Kapitel 4

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Es war der nächste Tag, und Yuna, Bria und ich saßen im Wohnzimmer. Ich musste einfach mit jemandem über den Vorfall mit dem Typen in der Arbeit sprechen. Bria, immer die Romantikerin, war total begeistert von der Geschichte und begann sofort, uns beide zu "shippen".

"Das ist so aufregend! Eine verbotene Liebe am Arbeitsplatz", schwärmte Bria mit glänzenden Augen. "Ich kann es förmlich spüren, wie die Funken zwischen euch fliegen."

Von dieser Idee war ich überhaupt nicht begeistert. "Der Typ ist einfach nur ein Vollidiot und kann mich mal", sagte ich spielerisch beleidigt.

"Die Frage ist, wo kann er dich mal", lächelte Bria mich verschmitzt an. Bei dieser Aussage konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen und boxte sie leicht auf den Arm.

"Ja, er ist heiß", lachte ich. "Aber im Ernst, der Typ ist ein totaler Arsch." Yuna, die bis jetzt lieber ihre Cupcakes aß, fügte hinzu: "Sein Name ist Lee Minho. Sein und mein Vater sind gut befreundet."

"Lee Minho?", fragte Bria unglaubwürdig. "Das ist doch dieser heiße Fuckboy oder? Der der mit Bang Chan befreundet ist? Yuna du weißtdoch, der Typ, der dich angebaggert hatte." Yuna schüttelte sich, als sie an den Moment dachte.

"Erinnere mich nicht daran. Aber ja, du hast recht." Ich hatte das Gefühl etwas verpasst zu haben. Yuna bemerkte meinen Blick und fing sofort an zu erklären. "Dir ist doch sicherlich diese Jungsgruppe aufgefallen, die von Mädchen angehimmelt werden?"

Ich schüttelte den Kopf. "Alle gutausdehnend? Groß? Muskulös?" Ich zuckte mit den Schultern. "Auf der Schulparty von Yuri, die Schlägerei? Erinnerst du dich an den Typen, der eine aufgeplatzte Lippe hatte?"

"Ah.... ja ich glaube schon", sagte ich ohne mir ganz sicher zu sein. "Genau der. Der Typ ist Chan. Er hatte mich letztens erst angebaggert auf der Party von Ryan. Minho war auch da." Langsam nickte ich. Stimmt ja, ich wollte lieber lernen an den Tag.

"Die Jungsgruppe ist sehr attraktiv", erwähnte Yuna.

Bria griff nach einem Cupcake und packte ihn aus. "Aber Han ist auch ziemlich attraktiv, und ihr würdet gut zusammenpassen", bemerkte sie und biss genüsslich in ihren Cupcake. Sie lächelte mich an und fügte hinzu: "Girl, du solltest ihn aufmerksam auf dich machen."

Ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln. Bria war immer diejenige, die romantische Verbindungen zwischen Menschen sah, auch wenn sie vielleicht nicht immer offensichtlich waren. Es war jedoch klar, dass ihre Sichtweise von meiner Beziehung zu Lee Minho und meinen Prinzipien abwich.

"Übrigens", begann ich und nahm einen weiteren Bissen von meinem Cupcake, "Felix wird bald hier sein. Er gibt mir Nachhilfe in Mathe, wie ich euch erzählt hatte."

"Oh, das ist großartig!" rief Bria begeistert aus. "Wir können doch alle zusammen lernen, oder? Ich stehe kurz davor, in Mathe durchzufallen, wenn ich nicht bald bessere Noten schreibe."

"Ich bin in Mathe eigentlich nicht so schlecht, aber gemeinsames Lernen macht sicher Spaß", fügte Yuna hinzu, die sich nun auch einen Cupcake nahm und sich zu uns setzte.

Nicht einmal wenige Minuten später hörte ich ein Klopfen an meiner Wohnungstür. Ich eilte zur Tür und öffnete sie, wie geplant stand Felix davor. Ein breites Lächeln zierte sein Gesicht, als er mich sah.

"Hey Y/N, ich bin pünktlich wie versprochen", begrüßte er mich fröhlich. Er trug seine Schulbücher unter dem Arm und hatte offensichtlich seine Nachhilfematerialien vorbereitet.

Ich erwiderte sein Lächeln und ließ ihn herein. "Hallo Felix, schön, dass du hier bist. Ich hoffe, du bist bereit, dich mit dem Chaos meiner Mathekenntnisse auseinanderzusetzen", scherzte ich und führte ihn in das Wohnzimmer, wo Bria und Yuna bereits saßen.

"Hey, Bria, Yuna", begrüßte Felix die zwei und setzte sich auf den freien Stuhl neben mir. "Ich wusste nicht, dass ihr mit lernen wollt."

Bria, immer die Gesellige, antwortete mit einem fröhlichen Lächeln: "Wir haben beschlossen, dass gemeinsames Lernen viel mehr Spaß macht. Und außerdem könnte ich wirklich etwas Hilfe in Mathe gebrauchen."

Yuna nickte zustimmend. "Genau, wir dachten, es wäre schön, wenn wir alle zusammen daran arbeiten. Ich hoffe, das ist okay für dich, Felix."

Felix lächelte. "Klar, kein Problem. Je mehr, desto besser, oder?" Er setzte sich neben mich auf die Couch und wir fingen sofort an zu lernen.

Bria räusperte sich laut, und alle Augen richteten sich auf sie. "Also ... Mathe ist gerade nicht so spannend. Es gibt da etwas Neues im Klatsch und Tratsch." Felix hob eine Augenbraue interessiert an und klappte sein Mathebuch sofort zu. "Ich bin dabei."

So verwandelte sich unsere Lerngruppe in eine Runde für Tratsch und Unterhaltung. Wir saßen gemütlich auf der Couch, tranken Kaffee und knabberten an Keksen.

Felix sah mich entsetzt an, mit offenem Mund. "Das meinst du nicht ernst, oder? Ist dir bewusst, dass Minho und Han befreundet sind?"

Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck meines Kaffees, während ich Felix ansah. "Ehrlich gesagt, habe ich nie wirklich auf Minho geachtet. Han war immer derjenige, der meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat." Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen, als ich an Han dachte.

Felix runzelte die Stirn und lehnte sich näher zu mir. "Aber Minho ist doch auch attraktiv und beliebt. Wie konntest du ihn die ganze Zeit übersehen?"

Bria grinste verschmitzt und zwinkerte mir zu. "Also Y/N, scheint so, als hättest du deine Aufmerksamkeit die ganze Zeit auf den falschen Kerl gerichtet."

Ich konnte spüren, wie sich mein Gesicht immer mehr erhitzte. "Rede nicht so ein Unsinn. Han ist derjenige, der mein Interesse geweckt hatte. Er ist einfach so... süß. Er hat so ein schönes Lächeln und..."

"Ja, Han ist süß, aber Minho ist HEIß", wiederholt Bria sich und betonte das "Heiß" stark. "Davon abgesehen hast du bestimmt Minhos Interesse geweckt und Han hat dich bestimmt noch nie war genommen." Ihre Worte trafen mich wie ein Pfeil mitten ins Herz.

Sie hatte Recht, auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte. Vielleicht sollte ich tatsächlich mit Han sprechen und sehen, ob sich zwischen uns etwas entwickeln könnte. Es war an der Zeit, die Dinge in die Hand zu nehmen und herauszufinden, was das Schicksal für mich bereithielt.

I will never change my mind // MinhoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt