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KIYAN

Ich konnte ihr Verlangen spüren, obwohl sie sich nicht an mir festhielt, sondern lächelnd mit meinem Bruder durch den Saal tanzte.
Ich wollte das Chyellas volle Aufmerksamkeit nur mir galt und würde sie zusehen lassen, wenn ich ihm die Hände brach.
Dafür, dass Azriel es wagte, meine Löwin zu berühren und das seine Haut auf ihre traf.
Chyella würde dabei zusehen müssen, weil sie zuließ, dass sich ein anderer nahm, was eigentlich mir zustand.
Dies würde ich in keiner Weise dulden.

Die Kleine stand nun direkt vor mir, schien all ihren Mut gesammelt zu haben, um mir mitzuteilen, dass sie nicht mehr für mich arbeiten wollen würde.
Doch Chyella hatte sich mit dem falschen angelegt, wenn sie wirklich glaubt, ich würde dies so einfach akzeptieren.
Ihre dunklen Haare glänzten im Licht der Sonne, während die hellen Augen das Gesamtbild perfekt machten.

„Du wirst überhaupt nichts tun!", knurrte ich.

Meine Hand griff wie von selbst instinktiv um ihr Handgelenk, wobei sie sofort verzweifelt versuchte, sich aus diesem lösen zu können.
Die Hilflosigkeit in ihrem Blick bestätigte mir allerdings, dass Chyella sich nicht wirklich verändert hatte sondern nur krampfhaft versuchte anders zu sein, damit ich nicht schaffen würde, sie zu brechen.

„Lass mich los", zischte meine Löwin und entriss sich mir ruckartig.

„Du hast mir nichts zu befehlen, Kiyan. Ich gehöre dir nicht und habe es auch nie getan. Such dir jemand anderen zum spielen aber nicht mit mir! Hättest du mich wirklich geliebt, würden wir nicht heute hier stehen, wobei du derjenige bist, welcher den Ring am Finger trägt. Jetzt geh gefälligst zu deiner Frau und breche nicht noch der nächsten armen Seele das Herz!", fügte Chyella kühl hinzu.

„Wie gehts dir?", fragte ich vorsichtig.

Natürlich war mir bewusst, dass diese Frage alles andere als angebracht war, doch ich wollte eine ehrliche Antwort darauf haben, ob es sich überhaupt lohnen würde, mit meinem Bruder Stress anzufangen.
Wenn meine Kleine sich sowieso schon für ihn entschieden hatte, müsste ich wohl irgendwie damit klar kommen.

„Seit du weg bist, geht es mir besser", erklärte Chyella mir ehrlich.

Ihre Worte lösten einen unvermeidlichen Schmerz in meinem Herzen aus, obwohl ich wusste, dass ich selbst daran schuld war.
Ich hatte sie gehen gelassen, einfach von mir gestoßen, nur um meinem Vater ein guter Sohn zu sein.
Nichts von alldem fühlte sich richtig an und für die Frau an meiner Seite empfand ich rein gar nichts.
Diese Ehe würde nur ihren Zweck dienen.

„Ich liebe jede Sekunde, in der du nicht bei mir bist!", stieß ich aus.

Ich beobachtete einen Moment ihre Reaktion, wie sie selbst mit meinen ausgesprochenen Worten zu kämpfen hatte und sich dann einfach zum gehen umdrehte.
Es war alles eine Lüge, denn ich sehnte mich so sehr nach dieser Frau und würde vermutlich als unglücklicher Mann sterben.
Ich hatte keine Wahl, denn diese Entscheidung lag niemals in meiner Hand.
Unser Vater bestimmte, wie etwas ablief und wir hatten zu folgen.

Mein Körper erfüllte ein wohliges Gefühl, als ich Chyella urplötzlich lachen hörte.
Doch gleichzeitig betäubte mich dieser atemberaubende Schmerz immer weiter, denn mir wurde bewusst, dass dieses Lachen nie wieder mir gelten würde.

„Es ist zu spät", murmelte ein guter Freund hinter mir mitleidig.

„Ich habe das getan, wozu ich von Anfang an bestimmt war. Als Nachfolger meines Vaters muss ich folgen und dies tun, was das Beste für unsere Geschäfte ist.
Ich hatte keine andere Wahl, denn eine einfache Frau wie sie, würde in dieser Welt keine Chance bekommen. Es ist besser so", entgegnete ich ihm und würde mich an meinen Erinnerung festklammern.

Obsession with my BossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt