Eines konnte ich mir nicht nehmen. Denn ab nun unterrichtete ich Archie in meinem Verliess und konnte ihn dazu überreden, mir das Buch welches über Mythologie zu holen. Er lass mir jeden Tag etliche Kapiteln darin vor und selbst mich interessierte es.
Einer war nicht sehr angetan von meinem Entscheid. Er liess mich keine Sekunde aus dem Verliess. Zu wütend war er auf mich. Ich auf ihn. Meine Füsse schmerzten und ich wünschte mehr als in diesem Gefängis gehen zu können.
"Doch wohl nie gab es einen Schatz der von einem einzigen Menschen geöffnet werden könnte. Der Schatz der drei Könige und wohl auch das Geheimnis. Tief in der See wurde dieser versteckt.", lass Archie vor.
Ich blieb stehen und hielt die Luft an. Es konnte nur der Schatz sein, denn wir suchten. Diese Geschichte hatte ich aber noch nie gehört.
"Archie, ich denke für heute ist es genug.", unterbrach ich ihn und so verschwand er nach oben und liess das Buch hier liegen. Sollte ich es lesen? Auf jeden Fall!
Ich nahm es und lass es. Jedes Wort zweimal oder dreimal, denn verstehen tat ich nichts. Es standen keine Fakten, nichts womit ich etwas anfangen konnte.
"Ich weiss, es gibt nichts von sich. Anders als die anderen Mythen.", ertönte die Stimme von Mr. Bonnet.
Genervt sah ich vom Buch hoch zu ihm. "Möchten Sie mir noch einen Rat geben, bevor ich sterbe oder könnten Sie einfach verschwinden. Damit würden Sie mir einen grossen Gefallen machen.", gab ich ernst von mir.
Er zog überrascht die Augenbrauen hoch und runzelte deshalb die Stirn. "Du bist wohl mutiger geworden und nicht mehr diese gebrechliche Blume.", sagte er.
Ich stand auf und strich mein Kleid glatt. "Falsch, ich werde nur nicht bis zum Tod meinen Mund halten. Sie sollen spüren wie schlecht und brutal Sie sind."
"Was hattest du erwartet von einem Piraten."
Ich stellte mich nahen an die Gitterstäbe. "Selbst Piraten dürfen nett sein. Der Titel sollte den Charakter nicht formen."
Er lachte lauthals auf und meinte: "Du bist durch und durch eine Lady. Was hast du erwartet? Das ich ein Gentlemen werde?"
Er zuckte mit keiner Wimper, umso mehr brachte es mich in Rage.
Er stellte sich vor mich. Nur die kalten Metallstäbe zwischen uns. Überraschenderweise legte er seine Hand auf meine Wange. Ich erstarrte. Noch nie berührte mich ein Mann so. "Am liebsten würde ich dir zeigen was du verpasst."
Seine Anspielung war mehr als widerlich. Das einer Lady zu sagen, war missbilligend und nicht akzeptabel. Unverfroren biss ich ihm in die Hand, die er dann schmerzerfüllt wegzog.
"Feinde!", schrien die Männer von oben und sofort wurde der Blick auf Mr. Bonnets Gesicht ernst.
Bis ich verstand, vergingen Sekunden. Ich blickte ihn hilfesuchend an und auch er sah etwas gestresst aus. Er sah wild hin und her und öffnete dann die Tür, packte dann meine Hand. Er zog mich einen Stock weiter runter, dort wo noch mehr Fässer voller Nahrung gelagert wurden. "Bleib hier und sei still.", sagte er, doch bevor er gehen konnte hielt ich ihn fest. "Was wenn sie mich hier finden?", fragte ich ihn. Er zog eine Pistole aus seinem Gürtel und drückte sie mir in die Finger. Ohne Erklärung hielt ich sie in die Richtung in der jemand kommen könnte. Er rannte währenddessen hoch, zu den lauten Geräuschen. Schüsse und Geschrei erklangen, während ich hier zwischen den Fässer hockte und hoffte niemand würde mich erkennen.
Ich hielt gar die Luft an, als ich Schritte hörte.
"Sie muss hier irgendwo sein."
"Vielleicht bei den Fässer."Und dann sah ich die Männer und drückte ab. Die Pistole funktionierte nicht und die Männer packten mich. Ich kreischte, schrie und zappelte in den Armen der Männer. Ich verletzte einer sogar mit meinen Nägel, welche ich über sein Gesicht zog. Doch sie trugen mich einfach hoch, begrapschten mich und hielten mich fest.
Ich kreischte weiter und oben an der Sonne angekommen, sah ich der Kampf. Die Männer versuchten mich auf das andere Schiff zu hieven, doch ich hob ihm richtigen Moment mein Knie hoch und der Mann liess einen schmerzverzerrten Schrei los. Dabei legte ich mit voller Wucht mein Kopf in den Nacken, direkt in das Gesicht des anderen Mannes.
Ich rannte los, doch ich wusste nicht genau wer Feind und wer Freund war. Bis ich Mr. Bonnet sah, welcher in einem Schwertkampf vertieft war. Direkt neben ihm war der Masten auf welchen ich klettern könnte. Ich rannte los, doch ein Mann mit grossem Hut hielt mich fest und grinste mich an.
Er ohrfeigte mich, was mich aufkreischen liess. Ich sah noch wie Mr. Bonnet mich fast schon ängstlich ansah. Ich war der Schlüssel.
Dann wurde mir schwarz vor Augen und ich spürte Schmerz an meinem Kopf.
Als ich langsam erwachte, lag ich gefesselt an dem Masten. Vor mir die Crew von Captain Bonnet.
"Die Lady ist wohl erwacht.", hörte ich weiter weg jemand sagen.
Meine Augen suchten ihn langsam, da mein Schädel nur so pulsierte. Ich fand ihn erst, als er direkt vor mir stand. "Du weisst bestimmt etwas von den drei Königen?", fragte er und lächelte mich an, dabei konnte ich nur braune Zähne erkennen.
Ich schüttelte den Kopf, was ihn wohl veranlasste mir in die Magengrube zu schlagen.
Ein Schrei ertönte, doch meiner war es nicht. Ich lag nun keuchend auf dem Boden, während er nochmals mit seinen Füssen meinen schmerzenden Körper kickte. Hätte ich was in meinem Magen, hätte ich mich nun übergeben.
"Henry, Frauen bringen Unglück. Selbst dein Vater wusste das.", meinte er, als er von mir Abliess.
Ich sah nach oben und erkannte Mr. Bonnet. Er wurde von ein paar Piraten festgehalten. Der Mann holte ein Messer raus und legte es an seine Kehle.
"Nein!", schrie ich. Verdutzt sah mich der Mann an.
Ich zog schmerzerfüllt die Hände aus dem fiel zu lockeren Knoten und rappelte mich auf. Ich nahm eines der Messer vom Boden und legte es an meine Kehle. "Tot kann ich dich nicht zum Schatz bringen!", sagte ich laut und deutlich.
Er lachte auf. "Du würdest dich für diese Piraten opfern, obwohl sie dich festgehalten haben?", fragte er und lachte immer noch.
Mein Blick glitt über die Gesichter der Crew und zum Schluss auf Mr. Bonnets.
"Sie sind vielleicht Piraten, doch das sagt nichts über deren Charakter aus. Ich bin oder war eine Lady und doch stehe ich nun hier.", sagte ich.
"Dann tue es und beweise es!", schrie er mich an. Er war nervös und hatte Angst.
Da kam mir eine Idee in den Sinn. Mein Kleid hatte Schichten, viele Schichten, dazu hat das Korsett Metallstäbe. Das Messer ist kurz.
Ich holte mit dem Messer aus, blickte in das Gesicht aller und rammte es mir in den Bauch.
Ich fiel zu Boden und hörte wie der Mann schrie. Wie auch Mr. Bonnet schrie. Der Mann trat mir näher, hielt mich fest und überprüfte ob ich noch lebte. Als er mit dem Ohr meinen Puls kontrollierte, rammte ich ihm nun das Messer in den Hals.
Schmerzerfüllt schrie er auf und für eine Sekunde waren alle erstarrt.
Selbst ich war unter Schock, denn warmes Blut floss über meinen Körper, während sein Körper auf mir lag. Doch die Crew sah es glücklicherweise als Chance und gewannen und übernahmen wieder die Kontrolle des Schiffes. Ich blieb liegen, geschockt was ich gerade getan hatte.
Bis der leblose Körper von mir genommen wurde. Ich sah direkt in Mr. Bonnets Gesicht. Er zog mich auf meine Füsse und hielt mich fest. Ich wollte sehen was um uns war, doch da legte er seine Finger um mein Kinn.
"Schau nur mich an und atme in grossen Zügen.", murmelte er beruhigend. Er atmete mit mir tief ein und dann aus. Immer wieder. Dabei sah er mir tief in die Augen.
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Das Geheimnis der drei Könige
RomanceFaith Brown, Tochter eines Korporal Englands, stösst unglücklicherweise auf einen Piraten Namens Henry Bonnet. Mitten auf dem Meer, umringt von der Mannschaft des gefürchteten Captain Bonnet, hat sie keine Wahl als zu bleiben. Geheimnisse werden off...