodass mir ganz warm ums Herz wurde.

„Darf ich sie mal halten?", wollte Kiyan von mir wissen.

Überrascht fuhr ich herum und konnte ihn mir irgendwie nicht in der Vaterrolle vorstellen, weswegen ich kurz überlegte, ob ich sie ihm wirklich geben wollte.
Doch es nicht zu tun, wäre ihm gegenüber unfair, denn Maykayla war nicht nur meine Tochter sondern auch seine, was ich zu akzeptieren hatte.

„Lass sie ja nicht fallen! Unsere Tochter ist kein Gegenstand, den du mal so einfach benutzen kannst!", knurrte ich.

Vorsichtig überreichte ich sie an ihren Vater, wobei sich meine Tochter unwillkürlich an seine Brust schmiegte und ihn vermutlich sofort identifiziert hatte, was mich einerseits auch freute.
Liebevoll strich er über ihre Wange und schien ganz gerührt über das kleine Geschöpf zu sein.
Es wunderte mich, dass Kiyan so viel Interesse für unser Kind zeigte, denn ich hätte erwartet ihn nie wieder zu sehen und dies vor allem nicht in ihrer Nähe.
Doch so würde Maykayla ihren Vater auch kennenlernen.

„Sie ist bezaubernd. Genauso wie du", meinte er lächelnd.

„Die Kleine sieht dir ähnlich. Scheint ganz der Papa zu sein", gab ich zu.

Kiyan reichte sie mir zurück, bevor er sich zu mir auf das Bett setzte, sodass uns nur noch wenige Meter trennten und ich ein ganzes Stück weiter nach oben krabbelte, um Distanz zwischen uns bringen zu können.
Als er mich erneut musterte erkannte ich die Leidenschaft in seinen Augen, wobei ich keine Ahnung hatte, ob diese mir oder einer anderen galt.

„Hast du etwas damit zu tun, dass Azriel sich nicht mehr bei mir meldet?"

„Hast du etwas damit zu tun, dass Azriel sich nicht mehr bei mir meldet?"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

_______________

Hat Kiyan damit etwas zu tun?🫣

Wie weit würde er für sie gehen?🥹

Habt ihr mit seinem Besuch gerechnet?🤔

Obsession with my BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt