POV Y/N
Mein Handy hörte nicht auf zu vibrieren, immer mehr Nachrichten von Han fluteten den Bildschirm. Ich entschied mich jedoch, sie zu ignorieren. Obwohl er manchmal liebenswürdig und aufmerksam sein konnte, war er gleichzeitig auch erdrückend und anhänglich.
Ich legte mein Handy beiseite und machte mich auf den Weg, mir eine kalte Limonade zu holen. Der erfrischende Geschmack und die prickelnden Bläschen halfen mir dabei, einen klaren Kopf zu bewahren und meine Gedanken zu sortieren. Ich brauchte etwas Abstand von der Situation und Zeit, um über meine eigenen Gefühle nachzudenken.
Während ich meine Limonade genoss, vibrierte mein Handy erneut. Doch diesmal war der Absender nicht "Hannie Hasi", wie Han sich nebenbei erwähnt selbst eingespeichert hatte, sondern "Vollidiot". "Wir müsen eden." Verwundert über die Nachricht und zugleich wütend, entschied ich mich, sie zu ignorieren.
"Birte". Das brachte mich wirklich zum Staunen. Hatte der Kerl etwa getrunken? Ich stand vom Sofa auf und ging zum Fenster, um auf die Straße hinunterzuschauen. Und da stand er. Minho, lehnend gegen sein Motorrad vor unserem Wohnhaus.
Ich eilte die Treppen hinunter und öffnete die Haustür. Minho stand dort, leicht schwankend und mit einem unruhigen Ausdruck auf dem Gesicht. Es war offensichtlich, dass er betrunken war. Ein intensiver Geruch von Alkohol umgab ihn.
"Minho, was zur Hölle machst du hier?", fragte ich mit besorgter Stimme und trat näher. Ich konnte den Ärger in mir spüren, aber auch eine gewisse Besorgnis um ihn.
Er schwankte leicht und versuchte, seinen Blick auf mich zu fokussieren. "Y/N", murmelte er mit einer leicht unsicheren Stimme. "Minho, du bist betrunken. Lass uns reingehen, damit du dich setzen kannst", sagte ich sanft und legte ihm vorsichtig eine Hand auf den Arm.
Ich versuchte, ihn ein Stück mit mir zu ziehen, doch er blieb erneut stehen und weigerte sich mitzukommen. Plötzlich zog er mich nah an sich und küsste mich leidenschaftlich.
Seine weichen Lippen küssten meine zärtlich, während ich mich in diesem unerwarteten Kuss verlor. Seine Berührung löste eine Flut von Emotionen in mir aus, die ich lange Zeit verdrängt hatte. Es war eine Mischung aus Verlangen, Verwirrung und einer tieferen Verbundenheit, die ich nicht ignorieren konnte.
Ich war hin- und hergerissen zwischen meiner Vernunft und meinen Gefühlen für Minho. Die Tatsache, dass er betrunken war, konnte ich nicht ignorieren, doch der intensive Kuss ließ meine Widerstandskraft schwinden.
"Ich weiß, ich bin wahrscheinlich viel zu spät um zu versuchen, mich für meine Fehler zu entschuldigen, aber warum kannst du nicht sehen, dass du zu mir gehörst?" Seine Worte ließen mich sprachlos werden.
"Zwischen uns sind Türen, durch die wir nicht einfach laufen können. Wie kannst du also sagen, dass wir zusammengehören?", entgegnete ich entsetzt und versuchte meine eigenen Zweifel zu vermitteln.
Doch Minho ließ sich nicht von meiner Zurückweisung abhalten. "Ich weiß, dass ich dich will. Es ist kein Geheimnis, und ich weiß, dass du mich auch willst." Seine zärtlichen Berührungen auf meiner Wange ließen meine Gefühle erneut aufwallen.
"Ich brauche jemanden, der mich aufrichtig liebt. Jemanden, der liebevoll und vernünftig ist. Der..." Doch bevor ich meinen Gedanken beenden konnte, legte er seine Lippen erneut auf meine. Diesmal war der Kuss leidenschaftlicher und dennoch beharrlich. Es war ein unvernünftiger Akt, der meine Sehnsucht nach ihm noch mehr entfachte.
Als er sich aus dem Kuss löste, sprach er mit fester Überzeugung: "Ich würde dir alles geben, selbst wenn ich nichts hätte. Ich würde für dich kämpfen und sterben. Gott, du machst mich verrückt." Seine Lippen fanden wieder den Weg zu meinen, und ich konnte ihm einfach nicht widerstehen.
In unseren Kuss flüsterte ich leise: "Das ist so falsch." Doch seine Antwort ließ meine Zweifel verblassen: "Warum fühlt es sich dann so richtig an?" Ich umarmte ihn fest und zog ihn noch näher an mich heran. Sein sanftes Beißen auf meiner Unterlippe ließ mich vor Verlangen erbeben, bevor er erneut seine Lippen auf meine presste.
Der vertraute Duft seines Aftershaves, den ich schon so oft wahrgenommen hatte, umgab uns diesmal auf eine herrlich intensive Weise. In diesem Moment ließ ich mich von meinen Gefühlen mitreißen und gab mich der Leidenschaft hin, die zwischen uns loderte. Auch wenn es falsch sein mochte, fühlte es sich in diesem Augenblick einfach richtig an.
"Nichts Gutes passiert nach 2 Uhr morgens", murmelte ich leise vor mich hin, ein Spruch, den ich oft gehört hatte. Doch heute schien er besonders bedeutsam zu sein. Minho lächelte in den Kuss hinein.
Eine Ewigkeit verging, ehe wir uns voneinander lösten. "Ich sollte jetzt besser gehen", flüsterte er und trat einen Schritt von mir weg. Ich zog ihn jedoch zurück und sagte: "Tut mir leid, aber du hast etwas getrunken. Du fährst nirgendwo mehr hin."
"Heißt das etwa, du willst, dass ich bei dir schlafe?", fragte er mich neckend. Sein frecher Blick und das schelmische Grinsen ließen mein Herz schneller schlagen.
Ich lächelte leicht und nickte. "Ja, es ist besser, wenn du hier bleibst. Es ist spät, und ich möchte nicht, dass du betrunken unterwegs bist."
Wir schlichen leise in meine Wohnung, um niemanden aufzuwecken. Die Tatsache, dass Minho gleich in meinem Zimmer sein würde, ließ mein Herz schneller schlagen und Schmetterlinge in meinem Bauch aufsteigen.
Als wir mein Zimmer betraten, zog Minho mich erneut an sich. Seine Lippen verschmolzen förmlich mit meinen, und ich konnte die Leidenschaft zwischen uns spüren. Ich wusste, dass es falsch war, aber das Gefühl der Verlockung und Aufregung war überwältigend.
"Wir machen einen großen Fehler", flüsterte ich leise. Minho begann meinen Hals zu küssen, und kleine elektrische Funken durchströmten meinen Körper, die mein Herz rasen ließen.
"Das ist es mir wert", flüsterte er zurück und biss sanft in meinen Hals. Allein der Gedanke an das, was wir gemeinsam erleben könnten, ließ meine Wangen erröten. Doch ich konnte nicht zulassen, dass dies in seinem Zustand geschah. Was, wenn all das nur aufgrund des Alkohols geschah und seine wahren Absichten dadurch verfälscht wurden?
Ich drückte Minho sanft von mir weg und trat ein paar Schritte zurück. Meine Gedanken überschlugen sich, während ich versuchte, Klarheit zu finden. Es war nicht fair, mich in dieser Situation zu verlieren, ohne sicher zu sein, ob seine Gefühle echt waren.
"Minho, du bist betrunken. Das hier ist nicht richtig", sagte ich mit einem Hauch von Verzweiflung in meiner Stimme. "Ich kann das nicht zulassen, solange du nicht nüchtern bist und wir beide klare Köpfe haben."
Er sah mich mit glasigen Augen an und ein Ausdruck der Enttäuschung und des Bedauerns lag auf seinem Gesicht. "Du hast recht. Wir sollten schlafen gehen." Er zog sich sein Oberteil aus und legte sich in mein Bett.
Wie um alles in der Welt soll ich so schlafen können? Er breitete seine Arme aus und signalisierte mir, dass ich zu ihm kommen sollte. Ein kleines Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich kuschelte mich zu ihm ins Bett.
Er zog mich zu sich ran, sodass ich auf seiner Brust lag. Ich schloss meine Augen und versuchte, die Wirren meiner Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. In Minhos Armen fand ich vorübergehend Frieden, obwohl ich wusste, dass wir die Konsequenzen unseres Handelns am nächsten Morgen würden tragen müssen.
DU LIEST GERADE
I will never change my mind // Minho
Fanfictionand Another FF :) Y/N hatte endlich ihren lang ersehnten Traum verwirklicht. Sie wurde an der Seoul International School (SIS) angenommen und ihr Leben schien perfekt zu sein. Doch dann kam der Moment, der alles veränderte. Durch das Erscheinen eine...