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AZRIEL

Ich konnte meiner Freundin deutlich ansehen, dass sie sich hier zwischen den ganzen reichen, alten Säcken alles andere als wohlfühlte, weswegen ich Chyella einen mitfühlenden Blick zuwarf und sanft über ihre Handfläche strich.
Meine Augen fuhren herum auf den Eingang, aus welchem nur noch mehr Menschen kamen und sich das Foyer somit ausreichend füllte.
Jeder bekam von dem Gastgeber ein Begrüßungsgetränk, bei welchem es sich um nichts Geringeres als ein Prosecco handelte.
Ich persönlich bevorzugte eher etwas anderes, doch für diesen Abend war es ganz nett und diese Gala würde unserer Familie zu Gute kommen, falls sich ausreichend Personen dazu bereit erklären, spenden für spezielle Waffen zu leisten.

„Alles gut, mi rubí? Es tut mir wirklich leid, dass du mich auf so langweilige Veranstaltungen begleiten musst", murmelte ich entschuldigend.

„Das passt schon. Ich begleite dich gerne und als deine Freundin möchte ich eben auch diese Seite deines Lebens kennenlernen. Mach dir um mich keine Gedanken, mir geht es gut, wirklich!", erklärte sie mir mit voller Überzeugung.

„Und dennoch besorgt dich etwas oder ist es doch nur das Gefühl des Unwohlseins? Sprich mit mir, denn ich möchte nicht, dass du hier jetzt die ganze Zeit stumm herumsitzt und dich innerlich nach Hause wünscht!", brummte ich.

„Dein Vater. Wird er nicht immer wieder aufs Neue versuchen uns auseinander zu bringen?", hauchte sie leise.

„Ich werde es aber nicht zulassen. Mach dir keine Sorgen, dass wird nicht passieren. Geh ein wenig zu den anderen Mädchen und hab Spaß. Lenk dich ein wenig ab", forderte ich Chyella auf.

Lächelnd aber zugleich auch dankbar gesellte sie sich zu den anderen Frauen, welche zu einem der anderen Männern auf dieser Gala gehörte.
Es machte mich glücklich zu sehen, dass sich meine Freundin ein wenig entspannte und sogar etwas Spaß zu haben schien.
Sie ließ sich von einer der Hausdamen Sekt einschenken und stoß lachend mit den anderen an, weswegen ich langsam meinen Blick von ihr nahm, um mir nicht das Gefühl zu geben, ich würde sie kontrollieren.

Dann wurde ich in ein Gespräch mit dem Veranstalter verwickelt, während ich ziemlich unaufmerksam wurde und ihr verschwinden nicht bemerkte, welches mir ziemlich Sorgen bereitete.

„Alles in Ordnung? Azriel, du scheinst ziemlich besorgt zu sein", murmelte dieser besorgt.

„Meine Frau-sie ist weg", stieß ich aus.

Sofort lief ich zu den Damen hinüber, welche noch immer an derselben Stelle standen und verwundert schienen, dass ich mich zu ihnen gesellte.
Ich musterte die Dunkelhaarige für einen Augenblick und bemerkte wie diese schwankte, was mir in diesem Moment allerdings noch keine Sorgen bereitete.
Mit dein Augen suchte ich den ganzen Saal ab und konnte meine Freundin auch nicht beim Buffet erkennen oder in einer anderen Ecke des Raumes, welcher nicht so groß war, dass man in diesem niemanden mehr auffinden konnte.

„Habt ihr Chyella gesehen?", versuchte ich nun doch Auskunft zu bekommen.

„Die wurde vorhin von so einem Mann mitgenommen. Der hat ihr ganz verärgert das Getränk aus der Hand gestoßen und sie entführt", gluckste die Dame.

„Wie sah er aus?", brummte ich und holte einmal tief Luft.

„Er sahen Ihnen sehr ähnlich, Sir", schnatterte die rothaarige.

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Verzweifelt suchte ich draußen die ganze Umgebung ab, rief nach meiner Freundin und verständigte auch meinen Chauffeur, welcher zugleich mein treuster Berater war, sich nach Chyella umzusehen.
Völlig frustriert wollte ich schon aufgeben, als ich zwei Gestalten hinter dem Anwesen erblickte und meinen Bruder vor ihr Knie sah.
Meine Wut war riesengroß, weshalb ich nichts anderes tun konnte als diesen anzuschreien und ihn wutentbrannt ein Stück von Chyella wegzureißen.

„Du Bastard! Lass die Finger von ihr!", knurrte ich.

„Du solltest mir eher danken, dass ich sie gerettet habe!", brummte dieser.

„Man muss sie nur vor dir retten, vor keinem sonst, denn du bist das Monster, welches nur mit ihr gespielt hat! Du bist ein Psycho und wirst es immer bleiben", brüllte ich ihn an.

„Okay, dann lass ich deine Freundin gerne das nächste Mal weiter Drogen zu sich nehmen, bis sie umfällt und sich ein anderer daran beglückt", meinte Kiyan kühl.

Ich fuhr herum zu Chyella, welche schwankend auf dem Stein saß und so aussah, als würde sie jeden Moment umkippen, was meine Besorgnis noch einmal vergrößerte und ich mich ebenfalls zu ihr herunter kniete.

„Wie gehts dir, mi rubí?", raunte ich fragend.

„Seeehr guttt", lallte Chyella.

Ich rief sofort nach meinem Chauffeur, welcher sie in Auto bringen sollte, denn bevor ich ebenfalls gehen konnte, würde ich noch in Erfahrung bringen müssen, wer für die Getränke zuständig waren und sich die Frauen gefügig machen wollte.
Mein Bruder richtete sich auf, wodurch ein kurzes Blickduell zwischen uns entstand und ich nicht sagen konnte, was er damit erreichen wollte.

„Ich danke dir", murmelte ich, obwohl er es aus vielen Hinsichten nicht verdient hatte.

„Das habe ich ganz bestimmt nicht für dich getan, sondern für sie", lachte er.

„Lass die Finger von Chyella! Sie ist nicht länger dein Spielzeug und ich werde nicht zulassen, dass du sie erneut benutzt! Die arme hat genug durchmachen müssen!", machte ich meinen Bruder an.

„Ich weiß, was sie durchgemacht hat und ich war der einzige, der diesen Bastard, welcher sie damals fertig gemacht und missbraucht hat, umgebracht hat! Du bist viel zu sanft sowie gutmütig, um auf Chyella aufpassen zu können, denn sonst hättest du mitbekommen, was für einen Scheiß sie sich runterkippt!", gab Kiyan mir zu bedenken.

„Du willst Krieg? Den kannst du gerne bekommen, denn ich werde meine Freundin sicher nicht so einfach aufgeben, wie du sie weggeschmissen hast! Du wirst immer ein Herzensbrecher bleiben und es ist auch deiner Frau gegenüber alles andere als fair, dass du Chyella hinterher rennst!"

„Ich habe nie behauptet, mich mit dir anlegen zu wollen. Ich nehme sie dir nicht weg, aber sollte Chyella von sich heraus wieder zu mir kommen, dann sei dir gewiss, ich nehme sie jederzeit zurück. Das zwischen meiner Frau und mir geht dich einen Scheißdreck an also halt dich aus meinen Angelegenheiten raus!"

Er verschwand, wobei ich kurz überlegte meinem Bruder zu folgen, mich dann aber doch entschied es zu lassen, da ich sowieso nicht mit ihm sprechen konnte und das schon seit Jahren nicht.
Wir verstanden uns einfach nicht mehr und Chyella stand nun so gesehen zwischen uns.
Das alles würde noch in einem großen Chaos enden, ich hatte es im Gefühl...

Das alles würde noch in einem großen Chaos enden, ich hatte es im Gefühl

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